Ausschreitungen und Gewalt beim Fussball, Übergriffe, Polizeigewalt

15 Nov 2017 10:36 #35655 von Marco
Zeitreise:

Vor sechs Jahren: Im November 2011 kam es im Stadion der Freundschaft zum brisanten Landespokalspiel Frankfurter FC Viktoria 91 (jetzt 1. FC Frankfurt) vs. SV Babelsberg 03. Wie erwartet wurde es überaus hitzig, bereits vor Anpfiff gab es versuchte Zusammenstöße unterhalb der alten Haupttribüne und auf der Gegengerade. Während des Spiels brannte es in beiden Blöcken, auf Heimseite wurden noch einmal alte Vorwärts-Banner präsentiert. Auf dem Rasen ging es vor knapp 800 Zuschauern in die Verlängerung, in dieser konnte Frankfurt noch einmal zum 2:2 ausgleichen, doch am Ende setzte sich Nulldrei mit 4:2 durch. Der Bericht und das Video von damals:

www.turus.net/sport/6591-viktoria-frankf...-und-viele-tore.html








23 Nov 2017 16:11 #35697 von Twixx
1. FC Lokomotive Leipzig 0:0 BSG Chemie Leipzig

youtu.be/3A-9pU1-040
24 Nov 2017 09:56 #35716 von Marco
1. FC Lok Leipzig vs. BSG Chemie Leipzig. Brisanter könnte ein Fußballspiel in Deutschland kaum sein. Was für eine Feindschaft, was für eine Tradition! Gestern nun das Derby im Bruno-Plache-Stadion. Und es war wieder alles dabei: Rauch, Fackeln, verbrannte Materialien, zwei Spielunterbrechungen, aufgefahrene Wasserwerfer und zum Abschluss ein Bierbecher auf die Kleidung des Chemie-Trainers auf der Pressekonferenz. Ja, das ist ne ganze Latte an Vorfällen, doch wollen wir nicht einstimmen in den Tenor der "bürgerkriegsähnlichen Zustände". Denn trotz der Brisanz und der Zwischenfälle blieben viele nämlich eins - erstaunlich entspannt! In Leipzig weiß man halt, was dieses Duell bedeutet und dass es nicht lammfromm über die Bühne gehen kann. Es ging allein um Schadenbegrenzung. Hier der Bericht und die Fotos, die versuchen, den Tag bestmöglich zu schildern. Dass dies nicht einfach ist, liegt auf der Hand:

www.turus.net/sport/fussball/9326-lok-le...ielt-die-nerven.html


Anhänge:
27 Nov 2017 10:24 #35753 von Kalindo
Lokomotiv Plovdiv (+ Banda Tuka, FCSM) vs CSKA Sofia

www.youtube.com/watch?v=o_XtPPCIuyY
27 Nov 2017 14:51 #35756 von Twixx

Kalindo schrieb: Lokomotiv Plovdiv (+ Banda Tuka, FCSM) vs CSKA Sofia

www.youtube.com/watch?v=o_XtPPCIuyY[/quote

besseres Video

youtu.be/fAqASCmStjs

28 Nov 2017 15:44 #35767 von Twixx

Die Dortmunder Polizei hat am heutigen Dienstag (28. November) rückblickend das 151. Derby vom Wochenende ins Visier genommen - die Erfahrungen werden in die Planungen für das kommenden Derby mit einfließen. Mit dem Abpfiff am Samstag fiel der Startschuss zur Nachbereitung und der Anpfiff für die neue Vorbereitung.

Polizeipräsident Gregor Lange zeigte sich äußerst verärgert und entsetzt über das Verhalten von Ultras am Derbytag: "Nur dank intensiver und gewissenhafter Vorbereitung und mit aufwändigen Polizeimaßnahmen ist es wieder gelungen, ein Aufeinandertreffen gewaltbereiter Ultras im öffentlichen Raum zu verhindern. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn diese Ultra-Gruppen von BVB und S04 tatsächlich aufeinander getroffen wären. Wir hätten wahrscheinlich massive Ausschreitungen mit vielen Verletzten zu beklagen. Vor diesem Hintergrund habe ich Null Verständnis dafür, dass das Schalker Fanprojekt ausgerechnet kurz vor dieser brisanten Begegnung die Zusammenarbeit im Arbeitskreis Derby aufgekündigt hat. Das war sicher kein Beitrag zur Deeskalation."

Am vergangenen Samstag (25. November) hatten insbesondere erneut unbelehrbare Ultras aus Gelsenkirchen das gemeinsam abgestimmte Anreisekonzept "Neue Wege" unterlaufen. Dies war in den vergangenen Jahren immer wieder der Fall trotz der intensiven und konstruktiven Netzwerkarbeit der Vereine, DSW21, Deutschen Bahn, Fanbetreuer, der Fanprojekte, Polizei, Bundespolizei, Feuerwehr und Stadt Dortmund.

"Aus polizeilicher Sicht ist das Sicherheitskonzept der Dortmunder Polizei beim Derby weitestgehend aufgegangen", so der Einsatzleiter, Leitender Polizeidirektor Dieter Keil. Das Konzept beinhaltete die strikte Trennung der Fanströme und die Umsetzung der "Neuen Wege" um eine sichere An- und Abreise zu gewährleisten. "Alle friedlichen Fußballfans, die sich an die gemeinsam vereinbarten Absprachen gehalten haben, haben das Spiel im Stadion verfolgen können. Unsere intensive Aufklärung und der immens große Personalansatz haben dafür gesorgt, dass wir die Störer frühzeitig erkannt und isoliert haben, sowie weitere Maßnahmen treffen konnten."

Die Dortmunder Polizei weiß um die Ärgernisse, die derartige Kontrollen und Fanmärsche nach sich ziehen. "Wir können den Konflikt nicht lösen, wir müssen Prioritäten setzen und diese lagen auf dem Aspekt der Sicherheit", so LPD Keil weiter. "Aber wir können uns erklären und um Verständnis werben. Daher haben wir bereits im Vorfeld auf die zu erwartenden Schwierigkeiten hingewiesen. Vielleicht können Betroffene mit dieser Erklärung besser umgehen, wir hoffen auf ihr Verständnis."

Im Rahmen des Festsetzens von 679 Schalkern an der Kuithanstraße und weiteren 53 an der Rheinischen Straße wurden 33 Eintrittskarten sichergestellt. Auch die Dortmunder Ultras haben wieder einmal einen "Scherbenhaufen" hinterlassen: Kaum setzte sich der Fanmarsch am Fanprojekt an der Dudenstraße in Dortmund in Bewegung, glich die Straße einer mit Glasflaschen und Splittern übersäten Müllhalde. Durchfahrt hier: unmöglich! So kam es auch in diesem Bereich zu Stau, einer gesperrten Straße und Verkehrsbehinderungen stadtein- und auswärts. Zudem versuchten Dortmunder Ultras in Richtung der festgesetzten Schalker Ultras durchzubrechen. Mit einer schier unfassbaren Selbstverständlichkeit blockieren sie mit Ihrem Aufmarsch Straßenzüge und zündeten Pyrotechnik, auch gegen Polizeibeamte. Glücklicherweise wurde hier niemand verletzt.

Im direkten Veranstaltungsbereich wies die Dortmunder Polizei vorab darauf hin, dass es bei zeitgleicher Anreise von Schalkern und Dortmundern zu Sperrungen auf dem Stadionvorplatz kommen kann. Fakt ist: Die Lage des Stadions und seine Infrastruktur haben sich nicht geändert, die strukturellen Gegebenheiten müssen so angenommen und Konzepte an ihnen ausgerichtet werden. Nur durch die Akzeptanz dieser gemeinsam beschlossenen Wege kann ein größtmögliches Maß an Sicherheit gewährleistet werden.

Die Vorkommnisse beim vergangenen Derby bestätigen, dass die Forderungen der Polizei an die Vereine - keine Ausgabe und kein Verkauf von Karten für Angehörige sogenannter Problemfangruppen - ein personalisiertes Ticketing und ein Voucher-System - eine merkliche Kartenreduzierung von Karten für Gästefans bei Risikospielen erfolgskritische Faktoren im Sinne der Sicherheit sind. Dieses gilt es, bei der Veranstaltungsplanung sachgerecht zu berücksichtigen.

Als Nebeneffekt könnte dann wiederum der Personalansatz der Polizei deutlich reduziert werden und die frei werdenden Kräfte in die Kriminalitätsbekämpfung investiert werden. Hierzu zählen insbesondere die Bekämpfung von Extremismus, die Abwehr terroristischer Gefahren und die Bekämpfung von Wohnungseinbruchsdiebstahl.

Die Zahl der Polizeibeamten, die ganzjährig mit Fußball beschäftigt sind, beläuft sich derzeit auf 59 (ungefähre Stundenzahl aller eingesetzten Beamten in der Saison 2016/2017 in Dortmund, geteilt durch eine Jahresarbeitszeit von rund 1600 Stunden).

"Die Tatsache, dass wir die Lage polizeilich weitestgehend in den Griff bekommen haben, darf nicht verdecken, dass alle Verantwortungsträger auch abseits des Spielfelds dringend aktiv werden müssen. Die gewaltbereite Problemfanszene beider Vereine ist eine Zumutung für die fast 80.000 friedlichen Fußballfans und alle anderen Dortmunder. Vereine und der DFB müssen alles daran setzen, um identifizierte Krawallmacher und Störer vom Fußball fern zu halten", fordert der Polizeipräsident. "Alle Verantwortlichen müssen diese Chaoten zur Rechenschaft ziehen - bis hin zu lebenslangen Stadionverboten. Wir können nicht einfach wieder zur Tagesordnung übergehen!"

In einem Medientermin am heutigen Tag präsentiert die Polizei noch einmal einen Großteil der sichergestellten Gegenstände: 40 x Gebissschutz 188 x Masken / Vermummungsmaterial 3 Paare Quarzhandschuhe 2 Stangen / Rohre 1 Scheckkartenmesser

Hinweis für die Medienvertreter: Wegen laufender Ermittlungsverfahren erhalten Sie O-Töne ausschließlich auf Grundlage der Pressemeldung.


www.presseportal.de/blaulicht/pm/4971/3800270

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