Frankfurt/Oder beschließt DM-Saison mit Omnium: Routiniers Charlotte Becker und Leif Lampater siegreich

BM Updated 18 Dezember 2017
Frankfurt/Oder beschließt DM-Saison mit Omnium: Routiniers Charlotte Becker und Leif Lampater siegreich

Bei den Deutschen Meisterschaften im Omnium in Frankfurt/Oder zeigten sich die Routiniers in Bestform und ließen dem nachdrängenden Nachwuchs keine Siegchance. Ganz überlegen präsentierte sich vor allem die 34-jährige Charlotte Becker, die im überschaubaren Starterfeld der Frauen mit Routine und Cleverness alle Konkurrentinnen in Schach halten konnte. Gleich zu Beginn siegte sie im Scratchrennen über 7,5 km, dominierte auch die 30 Temporunden und das Ausscheidungsfahren, um im abschließenden Punktefahren über 80 Runden mit drei Wertungssiegen und einem Rundengewinn nichts mehr anbrennen zu lassen. Die Berlinerin vom Team Hitec Products, für das sie auch im nächsten Jahr an den Start gehen wird, siegte mit 161 Punkten überlegen vor Franziska Brauße vom RSV Öschelbronn mit 137 Punkten und Tatjana Paller vom RSV Unna, die 122 Punkte am Ende auf ihrem Konto hatte. Diese drei hatten gemeinsam mit dem großen Talent Lea Lin Teutenberg vom FC Lexxi Speedbike, die mit dem sechsten Platz bei den Frauen einen passablen Einstand feierte, einen Rundengewinn erzielt. 

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Becker

„Ich bin einfach happy über diesen Erfolg und kann die durchaus zufriedenstellende Saison mit einem guten Ergebnis abschließen“, gab die sympathische Charlotte Becker zu Protokoll, die ihre sogenannte Angstdisziplin Ausscheidungsfahren taktisch hervorragend mit gutem Auge ausgestattet absolvierte. Mit ihrer im Laufe der Zeit erworbenen Cleverness drückte sie auch allen anderen Disziplinen des Omniums ihren Stempel auf. Auch die junge Lea Lin Teutenberg zeigte sich zufrieden mit ihrer Leistung, auch wenn ein Defekt bei den Temporunden den möglichen vierten Platz im Gesamtergebnis verhinderte. Hier wächst ein Talent heran, von dem wir in der Zukunft sicherlich noch eine Menge hören werden, zumal sie für die nächste Saison im Frauen-Profiteam WNT Pro Cycling an den Start gehen wird.

Mit dem fast 35-jährigen Leif Lampater vom zahlenmäßig stark vertretenen rad-net ROSE Team triumphierte bei den Männern ebenfalls ein Routinier, der sich rechtzeitig vor den kommenden Sixdays in Bremen und Berlin in eine glänzende Form gefahren hat. In zwei Qualifikationsläufen mussten sich jeweils 12 Fahrer für den Omniumwettbewerb durchsetzen und als Dritter des ersten Vorlaufs hinter Sebastian Schmiedel vom Berliner TSC und Leon Rohde vom Development Team Sunweb war das für Leif Lampater kein Problem. Seine Teamkameraden Theo Reinhardt und Kersten Thiele feierten im zweiten Vorlauf einen Doppelsieg vor Nico Heßlich vom RSC Cottbus und bereits hier zeigte der Berliner vom LKT Team Brandenburg Moritz Malcharek als Vierter eine Topleistung.

Das Scratchrennen über 10 km gewann dann Kersten Thiele vor dem Berliner Maximilian Beyer vom RSV Irschenberg, Theo Reinhardt und Moritz Malcharek, während Leif Lampater hinter Roger Kluge von ORICA-Scott den sechsten Platz belegte. Die 40 Temporunden beherrschte Leif Lampater vor Kersten Thiele und Moritz Malcharek, um danach Vierter im Ausscheidungsfahren zu werden, das Theo Reinhardt gewann. Mit zwei Punkten Vorsprung vor Maximilian Beyer ging der Routinier in das abschließende Punktefahren über 100 Runden, wo er gemeinsam mit Roger Kluge, Leon Rohde und Henning Bommel vom RK Endspurt Cottbus einen Rundengewinn vollzog und mit zusätzlich erspurteten 16 Punkten am Ende die Nase mit 140 Punkten vorn hatte. Für Maximilian Beyer reichten 128 Punkte zu Platz zwei vor Roger Kluge, der 121 Punkte auf seinem Konto hatte. Letzterer ließ seine Klasse immer mal wieder aufblitzen und bestätigte ebenfalls seine sich stetig verbessernde Form im Hinblick auf die anstehenden Aufgaben bei den Sechstagerennen in Rotterdam und Berlin.

Aus Berliner Sicht war auch der sechste Platz von Moritz Malcharek sehr erfreulich, dagegen blieb der junge Sebastian Schmiedel mit Platz 13 hinter seinen eigenen Erwartungen zurück. Er hatte sich nach zuletzt guten Leistungen einen Platz in der Nähe der Top Five vorgenommen, konnte aber trotz des guten Beginns die Leistung nicht bis zum Schluß konservieren. Aber er sollte sich nicht grämen, hat er doch eine hoffnungsvolle Zukunft noch vor sich. 

Berlins Junioren zogen sich prächtig aus der Affäre

Bei den Junioren gab es einen überlegenen Sieg des für den RSC Cottbus startenden Berliners Juri Hollmann, der nach seinem Sieg im zweiten Qualifikationslauf, den ersten hatte Calvin Dik vom RSV Werner Otto gewonnen, als Zweiter im Scratchrennen hinter Jannis Peter vom SSV Gera ins Ziel kam und diesen Platz auch bei den Temporunden hinter Nils Weispfennig vom RSV Edelweiß Oberhausen belegte. Mit dem Sieg im Ausscheidungsfahren vor Leon Heinschke vom Frankfurter RC 90 übernahm Juri Hollmann vor dem Punktefahren die Führung vor Nils Weispfennig, der nur vier Punkte zurücklag, aber über die 80 Runden, in denen kein Rundengewinn erzielt werden konnte, den Spurtqualitäten des Juri Hollmann nicht gewachsen war. Der Berliner gewann allein vier der acht Wertungen und sicherte sich mit 141 Punkten den Titel vor Nils Weispfennig mit 120 Punkten und Leon Heinschke mit 111 Punkten.

Elias Richter

Ganz hervorragend schlug sich der Berliner Elias Richter vom Marzahner RC 94 mit dem 5. Platz und dabei stürzte er noch beim Punktefahren, so dass er einen möglichen Podiumsplatz verpasste. Nach einer zuletzt krankheitsbedingten eher schwächeren Phase hat sich das große Talent hier in Frankfurt/Oder von seiner besten Seite gezeigt, so dass beim Berliner Sechstagerennen der Klasse U 19 an der Seite von Calvin Dik (?!) einiges zu erwarten ist. Der junge Mann vom RSV Werner Otto enttäuschte mit Platz 8 bei dieser Meisterschaft nicht, jedoch hatte er selbst mehr erwartet. Eine leichte Erkältung im Vorfeld, ein harter Lehrgang an gleicher Stelle unmittelbar nach den Berliner Omnium-Meisterschaften, all das ist von einem jungen Mann nicht so ohne weiteres zu verkraften. Hinzu kam bei den Temporunden eine Unaufmerksamkeit, die fast zu einem Sturz geführt hätte, so dass Calvin Dik letztendlich zufrieden sein kann mit seiner Leistung.

Insgesamt 19 junge Damen bestritten das Omnium der Juniorinnen und mit Eleonora Schütz von der NRVg. Luisenstadt und Lotta Schoenemeyer vom RSV Werner Otto waren auch zwei Berlinerinnen dabei. Der Titel ging an Franziska Koch vom RSV Unna mit 127 Punkten vor der stark fahrenden Jasmin Cunert vom RK Endspurt Cottbus mit 116 Punkten und Eva Barthelmes vom RV Union Nürnberg mit 114 Punkten. Für Eleonora Schütz reichte es am Ende zu Platz 8, nachdem sie einen sehr guten 4. Platz im Ausscheidungsfahren erzielt hatte, während Lotta Schoenemeyer mit Platz 15 in der Gesamtwertung vorliebnehmen musste.

Frankfurter Kreisel als Rahmenprogramm

Die Omniumwettbewerbe wurden durch ein Rahmenprogramm, dem sogenannten 10. Frankfurter Kreisel, erweitert, wobei neben Dernyrennen für Junioren und Elite auch Sprintwettbewerbe für Frauen und Männer ausgefahren wurden. In zwei Dernyläufen siegte bei den Junioren Jakob Geßner vom RSC Turbine Erfurt und Roger Kluge vor Theo Reinhardt bei der Elite, während im Keirin der Frauen ebenso wie im Sprint Kristina Vogel gegen Pauline Sophie Grabosch (beide Team Erdgas 2012) und Emma Hinze vom Track Team Brandenburg siegreich war. Maximilian Levy vom Team Erdgas 2012 verlor überraschend das Sprintfinale gegen Carl Hinze vom Schweriner Sport Club, um sich dann im Keirin-Finale schadlos zu halten.

Text: Bernd Mülle

Fotos: Arne Mill

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