Frauen-Weltklasse beim 106. Berliner Sechstagerennen: Die Fahrerinnen im Überblick

BM Updated 19 Januar 2017
Frauen-Weltklasse beim 106. Berliner Sechstagerennen: Die Fahrerinnen im Überblick

Auch beim diesjährigen Berliner Sechstagerennen werden bereits zum sechsten Mal wieder die Frauen am Start stehen und hierfür konnten die Veranstalter ein hochklassiges Feld verpflichten. Der Ladies Cup wird mit insgesamt 16 Teilnehmerinnen aus acht Nationen ausgetragen, die von Sonntag bis Dienstag in mehreren Wettbewerben um Punkte kämpfen, wobei es hier ebenfalls wie bei den Profis im Rahmen der Six Day Serie zu einem Finale Mitte März auf Mallorca kommt. 

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Es beginnt am Sonntag mit einem Scratch Race, einem Ausscheidungsfahren und einem Punkterennen, die am Montag in umgekehrter Reihenfolge ausgeführt werden. Auch am Finaltag werden die Frauen dreimal in diesen Disziplinen zu bewundern sein, bevor die Gesamtsiegerin des Ladies Cup feststeht. An der Spitze der Teilnehmerliste mit der Startnummer 1 steht die erst 20-jährige amtierende Weltmeisterin im Straßenrennen der Elite Amalie Dideriksen aus Dänemark, die beim niederländischen Cyclingteam Boels Dolmans unter Vertrag steht. Die mehrmalige Landesmeisterin auf Bahn und Straße war bereits in den Jahren 2013 und 2014 Straßenweltmeisterin der Juniorinnen und holte sich in 2014 auch auf der Bahn den Weltmeistertitel im Scratch. Im Jahr danach wurde sie in der Klasse U 23 zweifache Europameisterin in der Einerverfolgung und im Omnium, bevor sie im letzten Jahr ihren bislang größten Erfolg in Katar feiern konnte. 

Laura Kenny

Ein absolutes As im internationalen Bahnrennsport ist die Britin Laura Kenny, die den Radsportfans eher als Laura Trott bekannt ist und die Startnummer 2 in Berlin tragen wird. Im September 2016 heiratete sie ihren britischen Mannschaftskameraden Jason Kenny, dessen Namen sie angenommen hat. Beide haben zusammen bislang nicht weniger als zehn Goldmedaillen bei Olympischen Spielen gewonnen, ein Paar der sportlichen Superlative. Laura Kenny holte ihren ersten internationalen Titel im Jahre 2010, als sie Europameisterin in der Mannschaftsverfolgung wurde. Danach ging es Schlag auf Schlag: 2011 Welt- und Europameisterin in der Mannschaftsverfolgung sowie Europameisterin in der Einerverfolgung und im Omnium, es folgten im Jahre 2012 die Olympiasiege in der Mannschaftsverfolgung und im Omnium sowie in den gleichen Disziplinen auch die Weltmeistertitel. In 2013 und 2014 verteidigte sie diese erneut in der Mannschaftsverfolgung und gewann bis zum Jahre 2015 mehrere Titel bei Europameisterschaften, von diversen nationalen Titeln in ihrer bisherigen Laufbahn einmal abgesehen. Im letzten Jahr waren die beiden Weltmeistertitel im Scratch und Omnium sowie als Höhepunkte die Olympiasiege im Omnium und der Mannschaftsverfolgung nur noch durch die Heirat mit Jason Kenny zu toppen.

Archibald

Mit Katie Archibald kommt ein weiteres As des britischen Bahnrennsports nach Berlin, die im vergangenen Jahr ebenfalls den Olympiasieg in der Mannschaftsverfolgung errang. Ihre sportliche Laufbahn begann zunächst als Schwimmerin, bevor sie im Jahre 2011 mit dem Radsport begann und schon zwei Jahre später ihren ersten internationalen Erfolg feiern konnte, als sie Europameisterin in der Mannschaftsverfolgung wurde. Diesen Titel verteidigte sie ein Jahr später und wurde darüber hinaus auch Europameisterin in der Einerverfolgung. Ihr bis dato größter Erfolg war aber der im gleichen Jahr errungene Weltmeistertitel in der Mannschaftsverfolgung. Im Jahre 2015 schmückte sich die Britin gleich mit drei europäischen Titeln, als sie in der Einer- und Mannschaftsverfolgung sowie im Ausscheidungsfahren die Konkurrenz hinter sich ließ. Das letzte Jahr, als sie mit zwei weiteren europäischen Titeln in der Einerverfolgung und im Omnium glänzte, hatte als Höhepunkt den schon erwähnten Olympiasieg in Rio de Janeiro. In diesem Winter hat sie im Rahmen der Six Day Serie bereits in London einen klaren Sieg herausgefahren, so dass sie auch in Berlin zu den Topfavoritinnen gezählt werden darf.

Pavlendova

Zu beachten sollten auch die beiden Italienerinnen Giorgia Bronzini, ehemalige, zweifache Straßenweltmeisterin, und Maria Giulia Confalonieri sein, die zuletzt in Amsterdam den zweiten Platz belegte und auf der Bahn als Juniorin Welt- und Europameisterin war. Auch Giorgia Bronzini hat auf der Bahn einige Erfolge erzielt, darunter Titel bei Welt- und Europameisterschaften sowie als Höhepunkte die beiden Weltmeistertitel auf der Straße 2010 im australischen Geelong und 2011 in Kopenhagen. Sie bringen mit Laura Basso eine weitere Landsmännin mit nach Berlin, die im Velodrom schon zweimal dabei war. Gespannt sein darf man auch auf die beiden Kanadierinnen Stephanie Roorda und Laura Brown, auf die starke Tschechin Jarmila Machacova, die schon im Jahre 2013 Weltmeisterin im Punkterennen war, sowie auf die Slowakin Alzbeta Pavlendova, die ebenfalls in Berlin keine Unbekannte ist. 

Charlotte Becker

Vervollständigt wird das Teilnehmerfeld von Verena Eberhardt aus Österreich und den deutschen Fahrerinnen Stephanie Pohl, Charlotte Becker, Tatjana Paller, Anna Knauer und Alina Lange, die alle nur Außenseiterchancen besitzen. Von der frischgebackenen Deutschen Meisterin im Omnium Anna Knauer sowie der routinierten Stephanie Pohl, immerhin ehemalige Welt- und Europameisterin im Punkterennen, dürften noch am ehesten Teilerfolge zu erwarten sein.

Text: Bernd Mülle    

Fotos: Arne Mill

> Fotos von den Sechstagerennen in Bremen und Berlin

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Inhalt der Neuigkeit:
  • Ausblick
  • Vorstellung
Radrennen-Art:
  • Six Days
Name des Radrennens
  • Berliner Sechstagerennen

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