Was für ein Einstieg! Roger Kluge und Christian Grasmann dominieren in Rotterdam

BM Updated 12 Januar 2017
Was für ein Einstieg! Roger Kluge und Christian Grasmann dominieren in Rotterdam

War das ein sensationeller Einstieg ins neue Jahr für Roger Kluge und Christian Grasmann beim Rotterdamer Sechstagerennen! Der mit vier Sechstagerennen vollgestopfte Monat Januar begann in Rotterdam mit den vermeintlichen Favoriten Kenny de Ketele und Moreno de Pauw an der Spitze, die in dieser Saison schon in London und Amsterdam auf dem obersten Treppchen gestanden haben. Aber diesmal machten ihnen die beiden Deutschen, die erstmals als Team am Start standen, einen dicken Strich durch ihre Rechnung und feierten am Ende einen souveränen Sieg, der sich schon nach der 3. Nacht abgezeichnet hatte. Weder die Belgier noch die Vorjahressieger Albert Torres/Sebastian Mora aus Spanien hatten eine reelle Chance gegen das stark auftrumpfende Duo mit der Rückennummer 9 und auch die einheimischen Niederländer mit Niki Terpstra/Jens Mouris an der Spitze waren Roger Kluge und Christian Grasmann in kaum einer Phase des Rennens gewachsen.

Grasi

Schon in der ersten Nacht setzten die Deutschen ein Achtungszeichen, als sie vor den rundengleichen Österreichern Andreas Müller/Andreas Graf die Führung übernahmen. Diese beiden Teams hatten die große Jagd über 45 Minuten plus 10 Runden dominiert, nachdem die erste Jagd über 100 Runden von den Niederländern Wim Stroetinga/Dylan van Baarle gewonnen wurde. Das Feld der 13 Teams war bis auf die jungen Belgier Killian Michiels/Matthias van Beethoven, die schon 9 Runden preisgeben mussten, sehr ausgeglichen und so hatte der Niederländer Dylan Groenewegen mit seinem belgischen Partner Gijs van Hoecke auf dem 12. Platz nur zwei Runden Rückstand. Die zweite Nacht gehörte eindeutig den Dänen Lasse Norman Hansen/Jesper Mörköv, die beide Jagden gewannen und auch im Zeitfahren über 400 m die schnellste Zeit herausfuhren. Durch den Rundengewinn in der großen Jagd und der Bonusrunde aufgrund 100 erzielter Punkte lagen sie nunmehr auch in der Gesamtwertung nach Punkten vor Roger Kluge/Christian Grasmann in Front. Die vermeintlichen Favoriten Kenny de Ketele/Moreno de Pauw, die sich an den Deutschen die Zähne ausbissen, lagen als Vierte schon zwei Runden im Rückstand.

Bereits die 3. Nacht brachte dann eine Vorentscheidung, als Roger Kluge/Christian Grasmann mit sensationellen drei (!) Runden Vorsprung die Gesamtwertung anführten. In der kleinen Jagd siegten sie allein mit Rundenvorsprung und auch in der großen Jagd über 250 Runden demonstrierten sie ihre Stärke mit dem zweiten Platz hinter den Überraschungssiegern Nick Stöpler/Melvin van Zijl aus den Niederlanden, die zu den fünf Teams gehörten, die eine Runde gutmachen konnten. Dazu zählten weder die Belgier noch die Dänen, so dass der Vorsprung der Deutschen auch durch eine zusätzliche Bonusrunde entsprechend anwuchs. Die mittlerweile um vier Runden distanzierten Kenny de Ketele/Moreno de Pauw hielten sich mit den Siegen in der Mannschaftsausscheidung und dem Zeitfahren über 200 m schadlos.

Rotterdam

Am Sonntag hielten sich die führenden Deutschen etwas zurück und ließen ihre Gegner durch einen Rundengewinn näher heranrücken, ohne ihre Spitzenposition ernsthaft zu gefährden. Sie begnügten sich lediglich mit dem Sieg in der Mannschaftsausscheidung und lagen immer noch mit zwei Runden Vorsprung an der Spitze des Feldes mit den Belgiern Killian Michiels/Matthias van Beethoven als Schlusslicht, die bereits 28 Runden verloren hatten. Die 5. Nacht am Montag brachte im Gesamtstand nur wenig Veränderungen und für die führenden Deutschen auch nur den Sieg im Supersprint, doch da sie in beiden Jagden keine Verlustrunde einstecken mussten, lagen sie vor dem Finalabend mit zwei Runden Vorsprung in Führung vor den Dänen Lasse Norman Hansen/Jesper Mörköv und bereits drei Runden vor den Niederländern Pim Ligthart/Raymond Kreder. Die hoffnungslos zurückliegenden Belgier Killian Michiels/Matthias van Beethoven hatten in dieser Nacht die Weiterfahrt einstellen müssen.

Rotterdam

Das Finale am Dienstag bot eigentlich nur noch Spannung um den dritten Podiumsplatz, denn auch der zweite Platz der Dänen war am Ende ungefährdet. Zunächst holten sich Roger Kluge/Christian Grasmann vor der Finaljagd noch eine Bonusrunde und gingen damit mit drei Runden Vorsprung vor den Dänen und Pim Ligthart/Raymond Kreder in die letzte Jagd, die über 45 Minuten plus 50 Runden ausgetragen wurde. Hier siegten noch einmal die stark fahrenden Dänen Lasse Norman Hansen/Jesper Mörköv mit Rundenvorsprung, doch dahinter gab es heftige Positionskämpfe um den dritten Platz, für den sich noch vier Paare eine Chance ausrechnen konnten. Während Pim Ligthart/Raymond Kreder ihre Bonusrunde vom Derny-Sieg einbüßten, fiel die Entscheidung dann nur noch zwischen Wim Stroetinga/Dylan van Baarle und Kenny de Ketele/Moreno de Pauw, zumal auch Andreas Müller/Andreas Graf in Rückstand gerieten. Die Niederländer erwiesen sich dabei als spurtstärker und landeten mit schließlich vier Verlustrunden und 246 Punkten auf dem dritten Platz vor den rundengleichen Kenny de Ketele/Moreno de Pauw, die 221 Punkte auf ihrem Konto hatten. Den souveränen Sieg von Roger Kluge/Christian Grasmann mit 225 Punkten konnten die zweimal überrundeten Dänen Lasse Norman Hansen/Jesper Mörköv mit 275 erzielten Punkten aber auch in keiner Weise verhindern.

Rotterdam

Im Wettbewerb der Sprinter Niederlande gegen Polen gab es am Ende eine hauchdünne Entscheidung zugunsten des Niederländers Matthijs Büchli, der mit 82 Punkten seinen Landsmann Jeffrey Hoogland mit 81 Punkten hinter sich ließ, während Krzysztof Maksel auf Platz drei mit 74 Punkten bester Pole war. Die insgesamt sechs Sprinter hatten sich an allen Tagen im Sprint, Keirin und Teamsprint auseinandersetzen müssen und bestritten zusätzlich zweimal ein Zeitfahren über 200 m. 

Das Nachwuchsrennen um den U 23 „Tacx Talents Cup“ sah auch vier Fahrer aus Deutschland am Start, darunter die Berliner vom KED-Stevens Rad Team Max Sommerfeld und Sebastian Schmiedel, die nach sechs Austragungen über jeweils 35 Minuten einen sehr guten dritten Platz belegten. Dabei verloren sie lediglich nach Punkten gegen die Belgier Jules Hesters/Bryan Boussaer und die Niederländer Vincent Hoppezak/Maikel Zijlaard, die sich mit den Berlinern besonders am Schlusstag noch einmal ein hart umkämpftes Rennen lieferten. Während der Deutsche Luca Felix Happke mit seinem belgischen Partner Arne de Groote am vierten Tag einen Tagessieg landen konnte und mit einer Verlustrunde Platz 6 in der Gesamtwertung erreichte, blieb für Julius Domnick an der Seite des Niederländers Timo Miltenburg mit zwei Verlustrunden Platz 9 von insgesamt elf platzierten Mannschaften übrig.

Text: Bernd Mülle

Fotos: Marc Van Hecke

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