Es ist angerichtet! Vorschau auf die 53. Sixdays Bremen 2017

AM Updated 10 Dezember 2016
Es ist angerichtet! Vorschau auf die 53. Sixdays Bremen 2017

Das Profil des bärtigen Bayern schmückt bereits in Überlebensgröße das Plakat der Bremer Sixdays. Christian Grasmann wird auch am 12. Januar 2017 wieder an der Seite des Belgiers Kenny de Ketele auf Punkte- und Rundenjagd in der Bremer ÖVB Arena gehen. Die Mission heißt Titelverteidigung, und wenn man die ersten Auftritte des Duos der noch jungen Saison einmal näher unter die Lupe nimmt, erscheint das Vorhaben sehr erfolgversprechend zu sein. De Ketele konnte bereits den Auftakt der neuen Sixday-Serie in London an der Seite seines Landsmannes Moreno de Pauw gewinnen und die Topfavoriten aus Großbritannien, Sir Bradley Wiggins und Mark Cavendish, auf den zweiten Rang verweisen.

Beim zweiten Sechstagerennen der Saison in Gent, welches genau wie Bremen nicht zur neuen Rennserie der Madison Sports Group gehört, konnte das britische Team den Spieß zwar umdrehen und siegte mit einer Runde Vorsprung, doch die beiden Belgier hatten in der Punktewertung mit 475 zu 410 Zählern deutlich die Nase vorn. Da die beiden Briten in Bremen definitiv nicht am Start sein werden, Wiggins hat seine Radsportkarriere beendet und Cavendish hat bereits Verpflichtungen auf der Straße in Katar und Oman, ist de Ketele im Moment als der wohl beste Sixdays-Fahrer zu bezeichnen.

Christian Grasmann hat bereits im letzten Jahr schon eindrucksvoll bewiesen, dass er mit seinen 35 Jahren zu den besten Sechstagefahrern gehört. Beim Saisonauftakt in London startete er mit dem jungen Berliner Maximilian Beyer in die Serie, wo es zwar am ersten Tag deutlich sichtbare Abstimmungsschwierigkeiten und Leistungsniveauunterschiede gab, doch das Team steigerte sich von Tag zu Tag und profitierte vor allem durch den großen Erfahrungsschatz des Routiniers. Eine der positiven Eigenschaften, die den sympathischen Vollbartträger seit Jahren auszeichnet. In seinem Team, den Maloja Pushbikers, kümmert er sich seit Jahren in einem beispielhaften Nachwuchsprogramm um die jüngsten Pedaleure und vor wenigen Wochen wurde auch ein Frauenteam ins Leben gerufen.

Bremen

Beim gestern gestarteten Sechstagerennen in Amsterdam liegt das Duo Beyer – Grasmann bereits auf Rang 4 und konnte so routinierten Fahrern wie den Niederländern Wim Stroetinga, Yoeri Havik oder auch Niki Terpstra eine Runde abnehmen. Zwei, die es dem Spitzenteam aus diesem Jahr garantiert nicht leicht machen werden, sind Leif Lampater und Marcel Kalz. Beide konnten mit unterschiedlichen Partnern die Bremer Sixdays bereits zweimal gewinnen und zählen zu den besten Sechstagefahrern der Welt.

Leif Lampater verzichtete im vergangenen Jahr auf einen Start bei den Bremer Sixdays, weil für ihn die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele oberste Priorität hatte. Leider wurde es mit seinem Einsatz in Rio de Janeiro nichts, weil er sich kurz zuvor bei einem Sturz schwer verletzte und das Kahnbein brach. Beim Londoner Sechstagerennen landete er zusammen mit dem Berliner Marcel Kalz auf dem 4. Platz und in Gent fuhr er an der Seite des jungen Belgiers Lindsey de Vylder, der dort erst sein zweites Sechstagerennen bei den Profis bestritt, auf einen sehr guten 5. Platz.

Im Wettbewerb der Sprinter wird es wieder einen Länderkampf zwischen Deutschland und Großbritannien geben. Wenn man die jüngsten Ergebnisse der Aufeinandertreffen bei internationalen Weltcups und Europameisterschaften vergleicht, werden sich die Jungs aus der Heimat ordentlich ins Zeug legen müssen, um den Briten, allen voran dem Vorjahressieger Matthew Rotherham, die vorderen Plätze abzujagen. 

Die Frauen haben am Samstag und am Sonntag (14. Und 15. Januar) ihren Auftritt, wo neben den Spitzenathletinnen vor allem junge deutsche Nachwuchsfahrerinnen die Möglichkeit bekommen werden, sich zu präsentieren. Am Freitag und Samstag beginnen die Nachwuchswettbewerbe der Altersklasse U19 und am Sonntag bis Montag werden die U23-Fahrer ihre Wettbewerbe bestreiten. Wie bereits im vergangenen Jahr wird es auch wieder einen Wettkampftag für die Hobbyfahrer geben sowie Tandem- und Einzelwettbewerbe, bei denen sich die Paralympics präsentieren werden.

Rengel

Bremen wartet im Gegensatz zu der neuen Sixday-Serie mit dem umfangreichsten Sport- und Showprogramm im Sechstagezirkus auf und bleibt seinem Gesamtkonzept, welches vor 5 Jahren unter der Leitung der Event & Sport Nord GmbH um Geschäftsführer Hans Peter Schneider und Theo Bührmann mit Peter Rengel, dem Leiter der Sixdays Bremen und Chef der ÖVB Arena sowie Erik Weispfennig, dem Sportlichen Leiter aufgestellt wurde, treu. Man sieht sich selbst als Klassiker unter den Sechstageevents, verschließt sich aber trotzdem nicht den neuen Entwicklungen. Ganz im Gegenteil. Die neu hinzugekommene Sechstageserie der Madison Sports Group wird nicht als Konkurrenz betrachtet, sondern als absolute Bereicherung im Sechstagesport gesehen, zumal sich das Konzept der Briten, mit einem sehr kompakten Sportprogramm von 4 Stunden nicht ohne weiteres auf die Sixdays in Bremen übertragen lässt. Man ist aber trotzdem weiterhin in Kontakt und die Tür steht auf beiden Seiten für eine Zusammenarbeit in der Zukunft offen.

Das Showprogramm war in den letzten Jahren immer Bremens Markenzeichen und Aushängeschild. So wird es auch in diesem Jahr sein, Mickie Krause wird am Freitag und am Samstag die Hütte abreißen. Hinzu kommt Peter Wackel, die Depeche Mode Tribute Band Forced To Mode und einiges mehr. Die Party in den angrenzenden Messehallen geht jeden Tag bis in die frühen Morgenstunden.

Bremen

Neben Sport, Show und Party zeigte man in Bremen jedes Jahr viel soziales Engagement, so hat man in diesem Jahr zusammen mit dem Deutschen Roten Kreuz und Werder Bremen, die Aktion Rotes Fahrrad ins Leben gerufen, womit Flüchtlingen in Deutschland zu mehr Mobilität verholfen werden soll. Es gibt wieder einen Tag der Schulen mit Talkrunden zum Thema Lernen, Fit für die Zukunft, Stressabbau und wie kann der Sport dabei helfen. Der Kidsday mit vielen Youtube-Stars steht am Samstag von 12 – 16 Uhr auf dem Programm.

Während der Aktion Steilkurve können sehbehinderte Kinder auf dem Tandem hinter Gerd Dörich, der 168 Sechstagerennen in den Beinen hat, die Fliehkräfte in den Steilkurven spüren und das Gefühl erleben, einmal um die 166,6 Meter lange Bahn zu brausen.

Absoluter Höhepunkt wird jedoch die Eröffnungsshow mit dem 90-köpfigen Jugendsinfonieorchester Bremen, welches die Fahrer unter klassischer Musik und Klängen der modernen Popmusik in die Arena einfahren lässt.

Fotos & Text: Arne Mill

> zur turus-Fotostrecke: Sixdays Bremen 2017

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Inhalt der Neuigkeit:
  • Ausblick
  • Vorstellung
Radrennen-Art:
  • Six Days

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