Revolution Cycling Series in Glasgow: Vollgas statt lockeres Einrollen

AM Updated 10 Oktober 2016
Revolution Cycling Series in Glasgow: Vollgas statt lockeres Einrollen

Die zweite Runde der Revolution Cycling Series im Sir Chris Hoy Velodrome von Glasgow hatte es wieder einmal in sich und war keine Sache für taktische Plänkeleien. Bereits im ersten Rennen, dem Scratch Elimination Race, wurde vom ersten Meter an Vollgas gefahren, so dass das „lockere Einrollen“ einfach mal flach fiel. Besonders die Youngsters, wie Ollie Wood vom Team Wiggins und Mark Stewart vom Team Scotland Burness Paull hielten ordentlich mit rein und forderten die gestandenen Herrschaften wie Ed Clancy - Team JLT Condor, Adam Blythe - Team Revolution All Stars und Andy Tennant - Team PedalSure gleich im ersten Wettbewerb, in dem Ollie Wood sich vor Clancy und Blythe den Sieg holte. Christian Grasmann – Maloja Pushbikers belegte Rang 7 vor Nico Heßlich, der für das Team Revolution All Stars am Start war. Marcel Kalz von den Maloja Pushbikers wurde Elfter.

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Kalz

Im zweiten Wettbewerb, der Fliegenden Runde über 250 Meter, legte Marcel Kalz mit 13,584 Sekunden die drittbeste Zeit hin und Nico Heßlich landete mit 13,702 Sekunden einen Platz dahinter. Der Sieg ging mit 13,515 Sekunden an Ed Clancy, vor Ollie Wood mit 13,525 Sekunden. Im Punkte-Fahren zeigte der Cottbuser Nico Heßlich seine Glanzleistung des Tages, indem er einen Rundengewinn verzeichnen konnte und sich im Verlauf des Rennens als fleißiger Punktesammler zeigte. Er räumte dreimal die volle Wertung ab, was ihn lange Zeit auf der Führungsposition verweilen ließ. Doch im Finale wurden dann doch die Beine schwer, so war es wieder einmal Andy Tennant, der seine ganze Erfahrung ausspielte und sich damit den Sieg sicherte. Auf dem zweiten Platz fuhr vor heimischem Publikum der Schotte Mark Stewart, der gegen Mitte des Rennens den Rundengewinn im Alleingang vollziehen konnte. Christian Grasmann sicherte sich, ebenfalls mit einem Rundengewinn Platz 6 und Marcel Kalz wurde Zwölfter.

Grasmann

Das Madison Time Trail war wieder eine Angelegenheit für das Führungsteam JLT Condor mit Ed Clancy und Jon Mould, die für die 1000 Meter 55,781 Sekunden benötigten. Platz zwei ging an die Maloja Pushbikers mit 56,020 Sekunden, damit konnten Christian Grasmann und Marcel Kalz das Team PedalSure – Andy Tennent und Wim Stroetinga mit 56, 315 Sekunden auf Rang 3 verweisen und wichtige Punkte gut machen. Die Revolution All Stars mit Nico Heßlich und Adam Blythe belegten Rang 6 mit 57,973 Sekunden.

Im Team Ausscheidungsfahren gab es einen harten Fight in dem sich die Maloja Pushbikers nur knapp dem Team PedalSure geschlagen geben mussten. Auch die Revolution All Stars mit Nico Heßlich fassten wieder Tritt und wurden Dritte. Im abschließenden Scratch Race konnte Marcel Kalz noch einmal auf den 6. Rang fahren und sicherte dem Team damit wichtige Punkte im Kampf um die Top 5, die sich für die Revolution Champions League qualifizieren, wo es dann im November in Paris, Manchester und London gegen die Straßenprofis geht. Christian Grasmann wurde in diesem Wettbewerb 14. und Nico Heßlich 16.

Heßlich

Damit führen nach zwei Runden das Team JLT Condor mit 218 Punkten vor dem Team PedalSure - 201 Punkten, auf Rang drei liegt das Team Wiggins mit 192 Punkten und auf Rang 4 die Maloja Pushbikers mit 161 Punkten. Fünfte sind jetzt die Revolution All Stars mit 131 Punkten.

Eine Klasse für sich war, wie schon zur 1. Runde in Manchester, Matthew Rotherham im Trikot der Maloja Pushbikers. Er beherrschte die Konkurrenz nach Belieben und spielte regelrecht Katz und Maus mit seinen Gegnern, was ihm sichtlich Vergnügen bereitete. 7 von 8 Wettbewerben konnte der Brite für sich entscheiden, dabei waren seine Gegner mit Callum Skinner und Philip Hindes keine Namenlosen. Skinner konnte lediglich den letzten Wettbewerb gewinnen. Rotherhams Bruder Tom machte den Renntag zu einer reinen Familienangelegenheit und belegte in der Gesamtwertung Rang 2. Dritter im Tagesklassement wurde Philip Hindes.

Rotherham

Im Wettbewerb der Frauen sorgten die Olympiasiegerin in der 4000 Meter Mannschaftsverfolgung – Katie Archibald und Neah Evans (beide Großbritannien) mit insgesamt drei Tagessiegen für die Gesamtführung des Teams Podium Ambition pb Club La Santa. Lediglich die Französin Laurie Berthon konnte anfangs mit zwei zweiten Plätzen im Ausscheidungsfahren und über die Fliegende Runde noch dagegen halten. Sie sicherte dem Team Voxwomen Rang zwei in der Tages- und Gesamtwertung. Das Punktefahren konnte die Britin Emily Nelson vom Team Breeze, nach Rundengewinn und ihrer alleinigen Flucht auf den letzten 15 Runden für sich entscheiden. Im Schlusswettbewerb, dem Scratch Elimination Race siegte Abbie Dentus vom Team Great Britain.

Homer

Im Wettbewerb der Future Stars Boys konnte Jim Brown von den Maloja Pushbikers seine Gesamtführung verteidigen. Sein Partner Caleb Hill rangiert nach 2 Runden Revolution Series auf Rang 10. Bei den Girls liegt Gabriella Homer – Maloja Pushbikers auf Rang 5 und April Tacey – ebenfalls Maloja Pushbikers auf Rang 8. Damit belegen die Maloja Pushbiker Future Stars in der Gesamtwertung nun Rang 2 mit 21 Punkten Rückstand auf die Revolution All Stars.

Hill

Höhepunkt des Abends war das Rennen der der Future Stars Boys – 6 Lap Dash, wo der Schotte Jack Cruden direkt nach dem Start reiß aus nahm und dem Feld in einer beherzten Aktion enteilte. Im Finale dieses Wettbewerbes stand das Publikum auf den Rängen und tobte als das Feld heranraste. Cruden sicherte sich mit einer knappen Radlänge den Sieg, was das Glasgower Publikum mit tosendem Beifall belohnte. Dies war wieder einmal ein Beispiel dafür, wie die Leistung junger Radsportler auf der britischen Insel belohnt und bewertet wird. Die jungen Rennfahrer danken es mit top Leistungen und schenken sich nichts. Da überrascht einen dann auch die außergewöhnliche Klasse der britischen Radsportler wirklich nicht weiter. In Deutschland können junge Sportler von so einer Aufmerksamkeit und Begeisterung für ihren Sport und ihre Leistungen nur träumen.

Glasgow

Für eine sportliche Einlage der besonderen Art, sorgte an diesem Samstag auch der einzige Fotograf aus Deutschland, als es im Punktefahren der Future Stars Boys zu einem Sturz kam. Ein Sportler kam zu Fall und räumte 2 weitere Fahrer mit ab. Die drei segelten direkt auf den Fotografen zu, welcher die drei mit einer Sprungeinlage unter sich passieren ließ. Im Anschluss kamen sämtliche UCI Kommissäre und bestätigten ihm seine gute Reaktionsfähigkeit. Die drei Rennfahrer beendeten das Rennen ohne größere Verletzungen.

Text & Fotos: Arne Mill

> zur turus-Fotostrecke: Revolution Cycling Series 2016/17

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Inhalt der Neuigkeit:
Rennbericht
Radrennen-Art:
  • Bahnradsport
Name des Radrennens
  • Revolution Series

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