10. Tour-Etappe in Revel endet mit Sieg von Michael Matthews

BM Updated 13 Juli 2016
10. Tour-Etappe in Revel endet mit Sieg von Michael Matthews

TourNach dem ersten Ruhetag der Tour ging es in Escaldes-Engordany auf dem 197 km langen Weg nach Revel gleich nach dem Start zur Sache. Dabei lag schon nach 24 Kilometern der Anstieg zum Port d’Envalira, dem mit 2408 m höchsten Berg dieser Tour, vor den Fahrern. Dieser durch das Denkmal für den Gründer der Tour de France, Henri Desgrange, berühmte Berg hat im Schnitt aber nur eine Steigung von fünf Prozent aufzuweisen, so dass die Sprinter recht zuversichtlich sein konnten und mit einer Massenankunft rechneten.

CummingsDoch sie hatten die Rechnung ohne die 15-köpfige Ausreißergruppe gemacht, die sich in der Abfahrt bildete und mit etlichen Topfahrern wie dem Slowaken Peter Sagan von Tinkoff, Greg van Avermaet aus Belgien von BMC Racing, dem Norweger Edvald Boasson Hagen und dem Briten Stephen Cummings von Dimension Data oder auch dem Portugiesen Rui Costa von Lampre-Merida sowie dem Italiener Vincenzo Nibali von Astana stark besetzt war. Die Passhöhe als Erster erreicht hatte vorher Rui Costa, der sich damit auch gleichzeitig die Sonderprämie von 5.000 Euro für den Gewinner der höchsten Bergwertung sicherte.

Zahlenmäßig am stärksten an der Spitze vertreten war Orica-BikeExchange, die mit den Australiern Michael Matthews und Luke Durbridge sowie dem Südafrikaner Daryl Impey  drei Mann dabei hatten, während Greg van Avermaet mit dem Italiener Damiano Caruso einen zweiten Teamkameraden an seiner Seite wusste. Vervollständigt wurden die Ausreißer durch die Franzosen Tony Gallopin von Lotto-Soudal, Sylvain Chavanel von Direct Energie und Samuel Dumoulin von Ag2r La Mondiale sowie die Spanier Mikel Landa vom Team Sky und Gorka Izagirre von Movistar. 

SaganNachdem zwischenzeitlich mit dem Niederländer Sebastian Langeveld von Cannondale-Drapac ein sechster Fahrer die Tour verlassen hatte, war es der Weltmeister Peter Sagan, der sich auf den Zwischensprint konzentrierte, um im Kampf um das Grüne Trikot dem Briten Mark Cavendish von Dimension Data die Führung in der Punktewertung zu entreißen. Das gelang dem Slowaken mühelos, der den Sprint gegen Michael Matthews und Damiano Caruso sicher gewann. Das Hauptfeld lag zu diesem Zeitpunkt sechs Minuten zurück und die letzten 50 Kilometer ließen bei dieser stark besetzten Spitzengruppe für die reinen Sprinter kaum noch eine Siegchance zu. Die Teams Direct Energie und IAM Cycling machten das Tempo im Feld, aber durch einsetzenden Regen gepaart mit starkem Wind konnte letztlich der Rückstand nicht verringert werden. 

Der Weltmeister höchstpersönlich sorgte für Tempoverschärfung an der Spitze, so dass etwa 25 Kilometer vor dem Ziel nur noch sieben Fahrer vorn lagen, und zwar neben Peter Sagan noch Greg van Avermaet, Samuel Dumoulin, Edvald Boasson Hagen und die drei Orica-BikeExchange Fahrer Michael Matthews, Luke Durbridge und Daryl Impey, von denen dann Luke Durbridge noch vor der Bergwertung, sieben Kilometer vor dem Ziel, erschöpft ausscherte und Peter Sagan sich die zwei für ihn unbedeutenden Bergpunkte sicherte. Im Spurt der sechs Führenden erwies sich dann aber Michael Matthews als Schnellster, der den ganz stark fahrenden Peter Sagan und den norwegischen Doppelmeister Edvald Boasson Hagen klar in die Schranken wies. 

FreudeWährend die restlichen Fahrer der ursprünglichen Spitzengruppe mit Abständen von 1:10 Minuten (Luke Durbridge) bis zu 5:35 Minuten (Stephen Cummings) ins Ziel kamen, gewann der Belgier Edward Theuns von Trek-Segafredo den Spurt des Hauptfeldes mit allen Favoriten, wobei der Rückstand 9:39 Minuten betrug. Bester Deutscher war Tony Martin von Etixx-Quick Step auf Rang 19 vor Marcus Burghardt von BMC Racing, der den 27. Platz belegte. In dieser großen Gruppe befanden sich neben Emanuel Buchmann von Bora-Argon 18 auch alle anderen deutschen Fahrer bis auf Andreas Schillinger von Bora-Argon 18, der als 185. einen Rückstand von 10:38 Minuten aufwies.

In der Gesamtwertung blieb alles beim Alten, lediglich Damiano Caruso machte einen Sprung nach vorn als Mitglied der Ausreißergruppe und verbesserte sich auf den 21. Platz. Die geringen Abstände unter den Topfavoriten insbesondere zwischen dem Briten Christopher Froome vom Team Sky und dem Kolumbianer Nairo Quintana von Movistar lassen für die nächsten Tage spannende Positionskämpfe erwarten. Nach wie vor hervorragend im Rennen liegt Emanuel Buchmann mit einem Rückstand von 8:48 Minuten auf Platz 23.

SaganDie Führung in der Punktewertung hat nun Peter Sagan mit 242 Punkten übernommen und seine Aussichten auf den Gewinn des Grünen Trikots sind bei einem Vorsprung von nunmehr 38 Punkten gegenüber Mark Cavendish als recht gut zu bezeichnen. Das gepunktete Bergtrikot trägt unverändert der Franzose Thibaut Pinot von FDJ, während der Brite Adam Yates von Orica-BikeExchange die Nachwuchswertung anführt. Dagegen hat es einen Führungswechsel in der Mannschaftswertung gegeben, in der jetzt BMC Racing vor Movistar und Sky an der Spitze liegt.

Es war nicht der Tag der deutschen Sprinter Andre Greipel von Lotto-Soudal und Marcel Kittel von Etixx-Quick Step, die weiter auf etwaige Siege warten müssen. Vielleicht ergibt sich schon morgen auf der Etappe nach Montpellier eine nächste Gelegenheit für Deutschlands Topsprinter, die dabei aber keinesfalls Mark Cavendish aus den Augen lassen sollten. 

Text: Bernd Mülle           

Fotos: Arne Mill

> zur turus-Fotostrecke: Tour de France 2016

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