Sixdays Bremen: Grasmann und de Ketele setzen nach Startschuss erste Duftmarke

 
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StartschussMitunter geht es bei Startschüssen eher zaghaft zur Sache. Wie muss man die Pistole halten? Irritierte Blicke zu allen Seiten. Die Aufregung lässt kleine Schweißperlen entstehen. Nicht so am gestrigen Abend, als kurz nach halb neun die Modedesignerin Jette Joop und der Schauspieler Uwe Rohde (Bruder von Armin Rohde) zu den Pistolen griffen. Routiniert nahmen die Beiden Aufstellung im Start-Ziel-Bereich, um die 52. Auflage des Bremer Sechstagerennens zu eröffnen. Dass Uwe als Schauspieler die Sache locker meistert, dürfte kaum überraschen, doch dass Jette dermaßen lässig die Pistole hielt, ließ doch leichtes Erstaunen aufkommen. Die sich drängenden Fotografen bekamen ihre erhofften perfekten Aufnahmen und während manch ein Mann beim lauten Knall die Augen schloss, drückte Jette knallhart durch. Dass sie jedoch keine knallharte Frau ist, sondern ein weiches Herz hat, stellte sie im Rahmen der Eröffnung der Sixdays mit ihrem Projekt unter Beweis. So entwarf die Designerin exklusiv für diese Veranstaltung ein Frauen-Trikot. Dieses Trikot, von ihr gestern signiert, kann nun ersteigert werden. Die Einnahmen kommen dem Flüchtlingskinder-Projekt „Lichtherz“ zugute. Bereits seit über 12 Jahren engagiert sich Jette Joop als Kinderbotschafterin des Deutschen Roten Kreuzes.

RadNach Vorstellung der Sixdays-Fahrer, einer kleinen artistischen Showeinlage und dem besagten Startschuss konnte es in der ÖVB Arena sogleich sportlich in die Vollen gehen. Die 12 Teams gingen ins Ausscheidungsfahren, das den Auftakt der diesjährigen Sixdays bildete. Mit dabei ist wieder das Sieger-Gespann des Vorjahres Marcel Kalz und Alex Rasmussen, das als Team 9 - SWB an den Start geht. Das Ausscheidungsfahren konnten jedoch Sebastian Mora und Yori Havik (Team 12 - X-tip und Spielemacher) gewinnen. Den Zuschauern auf den Rängen wird es recht gewesen sein, sogleich im Anschluss ging es zur ersten Großen Jagd über 45 Minuten auf die Bretter. Da die Bahn in Bremen mit ihren 166,6 Metern um einiges kleiner ist als beispielsweise die im Berliner Velodrom (250 Meter), waren viel Bewegung und etliche Rundengewinne zu erwarten. Und so kam es auch. Zwischen dem Siegerteam und den Letzten lagen satte acht Runden. Gleich drei Teams lagen am Ende vier Runden zurück. 

JagdMit einer beeindruckenden Leistung setzte sich das deutsch-belgische Duo Christian Grasmann und Danny de Ketele durch. 15 Runden vor Schluss lagen Grasmann und de Ketele noch gleichauf mit dem Titelverteidigerteam Alex Rasmussen / Marcel Kalz, doch dann wurde noch ein Schippchen draufgelegt und kurzerhand ausgerissen. Mit einer Runde Vorsprung vor Rasmussen und Kalz rollte das ÖVB-Team über die Ziellinie. Die anderen Mitfavoriten hatten sogar zwei oder drei Runden Rückstand. Nun darf man gespannt sein, ob Grasmann und de Ketele am heutigen Freitagabend an diese hervorragende Leistung anknüpfen können. „Das ist natürlich noch keine Vorentscheidung. Doch Christian und Danny haben unter Beweis gestellt, was sie können und ihre Favoritenstellung deutlich dokumentiert. Das ist für alle ein Zeichen, wie es hier in Bremen zur Sache geht“, meinte der Sportliche Leiter Erik Weispfennig.

SprintLaut auf den Rängen und verdammt schnell auf dem Oval wurde es nach der Großen Jagd, als die sechs Sprinter zum Rundenrekordfahren antraten. Dieses konnte der Brite Joseph Truman mit einer Zeit von 09,062 Sekunden für sich entscheiden. Seine Geschwindigkeit: 66,343 km/h! Zweiter wurde Richard Aßmus, der für die Runde 09,117 Sekunden benötigte, auf Rang drei fuhr Matthew Rotherham (09,156 Sekunden), der sich sicherlich noch en punto Bahnlänge eintakten muss. Den Keirin-Wettbewerb konnte am späteren Abend Marc Jurczyk mit der Nummer 3 vor Jan May und Richard Aßmus gewinnen! Beim Teamsprint setzten sich die deutschen Fahrer Richard Aßmus, Jan May und Marc Jurczyk gegen die britischen Fahrer Matthew Rotherham, Jonathan Mitchel und Joseph Truman durch. Die Gesamtführung übernahm am Ende Richard Aßmus, gefolgt von Matthew Rotherham und Jan May.

500 MeterAnders als beim Berliner Sechstagerennen gibt es in Bremen auch einen Keirin-Wettbewerb für die Sixdays-Fahrer. Es traten nach Mitternacht die Fahrer mit den roten ungeraden Nummern an. Dieses Rennen, welches den Abschluss des ersten Tages bildete, konnte David Muntaner gewinnen. Zuvor gab es unter anderen noch zwei Derny-Vorläufe. Gewinnen konnten diese Sebastian Mora mit Schrittmacher Peter Bäuerlein und Alex Rasmussen mit seinem Schrittmacher Christian Dippel. Sicherlich spannend für das Publikum war zudem das 500 Meter Zeitfahren. Eine sensationelle Leistung boten hierbei Moreno de Pauw und Lucas Liß (Team 10 - Sonne am Haus). Mit einer grandiosen Zeit von 27,539 Sekunden wurden die 500 Meter zurückgelegt. Zweiter wurde das Team 9 Alex Rasmussen & Marcel Kalz, das die 500 Meter in 28,031 Sekunden herunterbretterte.

KrauseKurzum: Es war ein spannender Auftakt. Weiter geht es am heutigen Abend, wenn um 19 Uhr die Tore der ÖVB Arena (einst Bremer Stadthalle) geöffnet und eine halbe Stunde später die U19-Fahrer auf die Bahn geschickt werden. Im Anschluss geht es Schlag auf Schlag bis tief in die Nacht. Für das Publikum wird sicherlich - neben den sportlichen Wettkämpfen - ein Höhepunkt der Auftritt von Mickie Krause sein. Zur mitternächtlichen Geisterstunde wird er wieder die Halle rocken, das dürfte klar sein!

Fotos: Arne Mill

> zu den turus-Fotostrecken: 52. Sixdays Bremen 2016

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Inhalt der Neuigkeit:
Rennbericht
Radrennen-Art:
  • Bahnradsport

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