Winterbahnsaison beginnt in Grenchen mit Europameisterschaft

BM Updated 11 Oktober 2015
Winterbahnsaison beginnt in Grenchen mit Europameisterschaft

weinsteinAb 14. Oktober 2015 ist die Radrennbahn in Grenchen in der Schweiz für fünf Tage Schauplatz der Bahn-Europameisterschaften, die einen wichtigen Meilenstein für die Olympia-Qualifikation bedeuten. Es werden in 21 Disziplinen die neuen Europameister gekürt und der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) erhofft sich dabei vor allem eine Medaille im Bahnvierer, der seinen letztjährigen Aufwärtstrend bestätigen soll. Die gerade in Frankfurt/Oder bei der Herbstüberprüfung erzielten, zahlreichen persönlichen Bestleistungen  in der 4000 Meter Einerverfolgung, insbesondere der neue deutsche Rekord von Domenic Weinstein mit 4:17,417 Minuten, geben entsprechenden Anlass zum Optimismus.

LampaterBundestrainer Sven Meyer hat derzeit die Qual der Wahl, stehen ihm doch mit Weinstein, den Berlinern Henning Bommel, Theo Reinhardt und Maximilian Beyer, ferner Leon Rohde, Nils Schomber, Kersten Thiele und dem neu hinzugekommenen Leif Lampater ausreichend Topfahrer für den Bahnvierer zur Verfügung. Dass Reinhardt und Beyer sowie Lampater bei der Europameisterschaft keine Berücksichtigung für den Vierer finden, verwundert besonders bei Lampater schon ein wenig, zumal der seit zwei Jahren in Topform fahrende Athlet extra wieder in den BDR-Kader zurückgeholt wurde. Nun erhält er nicht mal eine Bewährungschance unter Wettkampfbedingungen, die im Hinblick auf eine eventuelle Olympiateilnahme mehr als notwendig wäre, siehe die Briten Mark Cavendish und Bradley Wiggins, die derzeit fleißig am Sammeln von UCI-Punkten sind. Die Veranstalter der Sechstagerennen, die auf einen Start von Lampater verzichten müssen, werden für derartige Maßnahmen nur wenig Verständnis aufbringen können. 

FörstemannInsgesamt sollte es aber für den BDR noch weitere Medaillen geben, die vielleicht nicht so üppig wie im Vorjahr ausfallen, wo man in Guadeloupe nicht weniger als 13 Medaillen einfahren konnte. Die Sprinter, die mit etwas gedämpften Erwartungen starten und den Weltcup in Cali als ihren ersten Höhepunkt sehen, konzentrieren sich in erster Linie im Hinblick auf Olympia auf den Teamsprint der Männer, wo der in Berlin trainierende Robert Förstemann aus Gera anstelle von Rene Enders als Anfahrer starten wird. Gemeinsam mit Max Niederlag und Maximilian Levy, der auch im Sprint am Start steht, will Förstemann ein optimales Ergebnis in der Schweiz erzielen. Weitere Starter im Kurzzeitbereich sind Joachim Eilers und Maximilian Dörnbach, der zuletzt große Fortschritte gemacht hat.

Im Omnium wird der Scratch-Weltmeister Lucas Liss die deutschen Farben vertreten und auch Roger Kluge wird dabei sein, um im Punkte- und Ausscheidungsfahren für seine dritte Olympia-Teilnahme zu kämpfen. 

Kristina VogelDie Frauen setzen wieder ihre Hoffnungen im Kurzzeitbereich auf Kristina Vogel und Miriam Welte, die allerdings durch eine Verbrennung zweiten Grades am rechten Fuß gehandicapt sein könnte. Sie hofft aber, bis zu ihrem ersten Start im Teamsprint am 15. Oktober wieder fit zu sein, wobei auch noch der Sprint- und Keirin-Wettbewerb von ihr bestritten werden soll. Im Ausdauerbereich ist Anna Knauer für das Omnium vorgesehen und mit Charlotte Becker ist auch eine Berlinerin im Vierer dabei, die mit Mieke Kröger, Stephanie Pohl, Gudrun Stock und Lisa Klein nominiert wurde.

Man darf gespannt sein, wie das deutsche Aufgebot in der Schweiz abschneidet, die erzielten Ergebnisse der jüngsten Vergangenheit sollten aber Garantie dafür sein, um bei mehreren Entscheidungen ein ernstes Wort um die Medaillenvergabe mitzusprechen. 

Berliner Sebastian Wotschke in London dabei

LondonEs hat nicht weniger als 35 Jahre gedauert, bis man sich in London darauf einigte, wieder einmal ein Sechstagerennen in der britischen Metropole auszurichten. Nach zuvor 21 Austragungen, letzte Sieger waren 1980 die Australier Danny Clark und Donald Allan, beginnt am Schlusstag der Europameisterschaften in Grenchen das von der Madison Sport Group, gleichzeitig auch neuer Gesellschafter des Berliner Sechstagerennens, veranstaltete Sechstagerennen. Dabei haben die Briten keine Mühen gescheut, um in London mit zwei Olympiasiegern, 11 Weltmeistern und sechs Europameistern ein attraktives Starterfeld zu verpflichten. Bis auf wenige Ausnahmen gibt sich die Elite des Sechstagesports ein Stelldichein mit Fahrern, die auch zum Teil in Grenchen am Start sind. Aus diesem Grund wird der erste Tag als 1878 Cup mit separater Wertung ausgetragen, bezugnehmend auf das Erfindungsjahr des Sechstagerennens in London.

WotschkeAb Montag, den 19. Oktober 2015, sind dann bis Freitag 18 Teams auf der Londoner Bahn vertreten, die im Kampf um Runden und Punkte sich heiße Duelle liefern werden. Neben weiteren vier deutschen Fahrern wie Christian Grasmann mit Stefan Schäfer, Lucas Liss an der Seite des Franzosen Morgan Kneisky und Achim Burkart ist auch der Berliner KED-Stevens Fahrer Sebastian Wotschke mit von der Partie, der erstmals mit Achim Burkart ein Team bildet. Die Konkurrenz mit den Brüdern Michael und Jesper Mörköv aus Dänemark, deren Landsleuten Alex Rasmussen und Marc Hester, den Belgiern Iljo Keisse/Gijs van Hoecke und Kenny de Ketele/Moreno de Pauw, den Niederländern Niki Terpstra und Yoeri Havik sowie den Spaniern David Muntaner und Albert Torres ist groß und so dürften für die deutschen Teilnehmer die Trauben recht hoch hängen.

KüllmerNeben sechs Sprintern sind auch 18 Frauen am Start, die in einem als Omnium ausgetragenen Wettbewerb ihre Kräfte messen werden. Aus Deutschland sind mit Janine Bubner, Romy Kasper, Lisa Küllmer, Tatjana Paller und Stephanie Pohl immerhin fünf Fahrerinnen dabei, von denen letzterer als Weltmeisterin im Punktefahren die besten Chancen auf eine Topplatzierung eingeräumt werden. 

Zur Einstimmung auf die kommende Sechstagesaison hier das UIV Madison Ranking 2014/15, das neben den Sechstagerennen auch Welt- und Europameisterschaft, den Weltcup in London und das International UCI-Madison von Kopenhagen beinhaltet:

  1. Alex Rasmussen (DEN) 330 Punkte

  2. Leif Lampater (GER) 295 Punkte

  3. David Muntaner (ESP) 280 Punkte

  4. Marcel Kalz (GER) 230 Punkte

  5. Jasper de Buyst (BEL) 210 Punkte

      Kenny de Ketele (BEL) 210 Punkte

  7. Morgan Kneisky (FRA) 190 Punkte

  8. Iljo Keisse (BEL) 185 Punkte

  9. Albert Torres (ESP) 180 Punkte

10. Marc Hester (DEN) 160 Punkte

11. Christian Grasmann (GER) 155 Punkte

12. Jesper Mörköv (DEN) 150 Punkte

13. Otto Vergaerde (BEL) 145 Punkte

14. Andreas Graf (AUT) 140 Punkte

      Andreas Müller (AUT) 140 Punkte

16. Michael Mörköv (DEN) 135 Punkte

17. Tristan Marguet (SUI) 130 Punkte

18. Bryan Coquard (FRA) 120 Punkte

      Liam Bertazzo (ITA) 120 Punkte

      Nick Stöpler (NED) 120 Punkte

21. Mark Cavendish (GBR) 110 Punkte

22. Theo Reinhardt (GER)   95 Punkte

23. Silvan Dillier (SUI)   90 Punkte

24. Elia Viviani (ITA)   80 Punkte

25. Martin Blaha (CZE)   75 Punkte

      Vojtech Hacecky (CZE)   75 Punkte

      Nico Heßlich (GER)   75 Punkte

      Wim Stroetinga (NED)   75 Punkte

      Niki Terpstra (NED)   75 Punkte

      Alex Buttazzoni (ITA)   75 Punkte

      Marco Coledan (ITA)   75 Punkte

32. Henning Bommel (GER)   70 Punkte

33. Mark Christian (GBR)   60 Punkte

      Owain Doull (GBR)   60 Punkte

      Olivier Beer (SUI)   60 Punkte

36. Nikolay Zhurkin (RUS)   50 Punkte

      Ivan Kovalev (RUS)   50 Punkte

      Vivien Brisse (FRA)   50 Punkte

39. Yoeri Havik (NED)   40 Punkte

      Michel Kreder (NED)   40 Punkte

      Raymond Kreder (NED)   40 Punkte

      Moreno de Pauw (BEL)   40 Punkte

      Pieter Bulling (NZL)   40 Punkte

      Westley Gough (NZL)   40 Punkte

45. Glenn O’Shea (AUS)   35 Punkte

46. Robert „Bobby“ Lea (USA)   30 Punkte

      Jiri Hochmann (CZE)   30 Punkte

      Paolo Simion (ITA)   30 Punkte

49. Mathias Krigbaum (DEN)   25 Punkte

      Barry Markus (NED)   25 Punkte

      Hans Pirius (GER)   25 Punkte

      Sebastian Wotschke (GER)   25 Punkte

      Alexander Edmondson (AUS)   25 Punkte

      Callum Scotson (AUS)   25 Punkte

      Leon Rohde (GER)   25 Punkte

56. Jack Bobridge (AUS)   20 Punkte

      Thomas Boudat (FRA)   20 Punkte

      Wojciech Pszczolarski (POL)   20 Punkte

      Rafal Jeziorski (POL)   20 Punkte

      Marc Fournier (FRA)   20 Punkte

61. Jacob Duehring (USA)   15 Punkte

      Daniel Holloway (USA)   15 Punkte

      Achim Burkart (GER)   15 Punkte

      Nils Politt (GER)   15 Punkte

      Wesley Kreder (NED)   15 Punkte

      Jesper Asselman (NED)   15 Punkte

      Shane Archbold (NZL)   15 Punkte

      George Tansley (AUS)   15 Punkte

      Roy Pieters (NED)   15 Punkte

      Roman Gladysh (UKR)   15 Punkte

      Vladyslav Kreminskyi (UKR)   15 Punkte

72. Roger Kluge (GER)   10 Punkte

73. Claudio Imhof (SUI)     5 Punkte

      Gael Suter (SUI)     5 Punkte

Informative Berichte mit aktuellen Fotos werden wir von den beiden kommenden Ereignissen ins Netz stellen.  

Text: Bernd Mülle

Fotos: Arne Mill

> zu den turus-Fotostrecken: Radsport

 

Mehr Bilder auch zum direkten Download gibt es für private und redaktionelle Nutzung bei unser Bildagentur frontalvision.com:
Inhalt der Neuigkeit:
  • Ausblick
  • Radrennen
Radrennen-Art:
  • Bahnradsport

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