Mit Tilegen Maidos aus dem Nationalteam aus Kazakhstan wurde die zweite Etappe der Tour de Berlin, das 21,4 km Einzelzeitfahren in Paplitz in der Nähe von Baruth in Anwesenheit des Bürgermeisters von Baruth, Peter Ilk, gestartet. Noch 99 Fahrer nahmen das Rennen in Angriff, nachdem nicht weniger als 32 Fahrer auf der ersten Etappe in Birkenwerder schon aufgegeben hatten, darunter auch das komplette Team Matrix Racing.
Glanzleistung von Lammertink beim Einzelzeitfahren in Paplitz
Die Zeit von Maidos wurde nicht zur Richtzeit, da er vom hinter ihm gestarteten Dänen Mads Rahbek vom Team Trefor Blue Water, der 28:03,10 Minuten benötigte, eingeholt wurde und der damit über 1 Minute schneller war. Als Siebzehnter ging dann der Niederländer Steven Lammertink von SEG Racing ins Rennen, der mit 25:49,61 Minuten eine Zeit vorlegte, die Maßstäbe setzen sollte. Der Zeitfahrspezialist, perfekt auf dem Rad sitzend, hatte schon in der Vergangenheit einige Zeitfahrerfolge erzielt, so dass durchaus damit zu rechnen war, dass seine hier erzielte Zeit bis zum Schluß Bestand haben könnte.
Der nach ihm gestartete Tim Rodenburg vom Cyclingteam Jo Piels war fast eine Minute langsamer als sein Landsmann, obwohl er als ebenfalls guter Zeitfahrer eine durchaus akzeptable Zeit von 26:40,49 Minuten erzielte. Nur sechs Sekunden langsamer war Julian Braun von Kuota-Lotto, dessen Leistung durchaus überraschen konnte und der sich damit lange unter die Top Five hielt. Aber dann war es zunächst der Belgier Senne Leysen von Lotto Soudal, der 26:15,66 Minuten realisierte und zunächst auf Platz zwei fuhr, bevor er von Nils Schomber vom rad-net ROSE Team überholt wurde, der weitere vier Sekunden schneller war. Doch selbst der danach folgende Top-Zeitfahrer aus Berlin Maximilian Schachmann vom AWT-GreenWay Team und vor allem der Topfavorit auf den Gesamtsieg der Rundfahrt, der Niederländer Tim Ariesen vom Cyclingteam Jo Piels bissen sich an der Zeit von Lammertink die Zähne aus.
Danach gab es nur noch drei Fahrer, die annähernd an die Leistung von Lammertink anknüpfen konnten, ohne ihn letztlich zu gefährden. Der starke Däne Sören Kragh Andersen von Trefor Blue Water wurde mit 26:17,60 Minuten am Ende Fünfter und der Belgier Aime de Gendt von EFC- ETIXX erreichte auch noch einen hervorragenden sechsten Platz mit nur einer Sekunde hinter dem Dänen. Der Dritte im Bunde war schließlich Maximilian Walscheid von Kuota Lotto, der als bekannt guter Sprinter eine nahezu sensationelle Zeitfahrleistung bot und mit 26:04,46 Minuten auf den zweiten Platz fuhr. Der Vortagessieger Daniel Turek erzielte mit 27:26,49 Minuten nur eine mittelmäßige Zeit, mit der er sein Gelbes Trikot an Steven Lammertink abgeben mußte, der vor der Nachmittagsetappe neuer Spitzenreiter vor Walscheid und de Gendt ist.
Text: Bernd Mülle
Fotos: Arne Mill, Marco Bertram