Revolution Series in Manchester: Grasmann und Lampater feiern Gesamtsieg

AM Updated 17 März 2015
Revolution Series in Manchester: Grasmann und Lampater feiern Gesamtsieg

LarssonDas Finale der britischen Revolution Series 2014/2015 im National Cycling Centre von Manchester bot den Zuschauern am Samstag ein spannendes und buntes Sportprogramm. Der Schwede Gustav Erik Larsson vom Cult Energy Pro Cycling Team hatte sich relativ kurzfristig zu einem Stundenweltrekordversuch angekündigt. „Die Revolution Series sind der perfekte Rahmen für ein solches Unterfangen. Egal ob in London, Glasgow oder Manchester, hier hat man ein begeistertes Publikum, welches dich unglaublich unterstützt. Daher ist die Entscheidung relativ schnell und kurzfristig gefallen“ so Larsson, denn die 6. Runde in Manchester war die letzte der diesjährigen Saison.

turusDas hatte allerdings im Vorfeld einige Komplikationen zur Folge, die wohl letztendlich auch mit für das Scheitern des Schweden verantwortlich waren. Larsson bekam erst am Mittwoch, also 3 Tage vor dem Rennen sein Bahnrad, danach führten noch zahlreiche Einwände der UCI dazu, dass in diesen Tagen ein Großteil der Zeit damit verbracht wurde, an dem Rad herumzubauen, so dass der Zeitfahrspezialist vor seinem Rekordversuch nur ein mal wenige Runden auf dem Rad drehen konnte. 

LarssonJens Voigt und auch der Schweizer Matthias Brändle haben bewiesen, dass es schon einer sehr professionellen und intensiven Vorbereitung bedarf, damit ein solches Vorhaben auch erfolgversprechend ist. Zumindest haben Gustav Larsson, Thomas Dekker und auch Jack Bobridge sehr hart spüren dürfen, dass es so einfach nun doch nicht ist, mal eben einen neuen Rekord aufzustellen. Dennoch hält der 34jährige jetzt einen neuen schwedischen Landesrekord, ist aber mit 50,016 Kilometern recht deutlich unter der aktuellen Bestmarke des Australiers Rohan Dennis vom BMC Racing Team von 52,491 Kilometern und auch hinter den eigenen Erwartungen zurück geblieben.

Letztendlich nahm Larsson die Niederlage recht gelassen. Der Liebhaber harter Rockmusik und schneller Rally Wagen, der den Langläufer Gunde Svan als eines seiner großen Vorbilder bezeichnet, war mit seiner gesamten Familie angereist und hatte während der Vorbereitungen sowie danach seine Liebsten mit Ehefrau Veronica und Töchterchen um sich, was den Umgang mit der verpassten Chance sicherlich erleichterte.

MalojaFür die Maloja Pushbikers ging es, zum zweiten mal in Folge, um den Gesamtsieg in der Serie. Leif Lampater und Christian Grasmann hatten in London bei der 5. Austragung durch ihre Magenprobleme ein recht schwarzes und anstrengendes Wochenende hinter sich gebracht, aber trotzdem ein 18 Punkte Polster an Vorsprung verteidigt und mitgenommen in die letzte Runde. Zwischendurch stand für die beiden Weltenbummler aber noch ein Auftritt in Australien auf dem Programm. So sind sie in 14 Tagen einmal um die Welt gereist und haben beim Bendigo Madison auf der 400m-Bahn vor 10000 Zuschauern den 2. Platz belegt.

MalojaDas Bendigo Madison hat international einen sehr hohen Stellenwert und somit ging der 2. Platz völlig in Ordnung. Grasmann und Lampater hatten in dem Rennen ordentlich gepunktet und lange Zeit die Führungsposition inne. Doch wie es im Radsport nun einmal so ist, eine kleine Unaufmerksamkeit ließ die beiden australischen Underdogs Daniel Fitter und Callum Scotson dem Feld entschwinden, was Grasmann und Lampater letztendlich den Sieg kostete. Knapp geschlagen geben musste sich Tags zuvor Leif Lampater in einem Kriterium, bei dem der Australier Glenn O´Shea noch auf der Ziellinie sein Rad an Lampater vorbeischieben konnte.

Für das Finale in Manchester hatten sie die beiden Nachwuchsfahrer Achim Burkart und Martin Reinert mit im Gepäck, die anstelle von Ollie Wood und Ed Clancy in den Rennanzug der JLT Condors schlüpfen durften, da Wood und Clancy derzeit im Trainingslager auf Teneriffa mit dem British Cycling Team weilen.

Achim Burkart sorgte gleich zu Beginn mit einem richtig starken Einstand. Platz 2 über die fliegenden Runde in 13,858 Sekunden noch vor seinem Teamkollegen Leif Lampater in 14,014 Sekunden und im Punktefahren konnte sich Burkart den 3. Rang, knapp hinter Lampater sichern. Im Mannschaftszeitfahren über 1000m belegten Reinert und Burkart in 58,817 Sekunden ebenfalls Rang 3 hinter Grasmann und Lampater, die für die 1000m 57,862 Sekunden benötigten. Ein 5. Rang von Burkart und Reinert im Mannschaftsausscheidungsfahren, komplettierte das gute Abschneiden der beiden Youngsters. Leif Lampater und Christian Grasmann belegten in dieser Disziplin ebenfalls den zweiten Rang. 

ManchesterDie Entwicklung von Achim Burkart hat sehr deutlich gezeigt, dass es richtig war, ihm etwas mehr Zeit zu geben. Der 22jährige ist zu einem sehr guten Bahnfahrer herangereift und hat es seinem Team in dieser Saison mit etlichen fordere Platzierungen, insbesondere mit Platz 2 bei der Derny Europameisterschaft in Kopenhagen, dem Vizemeistertitel bei der Deutschen Meisterschaft im Punktefahren und einigen Top Platzierungen im UIV Cup der Sechstagerennen gedankt. Die Maloja Pushbikers bieten ihm zudem die einmalige Chance, auf einer großen internationalen Bühne wichtige Erfahrungen zu sammeln und vielfältige Eindrücke der besonderen Art zu gewinnen. Ein gerade für die Entwicklung der Persönlichkeit wichtiges Privileg, welches vielen Sportlern in den Kontinentalteams vorenthalten bleibt. Diese Erkenntnis ist auch seinem Teamkollegen Martin Reinert nicht verborgen geblieben, der in diesem Jahr den Weg vom Team Stuttgart zurück zu den Pushbikers gefunden hat. 

Der couragierte Auftritt der beiden in Manchester, dürfte gleich zu Saisonbeginn neben einer gehörigen Portion Selbstvertrauen auch einen ordentlichen Motivationsschub gebracht haben. Das begeisterte Publikum hat es den beiden jedenfalls mit reichlich Beifall gedankt. 

Für Leif Lampater und Christian Grasmann ging in Manchester eine sehr lange Saison zu Ende, die wohl für beide im „gereiften Radsportleralter“ zu einer ihrer erfolgreichsten ihrer Karriere gehören wird. Da tat es dann am Ende auch nicht mehr weh, als die beiden Australier Alex Edmondson und Miles Scotson in fast allen Wettbewerben knapp die Nase vorn hatten. Im Gesamtergebnis der Revolution Series konnte das Team das Resultat aus dem Vorjahr wiederholen und zum zweiten mal in Folge auf dem Siegerpodest beenden.

MalojaDas Konzept Maloja Pushbikers, welches maßgeblich seinem Konstrukteur Christian Grasmann zu verdanken ist, der sehr viel Energie, Herzblut und vor allem Wissen, welches er sich durch jahrelange Erfahrung und harte Arbeit angeeignet hat, in das Team steckt, findet auf der britischen Insel immer mehr Anklang und Zuspruch. Angefangen von der visuell attraktiven Aufmachung der Teamwear, die vor allem die Sponsoren wirkungsvoll in Szene setzt, ist das Produkt Maloja Pushbikers zu einem richtigen Markenartikel geworden. Zudem haben sich auch die Fahrer einen großen Fankreis aufgebaut und den Respekt des Publikums erarbeitet. Nicht zuletzt durch den sympathischen Eindruck den das Team bei den Zuschauern und den Organisatoren hinterlässt.

Mit dem Aufbau eines jungen Nachwuchsteams, der Maloja Future Stars sorgen die Pushbikers zudem für ein nachhaltiges Nachwuchskonzept. Grund genug von unserer Seite, dem Team Kapitän Christian Grasmann, der heute seinen 34. Geburtstag feiert, ein ganz herzliches Dankeschön für die hervorragende Zusammenarbeit in den letzten beiden Jahren zu sagen und ihm für die Zukunft alles Gute zu wünschen.

FrauenIm Sprint überraschte mit Charlie Conord ein neues Gesicht aus Frankreich, der im Finale den Briten Lewis Oliva auf den 2. Platz verweisen konnte. Oliva sicherte sich aber im Keirin Wettbewerb mit Platz 1 im ersten Lauf und Rang 2 im zweiten Lauf den Sieg vor dem Tschechen Tomas Babek. Babek, der Sieger von Bremen wird auch in diesem Jahr zur Vier Bahnen Tournee wieder zu Gast in Deutschland sein. Im Wettbewerb der Frauen siegte Laura Trott im Ausscheidungsfahren, Ellie Coster im Scratch Race und Elenor Barker im Punktefahren (alle drei Großbritannien).

Fotos: Arne Mill

> zu den turus-Fotostrecken: Revolution Series 2014/15

Inhalt über die Radrennfahrer:
  • Christian Grasmann
  • Leif Lampater
Inhalt der Neuigkeit:
Rennbericht
Radrennen-Art:
  • Bahnradsport
Name des Radrennens
  • Revolution Series
Inhalt über die Teams:
  • Maloja Pushbikers

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