Was sich schon vor dem Rennen angedeutet hatte, wurde am Ziel nach 247,2 Kilometern Wirklichkeit: die Creme de la Creme der weltbesten Sprinter lieferte sich am Ende einen packenden Kampf um die Podiumsplätze. Die 19. Vattenfall Cyclassics wurden eine Beute des in dieser Saison äußerst erfolgreichen Norwegers Alexander Kristoff vom Team Katusha, der den schnellen Italiener Giacomo Nizzolo von Trek Factory Racing und den Australier Simon Gerrans von Orica Greenedge distanzierte.
Vattenfall Cyclassics: Alexander Kristoff siegt in Hamburg
Hinter dem einzigen Zweifachsieger von Hamburg, dem Amerikaner Tyler Farrar von Garmin-Sharp und dem Briten Mark Cavendish von Omega Pharma-Quick Step belegte der deutsche Topfavorit Marcel Kittel vom Team Giant-Shimano einen ausgezeichneten sechsten Platz, auch wenn er vielleicht mehr erwartet hatte. Dagegen hatte ein anderer hochgehandelter deutscher Profi diesmal großes Pech: Andre Greipel von Lotto Belisol stürzte und musste mit anschließendem Materialdefekt das Rennen aufgeben.
In der abschließenden Pressekonferenz äußerte sich der überglückliche Sieger aus Norwegen sehr positiv über das Rennen, das zu seinen Lieblingsrennen zählt und konnte dabei auf ein gut harmonierendes Team zählen. Nach dem Sieg bei Mailand-San Remo und den zwei Etappensiegen bei der Tour de France gilt nun sein Augenmerk der Weltmeisterschaft in Spanien im September, wo er sich trotz nur zahlenmäßig geringer Unterstützung im norwegischen Team durchaus eine Chance ausrechnet.
Zufrieden über das Rennen äußerte sich auch Frank Bertling, Geschäftsführer des Veranstalters Lagardere Unlimited Events, der ein tolles Finale sah und auch mit dem Jedermannrennen mit 17.500 Teilnehmern - in Anbetracht der unsicheren Wetterlage eine leicht rückläufige Zahl – dennoch ein gutes Ergebnis vorweisen konnte.
Das Rennen der Profis war geprägt durch einen frühen Ausreißversuch von drei Fahrern, die schon bei Kilometer 25 Fersengeld gaben. Neben dem jungen Italiener Niccolo Bonifacio von Lampre-Merida waren es die beiden deutschen Fahrer Björn Thurau von Europcar und Geburtstagskind Ralf Matzka von NetApp-Endura, die einen zwischenzeitlichen Vorsprung von mehr als zehn Minuten herausfuhren. Erst nach rund 200 Kilometer fiel zunächst Matzka zurück, während wenig später auch seine beiden Weggefährten am Waseberg vom Feld geschluckt wurden. Mehrere folgende Ausreißversuche wurden immer wieder zugefahren, so dass schließlich erneut ein Massenspurt das Rennen entschied.
Text: Bernd Mülle
Fotos: Mario Stiehl
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