Es waren keine "frohen Weihnachten" an der Hafenstraße, als die Klubführung kurz vor den besinnlichen Tagen erfuhr, dass der eigene Spieler Cebio Soukou beim Spiel Sportfreunde Lotte gegen Rot-Weiss Essen positiv auf Methylhexanamin (dimethylpentylamine) - ein Stimulanz-Mittel - getestet wurde. Mit einer Stellungsnahme wartete der Verein bis zu den Ergebnissen aus der B-Probe, aber auch die Öffnung von dieser brachte keine guten Nachrichten. Cebio Soukou, der sich nach vielen Verletzungen immer wieder in das Team zurückgekämpft hatte, wird weiterhin dem Essener Spiel- und Trainingsbetrieb fern bleiben müssen und RWE muss höchstwahrscheinlich mit dem Abzug des erkämpften Punktes am Lotter Kreuz rechnen.
Doping im Fußball: Cebio Soukou von RWE positiv getestet, Punktabzug droht
Warum Soukou zu diesen verbotenen Mitteln griff, erklärt er selber mit Unwissenheit. Demnach habe er über Jahre bereits Nahrungsergänzungsmittel zur Ernährungsoptimierung genommen - auch während der Zeit beim VfL Bochum und immer darauf geachtet, dass die enthaltenen Inhaltsangaben nicht verbotene Substanzen enthalten. Er wurde bereits früher auf Doping getestet worden, aber ohne jemals einen positiven befund zu erhalten. Laut Verein habe Cebio Soukou die genommenen Nahrungsergänzungsmittel dem RWE-Vereinsarzt im Nachgang vorgelegt, die nun von einem unabhängigen Labor untersucht werden sollen, ob in den Mitteln tatsächlich die Substanz Methylhexanamin enthalten ist, obwohl die entsprechenden Inhaltsangaben fehlen.
Die Ergebnisse, so sieht es auch der Klub in einer Stellungsnahme, werden wohl keinen Einfluss auf die Entscheidungen des Landesverbandes in Bezug auf die Wertung des Spiels haben. Da steht dann eher der Anti-Dopingkampf im Mittelpunkt und nicht wie und wieviel der Spieler genommen hat. So rechnet an der Hafenstraße jeder mit dem Punktabzug.
Auch der Verein Rot-Weiss Essen positioniert sich klar gegen absichtliches Doping und den Versuch verbotenerweise sich im sportlichen Wettbewerb einen Vorteil gegenüber seinen Gegnern zu verschaffen. Laut RWE habe jeder Spieler im Zuge des Lizenzierungsverfahrens vor jeder Saison die Kenntnis über die Doping-Regeln und die Konsequenzen im Falle eines Verstoßes nochmals zu dokumentieren. Auch würden die Spieler darauf hingewiesen, bei allen medizinischen Fragen alle eigenen Aktivitäten und/oder Medikationen nur nach Rücksprache mit und Freigabe von den Essener Ärzten vorzunehmen.
Der Klub sieht nach eigenen Aussagen den Spieler in der Verantwortung, beteiligt sich aber nicht an weiteren Diskussionen. Bleibt für den Klub zu hoffen, dass der möglich Punktverlust kein entscheidender wird.
Links: