Wie umgeht man den Stau auf der A20? Wespenalarm bei Schönhausen vs. Heinrichswalde!

M Updated 28 Juli 2017
Wie umgeht man den Stau auf der A20? Wespenalarm bei Schönhausen vs. Heinrichswalde!

Es lag auf dem Weg. Und so oft ist ja auch der Weg das Ziel. Treffender ging es kaum am vergangenen Samstag. Entlang der A20 wird gebaut – das heißt, dass da in der Ferienzeit Staus so vorhersagbar sind wie das Remmidemmi neulich in Hamburg. Am Ende waren es 17 km des zähfließenden Verkehrs in Richtung Berlin. Das muss nicht sein! Die Alternative für die Fahrt gen Süden ist die B109. Oder man wählt den Zickzack-Weg durch die Mitte über die Dörfer. So geschehen. Links und rechts des Wegesrands gibt es da viele kleine Schmuckstücke architektonischer Art und schöne Landschaften. Wüste Kirchen sind der Umgebung gar nicht so selten. Teilweise verwildern sie seit dem Bevölkerungsschwund des Dreißigjährigen Krieges.

Mauer

Das Spiel des Tages fand in Schönhausen statt. Hätte der Ort nicht diese Burgruine, wäre es wohl nie zu einem Besuch dort gekommen. Aber, ich muss sagen, dass es auch dort sehr schön ist. Der Sportplatz ist einen Katzensprung von einem See entfernt. Auf der Halbinsel befinden sich die Reste der Burg und direkt neben dem Platz liegt das Schloss bzw. Gutshaus, dessen Weg kleine Skulpturen schmücken. Kann man anbieten! Die Nutzung täte mich noch interessieren. Vielleicht gelingt mir ja die Kontaktaufnahme mit den Einheimischen? Das Schönhausener Publikum wurde mir als sehr speziell beschrieben. Hitzige Spiele auf dem Sportplatz, der erstens sehr eng ist und zweitens wesentlich tiefer liegt als der Zuschauerbereich, können daher schnell zu ganz emotionalen Veranstaltungen mutieren. 30 Zuschauer kamen heut. Der Gegner aus Heinrichswalde wohnt schon im Nachbarkreis (Vorpommern-Greifswald). Treffen sind also nur bei Testkicks möglich. So ging es auch recht friedlich zu. Wir befinden uns hier auf der Kreisebene.

Wespe

Vor dem Spiel forderte der Trainer der Gäste seine Spieler dazu auf, nicht zu faul zu sein und sich doch zur Wechselbank zu bewegen, was die Spieler ablehnten. „Nein, da kann keiner sitzen, da ist ein Wespennest!“ Wo? In der Halbzeitpause schaute ich mal rüber, um zu sehen, was Sache ist. Tatsächlich! Unter der Bank fliegen Wespen ganz emsig ein und aus. „Wir kämpfen hier mit allen Mitteln“, meint der SVS-Abwehrspieler zu mir mit einem breiten Grinsen. Es lief auch ohne illegale Mittel. Gleich nach drei Minuten sah der SVS-Torwart äußerst unglücklich aus, als der Ball an ihm vorbei kullerte. Danach fing sich der SVS und siegte recht souverän mit 4:2. In der Halbzeitpause war dann das Eis gebrochen. Während sich auf den Plätzen der Hauptstadt niemand sich für dich interessiert, wird man auf dem Lande doch misstrauisch beäugt. So ist es kein Einzelfall, wenn die Besatzung eines Tisches synchron die Köpfe wendet, wenn du das Gelände betrittst. Man kennt es aus Western. Typisch ist auch der Handschlag, obwohl man sich nicht kennt. 

schönhausen

Besser noch sind die Gespräche, als ob man sich kennen würde. Sie stellen fragen, um dich einordnen zu können, dabei scheint es, als ob sie krampfhaft versuchen, sich an deinen Namen zu erinnern. Manchmal spiele ich das Spiel mit. Einfacher wäre es, direkt zu fragen. Thema des heutigen Tages war das Wetter. Klar. Die anrollende graue Masse, die bis heute noch regnet, war schon beim Anrollen. Und so konnte dann auch die Frage nach der Nutzung des Schlosses geklärt werden. „Mensch, weißte nicht? Das gehört jetzt xy*. Das ist eine Pension.“ Eigentlich ganz nett hier. Am Imbiss dauerte es ewig, aber am Ende gab es für zwei Euro und tausendfachen Entschuldigungen eine Frikadelle im frischen vollen Bäckerbrötchen. Sie trifft man nicht mehr so oft an – auch nicht mal mehr bei echten Bäckern. Zwischendurch gab einer den Zwischenstand aus Lotte bekannt. 

schönhausen

Während es neulich in Neustadt-Glewe um den HSV ging, drückt man hier noch Hansa die Daumen. Hertha und Union sind ja auch potenzielle Kandidaten. Vielleicht auch Pogoń Szczecin. Nein, hier hält man zu Hansa! Auf dem Weg lief im Radio übrigens eine Sendung über das gute Zusammenleben der Deutschen und Polen im Gebiet des alten Uecker-Randows. Ausnahmsweise war es mal nicht das übliche Gemotze der Sendeanstalten gegen Regierungsmaßnahmen zur Sicherung eines stabilen Polens. Die Polen traf es am Wochenende auch mit den Staus. Schlesier, die zur Ostsee wollten, umgingen die Probleme einfach über Forst, die A11 und A20! 

Fotos: Michael

> zur turus-Fotostrecke: Unterklassenfußball in der Region Nordost

Artikel wurde veröffentlicht am
26 Juli 2017
Spielergebnis:
4:2

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3 Kommentare
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Danke ;-)
Aber eher was für drüben im Reise-Bereich.
Relikte findet man noch in Stadt und Land - Ruinen, Denkmäler, alte Schlachtfelder.
M
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Top! Nen Artikel ueber den 30jaehrigen Krieg waere mal was!
N
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G
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