Der größte Aufreger des Spiels zwischen dem MSV Duisburg und dem FSV Frankfurt, war der "Liebesentzug" der MSV Spieler für die eigenen Fans auf der Nordtribüne. Nicht wie sonst üblich nach einem Sieg feierten Fans und Mannschaft gemeinsam die errungenen drei Punkte - diesmal verschwand die Heimmannschaft direkt in den Katakomben des Stadions. Sehr zum Unmut der Anhänger. Was war passiert?
Duisburg vs. Frankfurt: Erst Grottenkick und Aufholjagd, dann Liebesentzug
Das Spiel lief noch nicht einmal eine Viertelstunde und schon stand den Heimfans das Entsetzen im Gesicht. Der zu diesem Zeitpunkt so gut wie feststehende Absteiger aus Frankfurt Bornheim, der am 11. April zudem die Insolvenz beantragte, ging beim Spitzenreiter der 3. Liga locker flockig in Führung. Als in der 20. Spielminute die 65 mitgereisten Fans aus Frankfurt erneut jubeln konnten, nachdem Bentley Baxter Bahn ohne große Probleme in das Duisburger Tor einnetzen konnte, entglitten nicht wenigen Duisburg Fans die Gesichtszüge.
Was folgte, war ein zitterndes Raunen unter den 12.839 Zuschauern bei jeder verpatzten Spielsituation der Zebras und davon gab es in der ersten Halbzeit einige. Kurz vor dem Ende der Saison sahen viele den Aufstieg in Gefahr und auch die Spieler schienen plötzliche "weiche Knie" zu bekommen durch die Ungeduld auf den Rängen. Die große Entladung folgte mit dem Ende der ersten Hälfte: Ein gellendes Pfeifkonzert begleitete die Spieler in die Kabine, als ob es um den Abstieg in die Regionalliga ginge und nicht um den Aufstieg. Mit dem Wiederanpfiff waren die Fans aber wieder da genauso wie die Mannschaft.
Angetrieben von den Fans schaffte das Team um Ilia Gruev eine furiose Wende - und das innerhalb von acht Minuten: 1:2 in der 53. Spielminute durch Onuegbu, ein Eigentor zum 2:2 in der 58. Minute durch Streker und den 3:2 Siegtreffer durch Hajri in der 62. Spielminute. Die Spieler waren wieder da und die Fans sowieso, also alles wieder "in Butter"? Scheinbar nicht. Vielleicht waren die MSV Spieler von der Fan-Reaktion der ersten Hälfte noch dermaßen geknickt, dass sie keine Lust auf Feierlichkeiten hatten, aber vielleicht war ihnen ihre eigene Leistung auch nicht geheuer. Wie auch immer, die Anhänger waren frustiert, kennt das doch (fast) jeder aus seinem Beruf. Leistet man keine gute Arbeit, muss man sich der Kritik stellen. Löst man seine Aufgaben mit Bravur, darf man Lob erwarten.
Noch sind vier Spiele für den MSV zu gehen. Mit sechs Punkten Vorsprung könnte der Aufstieg am 6. Mai im Heimspiel gegen die Sportfreunde Lotte oder am 13. Mai in Köln (Fortuna Köln) klar gemacht werden.
- SCHAUINSLAND-REISEN-ARENA