Geburtstage feiert man wie sie fallen, egal ob am Tag selber oder halt wegen Terminverschiebungen später. Egal wann eine Geburtstagsparty ist immer etwas Besonderes und braucht für den der feiert eine gewisse Organisation. Umso bitterer ist es, wenn alles vorbereitet ist, die Besucher alle da sind und dann die Party abgesagt werden muss. So geschehen am 4. Dezember 2016 als zum Heimspiel des Wuppertaler SV gegen die U23 von Fortuna Düsseldorf die im November 2001 gegründete Wuppertaler Fan-Gruppierung „Ultras Wuppertal“ ihr 15jähriges Bestehen mit einer Choreographie feiern wollte, aber das Spiel kurz vor Anpfiff aufgrund der Witterungsbedingungen abgesagt wurde.
Wuppertaler SV vs. Düsseldorf: Ultras Wuppertal Geburtstags Pyro-Choreo garniert mit Torfestival
Die Sonne schien an diesem Dezember-Nachmittag und die Ultras hatten schon Stunden vor dem geplanten Anpfiff alle Vorbereitungen getroffen, aber der vereiste Rasen war nicht bespielbar, so dass alles abgebaut wurde und die Fans enttäuscht nach Hause fuhren. Der Nachholtermin des Spiels stand frühzeitig fest und so war klar, dass an dem heutigen Freitag-Abend, den 10. Februar 2017 auch die Geburtstagschoreo durchgeführt würde. Aufgrund der parallelen Spielansetzung (die Profis von Fortuna Düsseldorf spielten zu Hause gegen Kaiserslautern) war wie schon bei der ersten Ansetzung mit keinen Gästefans zu rechnen und der Gästeblock blieb auch komplett leer.
Aber das interessierte am heutigen Abend niemand von den insgesamt 3.003 Zuschauern. Kurz vor Anpfiff bekam die "Nord" Ihr Dach, wenn auch aus Stoff und nur für ein paar Minuten. Eine übergroße Blockfahne die unter anderem das Logo der Ultras Wuppertal und ein Fan mit einer Fackel zierte wurde durch den Spruch "Komm mit auf unsere Bahn - 15 Jahre Ultra Wahn" ergänzt. Im unteren Bereich wurde eine "Schwebebahn" skizziert, in deren Fenstern zum Einen die Klublogos von den "Freunden" (Young Boys Bern und Fenerbahce Istanbul) sowie die verstorbenen Wegbegleiter und zum Anderen maskierte "Ultras" wenig später Tifo-Material entzündeten. Reichlich rot-blauer Rauch hüllte den Himmel ein - eine durchaus gelungene Choreographie, die scheinbar auch die Spieler beeindruckte, die mit dem WSV seit Monaten stark aufspielen:
Letztes Jahr in die Regionalliga West aufgestiegen, das Niederrheinpokalfinale erreicht und auch in dieser Saison schon wieder im Halbfinale dazu einen gesicherten Mittelfeldplatz in der Liga. Mit dem Abstieg haben die Rot-Blauen (fast) nix am Hut. Mit dem heutigen 5:1 Sieg gegen die Fortuna stehen die Wuppertaler auf Platz sieben der Tabelle mit elf Punkten Abstand zu einem Abstiegsplatz. Sportlich war das heute gegen den Abstiegskandidaten aus der Landeshauptstadt eine klare Sache und das sowohl in der ersten, als auch in der zweiten Halbzeit. Die Spieler schienen durch die farbenfrohe Unterstützung wie angetrieben.
Denn auch zu Beginn der zweiten Halbzeit zeigte der aktive Kern der Wuppertaler Fanszene eine Choreographie mit reichlich Pyroelementen, während die Fans im Stehblock auf der Zooseite den Ultras per Spruchband gratulierten. Versteckt hinter einer schwarzen Folie mit dem Schriftzug "Bergisch Brutal Asozial" wurden kurz nach dem Anpiff sowohl Bengalos kontrolliert abgebrannt, als auch hinter der Nord Raketen in den Wuppertaler Nachthimmel geschossen. Ein rundes Bild an einem kalten Abend. Eine kleine Kritik gab es dann aber noch in Richtung WSV-Fanshop, wo neuerdings etwas andere Vereinsfarben über den Ladentisch gehen. Mit einem Spruchband "Einen rosa Schal braucht keine Sau, denn unsere Farben sind Rot-Blau", zeigten die Fans was sie davon halten.
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