Die erste Halbzeit zwischen dem MSV Duisburg und dem VfL Osnabrück lief zehn Minuten und die Gästefans konnten bereits einmal jubeln, da erschien auf der Anzeigentafel das Konterfei des Duisburger "Tornados" mit der Zahlenfolge 101215, und nicht wenige der 17.745 Zuschauer in der MSV Arena drückten sich nocheinmal eine Träne raus, um ihren am 26. Januar 2017 mit nur 57 Jahren verstorbenen Fußballhelden Michael Tönnies zu betrauern. Tönnies der auch für Rot-Weiss Essen, Schalke 04 und den Wuppertaler SV zwischen 1978 und 1994 spielte, gelang am 27. August 1991 das Kunststück innerhalb von fünf Minuten (10., 12., 15.) drei Treffer für den MSV (gegen den Karlsruher SC mit Oliver Kahn im Tor) zu erzielen und dann noch zwei Tore nachzulegen.
MSV Duisburg: Emotionales Spitzenspiel gegen Osnabrück
Insgesamt erzielte er für seine Klubs 200 Treffer, so dass ihm der Spitzname "Tornado" gewiss war. Michael Tönnies agierte bis zuletzt neben Stefan Leiwen als Stadionsprecher für den MSV. Nun das erste Heimspiel nach seinem überraschenden Tod, welches der Klub ohne das übliche musikalische "Einheizen" einleitete. Trauer war angesagt und nach einem kraftvollen und sehr emotionalen gecoverten "Hallelujah" (Original: Leonard Cohen) zeigte die aktive Szene auf der Nordtribüne zum Abschied eine kleine Choreographie bestehend aus Trikot in Zebrastreifen und der Hattrick-Jahreszahl 1991 sowie einigen hochgehaltenen Tornado-Schals und dem Schriftzug "Tornados Wind wird ewig durch die Wedau wehen".
Auch die ca. 1.500 mitgereisten Gästefans aus Osnabrück zollten dem Verstorbenen mit Applaus ihren Respekt und unterließen jeglichen Support bis zum Spielbeginn. Kurz vor der offiziellen Gedenkminute feierten sie sich kurz als Derbysieger (3:0 Heimsieg gegen Preußen Münster am 28. Januar 2017), bevor sie nach dem Anpfiff mit ihren Anfeuerungen begannen. Früh konnten sie sich freuen, da die Duisburger scheinbar zu sehr von den Eindrücken vor dem Spiel mitgenommen waren: Bereits in der zweiten Spielminute versenkte Kwasi Okyere Wriedt den Ball im Netz und die Osnabrücker hatten weitere Chancen im ersten Durchgang, bevor in der zweiten Hälfte die Duisburger das Spiel drehten und erst in der 55. Spielminute den Ausgleich (Bomheuher) und in der 72. Spielminute die Führung durch Onuegbu erzielten. Osnabrück brauchte nur die ersten beiden und die letzten beiden des Spiels. In der zweiten Minute der Nachspielzeit fiel der 2:2 Ausgleich durch Heider.
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