1. FC Köln vs. Bayer Leverkusen: Rassiges Rheinderby bleibt ohne sportlichen Sieger

R Updated 07 Januar 2017
1. FC Köln vs. Bayer Leverkusen: Rassiges Rheinderby bleibt ohne sportlichen Sieger

Das Rheinderby zwischen Köln und Leverkusen lockte kurz vor dem Weihnachtsfest die Massen. Müngersdorf meldete mit 50.000 Zuschauern ein ausverkauftes Haus. Allerdings nutzte Bayer sein Gästekontingent nicht komplett aus. Aus Leverkusen gingen daher wohl einige Karten wieder zurück an den heimischen Verein. Trotzdem waren die Auswärtsbereiche sowohl im Unterrang als auch im Oberrang Nord prall gefüllt. Die Kölner Seite präsentierte zu Spielbeginn eine Schalparade sowie in der Südkurve einen Banner mit der Aufschrift: „Gegen Meldeauflagen, gegen Stadion- und Stadtverbote“. LEV setzte zum Intro von Halbzeit eins ganz auf verbale Unterstützung, optisch wurde den Zuschauern vom Bayer-Anhang (noch) nichts geboten. 

Auf dem grünen Rasen zeigten die 22 Akteure von Beginn an vollen Einsatz und schenkten sich in den neunzig Minuten absolut nichts. Nachdem Bayer zunächst spielbestimmend war und einige gute Einschuss-Gelegenheiten nicht nutzen konnte, fiel das Tor für den FC. Modeste ließ mit seinem Kracher Bayer-Torwart Leno keine Chance (21.). Die Gäste blieben aber weiter am Drücker. Lohn der Mühen war der Ausgleich durch Wendell, der von links an FC-Keeper Kessler zum 1:1 einschob (44. Minute). 

Leverkusen

Nach dem Pausentee kamen nun auch die Szene-Fotographen auf ihre Kosten. Der Gäste-Anhang präsentierte drei Banner mit Bayer-Kreuzen und ein Spruchband „Bayer Leverkusen“, untermalt von einigen bengalischen Feuern, die den Nachthimmel am Rhein erhellten. Verbal setzte man weiterhin auf das bewährte „Cologne, Cologne, die Scheisse vom Dom“, während die Heimseite immer wieder mit „Die Nummer 1 am Rhein sind wir“ und „1.FC Köln allez“ entgegenhielt. Mitte der zweiten Halbzeit wurde in der Südkurve das Banner „Mega Stelze jetzt – Haberland abreissen“ präsentiert; eine Provokation des Bayer-Anhangs und deren Bemühungen, das heimische Ulrich-Haberland-Stadion vor einem Autobahnprojekt zu retten. Bereits in der ersten Halbzeit hatte die Südkurve eine optische Spitze in Richtung Gäste abgeschossen. Da wurde ein Banner mit der Aufschrift: „Warum Farbe auf RB – Gab es im Glashaus keine Steine mehr?“ hochgezogen; eine Anspielung auf die Vorkommnisse beim RB-Gastspiel in Leverkusen, als der Mannschaftsbus der Leipziger mit Farbbeuteln beworfen wurde.       

Köln

Während sich die Profis nach neunzig Minuten schließlich friedlich 1:1 unentschieden trennten, ging es auf Rängen des Oberrangs Nord noch etwas zur Sache. Bereits ab Mitte der zweiten Halbzeit konnte der geneigte Beobachter sehen, wie Bierbecher zwischen dem Block der sportlichen Kölner und dem der Gäste munter ausgetauscht wurden. Kurz vor dem Schlusspfiff hatten Ordner und Staatsgewalt dann alle Hände voll zu tun, da Kölner und Leverkusener am Trennzaun des Oberrangs den unmittelbaren Kontakt suchten. Einige Festnahmen auf der Heimseite waren die Folge. Laut Augenzeugenberichten sammelte sich nach Spielende ein ca. 70 Mann starker FC-Mob im Bereich der Stadionwiesen/Sporthochschule und versuchte, Kontakt zum abreisenden Bayer-Anhang zu bekommen. Allerdings wurde das vom Team in grün-weiß verhindert. Die Gästeanhänger wurden schließlich mit Bus-Shuttles aus dem Stadionbereich in Richtung Bahnhof Messe/Deutz verfrachtet.         

Text: Hol-Carsten

Fotos: Bernd / Bonn

> zur turus-Fotostrecke: 1. FC Köln

Artikel wurde veröffentlicht am
24 Dezember 2016
Spielergebnis:
1:1

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4 Kommentare
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Kommentare
Super Spiel, leider viele Idioten aus beiden Lagern
Ein solches Derby habe ich noch nicht gesehen. Das war absolut friedlich und vor allem sportlich! Keine einzige gelbe Karte und ein faires Spiel! Respekt (auch an die Leverkusener)!

Aber wer macht so ein tolles Spiel kaputt? Richtig! Die Fans! Die Leverkusener Fans mit ihrer Bengalo-Scheisse (ui, seid ihr toll) und die Kölner Fans mit 'nem Böller, der in den Gästeblock geworfen wurde. An beide Lager kann ich nur sagen: PEINLICH!!!
D
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