Nachspielzeit: 16 Minuten! Kurioses Westderby zwischen Innsbruck und Salzburg

TS Updated 15 Mai 2016
Nachspielzeit: 16 Minuten! Kurioses Westderby zwischen Innsbruck und Salzburg

InnsbruckDas Westderby zwischen dem FC Wacker Innsbruck und dem SV Austria Salzburg ist sicher eines der Schmankerl im mit Highlights nicht gerade überhäuften österreichischen Fußballkalender. Zu schade, dass es dieses Duell aufgrund des Zwangsabstieges der Austria wohl für längere Zeit nicht mehr geben wird. In Anbetracht dieser Tatsache taten beide Fanlager alles um zu mobilisieren. Gemäß dem Spieltermin (Freitag, 13. Mai) gab es auf diversen Kanälen an den gleichnamigen Horrorfilm angelehnte Motiven zu sehen, die zum Spielbesuch aufriefen. Geklappt hat es leider nicht so ganz, denn nur etwas mehr als 4.000 Zuschauer besuchten den Innsbrucker Tivoli.

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schweinZu Beginn des Derbys zeigten die Tiroler eine sehenswerte Choreographie bestehend aus diversen Tifo-Elementen. Hinter einem großen Innsbruck Banner mit durchsichtigen Buchstaben konnten Pyrotechnik, Doppelhalter, Luftballons, kleine Fähnchen und Papptafeln mit dem Wappen der Stadt Innsbruck bewundert werden. Eine sehr feine Choreo der Wacker Fanszene, auch wenn selbige in letzter Zeit wohl hinter den eigenen Ansprüchen zurückbleibt. In weiterer Folge ließ man auch ein mit Helium gefülltes Schwein mit violettem Trikot über dem eigenen Sektor schweben. Ob man sich da vom letzten Heimspiel der Dresdner gegen Erzgebirge Aue hat inspirieren lassen?

austriaAustria Salzburg brachte schätzungsweise 300 Fans, darunter auch Freunde aus Aarau, Barletta und Udine, in die Tiroler Landeshauptstadt mit. Die Stimmung auf Seiten der Mozartstädter war trotz der geringen Zahl an Fans gewohnt gut und ich würde ihnen auch den stimmungsmäßig besseren Auftritt attestieren. 

Und auf dem Rasen? Dort entwickelte sich eine offene und von taktischen Zwängen entbundene Partie. Innsbruck hatte bereits in Minute drei das erste Mal das Glück auf seiner Seite, als ein Schuss der Mozartstädter erst den linken und dann dann den rechten Pfosten traf. In keiner Phase der Partie spielte Salzburg wie ein Fixabsteiger - im Gegenteil - die Austria agierte spielerisch sehr gut ausbalanciert und war an diesem Tag die bessere Mannschaft. Wacker spielte gefällig mit, kam aber in Halbzeit eins kaum gefährlich vor das Tor der Violetten. Etwas überraschend markierte Pichlmann in Minute 54 per Kopf das 1:0 für die Hausherren. Die Nord feierte ihren Helden gebührend. 

austriaDie Austria zeigte weiterhin Moral und traf in Minute 66 abermals Aluminium, ehe Katnik weitere fünf Zeigerumdrehungen später den überfälligen Ausgleich markierte. Dann folgt etwas, was ich in dieser Form auch noch nicht erlebt habe. Schiri Kijas musste verletzungsbedingt vom Feld.  Assistent Sebastian Gruber übernahm, für ihn musste ein als Referee ausgebildeter Zuschauer (!) einspringen. Die ganze Posse war ziemlich abenteuerlich und zog sich über zehn Minuten hin. In Spielminute 95 ließ Bammer die Salzburger mit seinem Kopfballtor sogar kurz am Derbysieg schnuppern, ehe Wacker- Kapitän Alexander Hauser aus kurzer Distanz (98. Minute) doch noch einmal egalisieren konnte.

Fotos: Tim Seidenberg (Flickr Fotoseite)

> zur turus-Fotostrecke: SV Austria Salzburg

> zur turus-Fotostrecke: Fußball in Österreich

Artikel wurde veröffentlicht am
15 Mai 2016
Spielergebnis:
2:2
Zuschauerzahl:
4.018
Gästefans
300

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