Das Kapitel Profifußball ist für den SV Austria Salzburg nun erst einmal vorbei. Trotz teils sehr couragierter Leistungen werden die Mozartstädter im nächsten Jahr wieder mit der Regionalliga West vorlieb nehmen müssen. Der Grund hierfür dürfte hinlänglich bekannt sein - wegen des laufenden Insolvenzverfahrens hat der Traditionsverein aus dem Salzburger Stadtteil Lehen von der Bundesliga keine Lizenz bekommen. Bei einem Treffen zwischen Gläubigern und Vertretern konnte aber ein Sanierungsplan ausgearbeitet werden, um die Zukunft des Vereins zu ermöglichen. Wer nun allerdings glaubt der Patient Austria Salzburg sei über den Berg, der täuscht sich, denn einfach wird es nicht werden, die weiteren Zahlungen an die Gläubiger zu leisten. Für den Verein geht es jetzt hauptsächlich darum, die laufende Saison mit Würde abzuschließen und sich dann nächstens Jahr in der neuen Liga wieder aufzustellen.
Floridsdorfer AC vs. SV Austria Salzburg: Das Duell der beiden Fixabsteiger
Beim Gastgeber, dem Floridsdorfer Athletiksport-Club, kann man sich noch Hoffnungen machen die Klasse doch noch zu halten. Zwar hat der österreichische Meister von 1918 mittlerweile 13 Punkte Rückstand auf das rettende Ufer, doch hier könnte man vom Lizenz-Wirrwarr profitieren. Sollten Austria Klagenfurt und Austria Lustenau nämlich auch in zweiter Instanz die Lizenz verwehrt bleiben, könnten die Wiener dem Abstieg wenn schon nicht auf dem grünem Rasen dann am gleichfarbigen Tisch vermeiden.
Primär ging es beim Zweikampf auf dem Spielfeld also nur noch um die Ehre. Vor zrika 900 Zusehern entwickelte sich am FAC Platz eine gefällige Partie. Zu Beginn waren die Gäste die tonangebende Mannschaft und unterstrichen in Minute sieben durch einen Aluminiumtreffer ihre Ambitionen auch im vierten Spiel in Serie ungeschlagen zu bleiben. Doch begünstigt durch einen herben Fehler auf Höhe der Mittellinie startete Viertl einen grandiosen Lauf bis zum Strafraum der Violetten, zog mehrere Gegenspieler auf sich und hatte dann den Blick für Weber, welcher den Pass direkt abnahm und Hankic im Tor der Salzburger keine Chance ließ.
Unter den Augen von rund 150 mitgereisten Fans stemmte sich die Austria weiterhin gegen die drohende Niederlage und kam in Minute 22 durch einen Foulelfmeter noch zum Ausgleich. Obwohl die Salzburger seit dem Ende der Hinrunde als Fixabsteiger feststehen, war weder bei den Spielern noch den Anhänger Resignation zu spüren. Chapeau! Nach einer kurzen Stärkung durch den örtlichen Gerstensaft und die schmackhaften Käsekrainer ging es dann auch schon in die zweite Hälfte. In Minute 48 umkurvte Bernhard Luxbacher spektakulär die halbe Hintermannschaft der Violetten und erzielte durch einen wuchtigen Schuss das 2:1 für die Mannschaft aus dem 21. Wiener Gemeindebezirk.
In der Folge versuchten die Mozartstädter zwar alles, um doch noch den Ausgleich zu erzielen, schlussendlich hatte der FAC aber die notwendige Portion Glück auf seiner Seite, um den ersten Heimsieg seit mehr als 12 Monaten über die Zeit zu retten. Nächste Woche steht für die Salzburger Austria dann das Westderby gegen Wacker Innsbruck an - es könnte das letzte für längere Zeit sein.
Fotos: Tim Seidenberg (zur flickr-Seite)