SSV Markranstädt vs. 1. FC Lok Leipzig: Die Loksche dampfte vor allem auf den Rängen

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LOKDie gute Nachricht zuerst: Der 1. FC Lokomotive ist auch nach 20 Saisonspielen noch ungeschlagen! Die beiden schlechten Nachrichten: Zuletzt gab es in fünf Partien nur einen Sieg und vier Unentschieden. Und Verfolger FC International Leipzig bleibt dran und konnte am heutigen Samstag gegen den Bischofswerdaer FV mit 2:1 gewinnen. Weshalb dieser Verein mit 90 Zuschauern beim heutigen Heimspiel in die Regionalliga Nordost möchte, weiß nicht mal der Fußballgott. Fakt ist, dass die Lizenz für die vierte Spielklasse beantragt wurde. Nachdem in der vergangenen Saison International Leipzig bereits in der Landesliga der BSG Chemie Leipzig den Aufstieg vermasselt hatte, droht nun in der Oberliga den Jungs aus Probstheida ein ähnliches Szenario! Aber! Die „Loksche“ hat noch alles selbst in der Hand. Auch nach dem gestrigen torlosen im Stadion am Bad bleibt der 1. FC Lokomotive Tabellenführer. Als Joker hat man noch zwei Nachholspiele in der Hand, zudem kann beim direkten Duell am kommenden Wochenende gegen International eine Vorentscheidung getroffen werden.

LokAber trotzdem, aus Sicht des 1. FC Lokomotive Leipzig ist das gestrige 0:0 beim SSV Markranstädt überaus ärgerlich. Nach dem 5:0-Sieg gegen die U23 des FC Energie Cottbus hatte man gedacht, der Knoten sei endlich wieder geplatzt. Nach dem 0:0 gegen den FC Carl Zeiss Jena II, dem 0:0 gegen den VfL Halle 96 und dem 1:1 beim FSV Barleben schloss man gegen die Lausitzer Bubis an die Leistung vor der Torflaute ab. Zur Erinnerung die Ergebnisse vor der Sturmschwäche: 3:0 gegen Eisenach, 5:0 gegen Schott Jena, 3:0 gegen Askania Bernburg, 5:0 in Bischofswerda und 3:0 gegen VFC Plauen. Die Defensive ist eine echte Hausnummer. Nur acht Gegentreffer in 20 Spielen. Und auch der Sturm ist unter dem Strich ordentlich, allerdings rein statistisch halt nicht besser als der vom Verfolger FC International. Die Bubis aus dem Paradies haben sogar bereits vier Treffer mehr erzielt. Allerdings haben beide Mannschaften bereits 22 Partien absolviert.

LOKVerlassen kann sich die Mannschaft des 1. FC Lokomotive Leipzig auf seine Fans. Zuletzt strömten stets über 3.000 Zuschauer ins altehrwürdige Bruno-Plache-Stadion. Der Verein ist bereit für die Regionalliga Nordost. Sanierungsarbeiten werden im Stadion erfolgen, so dass nicht nur 4.999 Zuschauer zugelassen sein werden. Gegen den BFC Dynamo, den FC Carl-Zeiss Jena und eventuell gegen den FC Energie Cottbus (falls die Lausitzer absteigen) könnten dann die Ränge gut gefüllt werden. Und dieses Mal wird die Anhängerschaft die Regionalliga noch mehr zu schätzen wissen. Logisch, die Freude war auch 2012 riesig, doch nach und nach hatte die Resonanz deutlich nachgelassen. Das Spielen in der Regionalliga wurde zur Selbstverständlichkeit. Ist es aber nicht. 

Eiselt2.111 Zuschauer hatten sich am Freitagabend im Stadion am Bad eingefunden, rund 1.800 von ihnen drückten der „Loksche“ fest die Daumen. Anders als beim letzten Mal (auf der Rückfahrt wurde am alten Bahnhof Leutzsch die Notbremse gezogen) hatte die BSG Chemie Leipzig kein paralleles Heimspiel. Zu Beginn der Partie gab es nochmals eine Gedenkminute für den in Costa Rica tödlich verunglückten Eric Eiselt, der gerade mal 37 Jahre alt war. Für den einstigen Lok-Spieler und Lok-Trainer wird es am 22. April 2016 ein Gedenkspiel im Bruno-Plache-Stadion geben. Hiebei wird die aktuelle Mannschaft des 1. FC Lok gegen eine Auswahl an Wegbegleitern von Eiselt spielen (2 x 30 Minuten). Die Einnahmen und etwaigen Spenden kommen dem Fußball-Nachwuchs zugute, der Eric Eiselt immer sehr am Herzen lag. Gewidmet war die Schweigeminute in Markranstädt auch dem ehemaligen DDR-Nationalspieler Dieter Fischer, der kürzlich im Alter von 80 Jahren verstorben war und einst am 01. Januar 1936 in Gärnitz bei Markranstädt geboren wurde. Gespielt hatte er in den 1950ern und 1960ern für den DHfK Leipzig, die BSG Motor Markranstädt, den SC Lokomotive Leipzig, den SC Leipzig und die BSG Wismut Gera. 

LokBeim gestrigen Spiel in Markranstädt fehlte einfach mal wieder das erste Tor, wie Lok-Spieler Daniel Becker nach Abpfiff erklärte. Der viel zitierte Knoten muss platzen. Geht man in Führung, muss der Gegner öffnen - und dann kann die Überlegenheit in Treffer umgemünzt werden. Allein Daniel Becker hatte einige gute Möglichkeiten, suchte aber zu spät den Abschluss. In der 71. Minute hätte er jedoch aus 15 Metern fast getroffen, der Ball zischte am Dreiangel vorbei. Und es gab noch weitere hochkarätige Möglichkeiten. Den in der 37. Minute getretenen Freistoß von Andy Wendschuch holte SSV-Keeper Lukas Wurster aus dem Winkel, der nachfolgende Kopfball von Paul Schinke klatschte an den linken Innenpfosten. 

LokKurioses geschah in der 79. Minute. SSV-Spieler Marcel Nüchtern sollte eigentlich ausgewechselt werden, doch da er einfach nicht das Spielfeld verlassen wollte, zeigte ihm Schiedsrichter Christian Allwardt prompt Gelb-Rot. Genau zu jenem Zeitpunkt wurde es auch in der Gästekurve brenzlig. Pyrotechnik wurde hinter dem großen Banner „Fanszene Lok“ gezündet, dabei landete auch der eine oder andere brennende Gegenstand im Innenraum. Nachdem sich die Gemüter wieder abgekühlt hatten, versuchte auf dem Rasen die Mannschaft des 1. FC Lok noch einmal alles. Doch das Ansetzen der Brechstange nutzte nichts. Der Ball wollte nicht rein, es blieb beim torlosen Remis. Ganz klar: Das muss am 16. April besser werden, wenn der FC International Leipzig zu Gast ist. Hop oder top. Vorentscheidung oder nachfolgender Bibber-Kampf in der Schlussphase der laufenden Oberligasaison. Man darf gespannt sein. Doch eins ist sicher: Die Lok-Fans werden die Ränge füllen. Was sich im Gästeblock tun wird? Ohne Worte! Die 90 Zuschauer beim Heimspiel gegen Bischofswerda sprechen wohl Bände…

Fotos: Messemann Uwe

> zur turus-Fotostrecke: 1. FC Lokomotive Leipzig

Inhalt über Klub(s):
Artikel wurde veröffentlicht am
09 April 2016
Spielergebnis:
0:0
Zuschauerzahl:
2.111
Gästefans
1800

Ligen

Inhalt über Liga
Oberliga

Benutzer-Kommentare

2 Kommentare
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Kommentare
Es ist schon ein unerklärlicher Zufall, dass nach der Winterpause gleich mal die ersten 3 Auswärtsspiele der Lokschen ausfallen mussten, während alle anderen Partien an diesen Spieltagen ausgetragen wurden. Ich habe während meiner Zeit in Leipzig viele Leute kennengelernt, die diesem Verein trotz all der Rückschläge immernoch die Daumen drücken, weshalb ich mich sehr über einen blau-gelben Aufstieg freuen würde.
J
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G
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