Ahlen vs. Essen: RWE gewinnt mit neuem Trainer und Pyro

Schöne Erinnerungen haben die Fans von Rot Weiss Essen nicht an das Wersestadion in Ahlen. Gewonnen wurde hier noch nie und im Mai 2005 gab es eine bittere 3:1 Niederlage, die den Abstieg aus der zweiten Bundesliga besiegelte, während Ahlen (damals noch LG Ahlen) sich am Ende retten konnte. Fast ähnliche Vorzeichen vor dem gestrigen Spiel in Ahlen. Während vor der Saison die RWE-Fans vom Aufstieg träumten, spielt der Klub nun gegen den Abstieg aus der Regionalliga West. Ahlen dagegen hat sich im Mittelfeld der Liga dank einer Siegesserie fest verankert.

 

Ein überfälliger Trainerwechsel in Essen von Jan Siewert zu Sven Demandt (der von vielen RWE Fans in den einschlägigen Fanforen und Kommentarspalten schon seit Wochen gefordert wurde) Anfang der Woche lockte sicherlich denen einen oder anderen Zuschauer mehr aus Essen in die Wersestadt. Insgesamt kamen 3.188 Zuschauer, darunter gut 1.300 aus Essen. Die umständliche Anreise wurde früh belohnt. Schon in der 20. Spielminute konnte der Essener Anhang über ein Tor von Frank Löning jubeln, während der aktive Kern der Ahlener Fans (Compadres Ultras Ahlen) im Block K nur kurz verstummte.

Ihre Mannschaft brauchte die Unterstützung, denn als sei der sprichwörtliche Knoten geplatzt, spielte Essen auf dem holprigen Geläuf gut auf und kam zu einigen Chancen.

Aber das 2:0 für RWE fiel erst in der 62. Spielminute durch TolgaCokkosan direkt vor dem Gästeblock. Indiesem wurde dann die Freude auf einen möglichen Auswärtssieg nicht nur verbal sondern auch mit reichlich Pyro gezeigt: Bengalos und Rauchbomben wurden von einigen Fans gezündet und auch Pyromaterial auf dem Spielfeld entsorgt. Darunter auch zahlreiche "Böller". Spieler und der U19 Trainer Jürgen Lucas eilten zum Block, um die Fans zu beschwichtigen, trotzdem flog weiter Pyrotechnik auf den Platz. Der Schiedsrichter unterbrach die Partie und schickte die Mannschaften in die Kabine. Der Kommentar der anderen RWE-Fans ließ nicht lange auf sich warten. "Wir sind Essener und ihr nicht", skandierten die Anhänger auf der Haupttribüne.

Erste Falschmeldungen über einen Spielabbruch von diversen Medien kursierten bereits im Internet, aber nach einer 20minütigen Unterbrechung ging das Spiel weiter, indem zwar RWE fast nach Wiederanpfiff das 3:0 erzielt hätte, aber auch Rot Weiss Ahlen nun bessere Chancen hatte. In der 91. Spielminute erzielte der RWA (Hönicke) den Anschlusstreffer und der Schiedsrichter gab den Ahlenern noch weitere fünf Minuten Zeit für den Ausgleich, bevor für die Essener Fans der erlösende Abpfiff in der 96. Spielminute kam.

Für Rot Weiss Essen ein wichtiger Sieg, da vor allem auch Velbert als ärgster Konkurrent im Abstiegskampf in Aachen gewonnen hat. Am kommenden Dienstag müssen die RWE-Fans wieder etwas weiter reisen: Ihr Klub spielt in Erndtebrück (Kreis Siegen Wittgenstein), während Ahlen den schon abgestiegenen FC Kray empfängt. Interessant wird es am 17. April an der Hafenstraße, denn dann kommt Alemannia Aachen.

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