FC Basel wieder voll in der Erfolgsspur: Überwintern im Europapokal, 3:0 gegen Luzern

FCBZwei Heimspiele innerhalb von vier Tagen. Es waren die Tage der Wahrheit. Nach den zwei Liga-Niederlagen gegen den Grasshopper Club Zürich und beim FC St. Gallen ging es am vergangenen Donnerstag in der Europa League mit ein wenig Bammel um die Weichenstellung auf europäischer Bühne. Die Ausgangslage in der Gruppe I war klar: Alles war offen. Jede Mannschaft konnte weiterkommen. Gewinnt der AC Florenz in Basel und behält zudem Lech Poznan bei Belenenses die Oberhand, würde es am letzten Gruppenspieltag zu einem echten Endspiel in der polnischen Metropole an der Warte kommen. Mit dieser Kenntnis ging es also aufs grüne Geläuf. 22.550 Zuschauer sorgten für die passende Europapokal-Atmosphäre. Wohl gefüllt war an diesem Abend der Gästeblock. Ein ordentlicher Mob hatte sich auf den 650 Kilometer langen Weg gemacht und setzte im St. Jakob-Park gute Akzente.

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FlorenzBereits nach 22 Minuten hatten die italienischen Fußballfreunde allen Grund zum Jubeln. Federico Bernardeschi, bereits von 2010 bis 2013 sowie seit Juli 2014 in Florenz unter Vertrag, erzielte den Führungstreffer der AC Firenze Fiorentina. Bereits zuvor kamen die Gäste über die rechte Seite gefährlich vor das Gehäuse der Basler. Nach zwei eklatanten Fehlern in der Hintermannschaft konnte schließlich Bernardeschi von schräg rechts den Ball problemlos unterbringen. Nur drei Minuten später sah allerdings Roncaglia nach grobem Foulspiel (Ellenbogen ins Gesicht des Gegenspielers) in eigener Hälfte die rote Karte. Die restliche Stunde musste Florenz folglich in Unterzahl zurecht kommen. Ein Problem? Noch nicht! In der 36. Minute brachte Florenz den Ball von der linken Seite scharf in den zentralen Bereich, dort stand wieder Federico Bernardeschi und machte seine zweite Bude des Abends. 0:2 der Stand aus Sicht des FC Basel.

BaselDann kam die Wende. Nur vier Minuten später konnte der FCB den 1:2-Anschlusstreffer erzielen. Nach hoher Hereingabe konnte im zweiten Anlauf der tschechische Abwehrspieler Marek Suchy das Spielgerät über die Linie bugsieren. Spannend wurde es im zweiten Spielabschnitt. Alles oder nichts. Der AC Florenz setzte einen Freistoß knapp neben das Gehäuse. Besseres Zielwasser getrunken hatte der Ägypter Mohamed Elneny, der nach einer Ecke von der Strafraumgrenze den Ball unterbringen konnte. 2:2 nach 74 Minuten. Kampfbetont ging es in dieser intensiven Partie weiter, doch weitere Treffer wollten nicht fallen. Allerdings wurde aus Sicht der Basler das Remis zu einem gefühlten Sieg. Der Grund: Da sich Belenenses und Lech Poznan 0:0 getrennt hatten, war dem FC Basel somit nicht mehr die Tabellenführung zu nehmen. Komme was wolle am letzten Spieltag, die Schweizer überwintern in der Europa League.

LuzernVier Tage später folgte in der Liga das Heimspiel gegen den FC Luzern. Aufgepasst! Da anzunehmen war, dass der Verfolger Grasshopper Club Zürich das Stadtduell gegen Kellerkind FC Zürich gewinnen würde, hätte der Vorsprung im Fall einer Niederlage des FC Basel auf vier Punkte schmelzen können. Vor knapp 30.000 Zuschauern zeigte der Tabellenführer jedoch eine klasse Leistung und ließ dieses Mal auch wirklich nichts anbrennen. Apropos brennen. Es scheint einen inoffiziellen Wettbewerb zu geben. Welche angereisten Fans zelebrieren im Oberrang des Gästeblocks des St. Jakob-Parks die beste Pyro-Show?! St. Gallen ließ es vor einigen Wochen richtig krachen, brennen und qualmen, die Ultras des BSC Young Boys setzten - bekleidet mit gelben und schwarzen Überziehern - vor kurzem auf hellen Rauch. Und die aktiven Fans des FC Luzern? Wehende Fahnen, Konfetti aus Zeitungspapier und Pyro in den Farben Weiß und Orange. Auf Heimseite wurden indes, wie bei den meisten Heimspielen, gut verteilt einige roten Bengalen gezündet.

BaselAuf dem Rasen ließen es die Basler nach nicht einmal sieben Minuten klingeln. Der Isländer Birkir Bjarnason setzte sich auf der rechten Seite mustergültig durch und schob von schräg platziert am langen Pfosten ein. Der anschließende ausgiebige Jubel zeigte ganz klar: Man war überaus erleichtert, auch in der Liga den Knoten platzen zu lassen. In der Folge kam jedoch der FC Luzern zu zwei hochkarätigen Möglichkeiten, allerdings zeigte sich FCB-Keeper Germano Vailati in prima Verfassung und sicherte die Führung. Sehenswert war auch das 2:0 des Gastgebers nach 25 Minuten. Nachdem Marc Janko den Ball an den rechten Pfosten geköpft hatte, war Davide Callà zur Stelle und schob problemlos ein.

BaselUnd das war noch nicht alles. Basel hatte Lust am Spiel und machte in der ersten Halbzeit noch eine weitere Bude klar. Nach einem schmucken Doppelpass mit Delgado erzielte Mohamed Elneny wie bereits gegen Florenz aus der Distanz das 3:0. Ein Kuss auf das Trikot, ein Kuss auf den Ring. Im Heimblock war es nun an der Zeit ein paar Bengalos zu zünden. Die drei Punkte schienen bereits in trockenen Tüchern. Und so war es auch. Im zweiten Spielabschnitt fielen keine weitere Tore. Verständlich, dass Basel nun einen Gang runtergeschaltet hatte. Mit einem Sieg schloss der FC Basel die Hinrunde ab. Zum Auftakt der Rückrunde reisen die Basler zum FC Thun. Und ja, Basel muss achtsam bleiben, denn der Grasshopper Club Zürich bleibt auf den Fersen. Mit 5:0 hatte der GCZ beim Derby den FCZ abgefrühstückt. 

Fotos: Arne Amberg

> zur turus-Fotostrecke: Fußball in der Schweiz (FC Basel & FC Luzern)

> zur turus-Fotostrecke: Fußball in Italien (AC Florenz)

Inhalt über Klub(s):
Artikel wurde veröffentlicht am
30 November 2015

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