Geisterspiele und finanzielle Schieflage: Quo Vadis Austria Salzburg?

TS Updated 26 Oktober 2015
Geisterspiele und finanzielle Schieflage: Quo Vadis Austria Salzburg?

AustriaNach der Euphorie um den Aufstieg, zurück in den Profifußball, sind mittlerweile dunkle Wolken am weiß-violetten Himmel aufgezogen. Sportlich stand man vor dem Duell gegen den Floridsdorfer AC auf einem Abstiegsplatz, das weitaus größere Problem ist aber die finanzielle Schieflage des Traditionsvereins aus Salzburg Lehen. Für alle, die die Geschehnisse um die Salzburger Austria eher distanzierter betrachten, darf hier noch einmal zusammengefasst werden.

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austriaVor der Saison 2015/2016 war die Austria verpflichtet hohe Summen für die Anpassung des Heimstadions in Maxglan an die Lizenzbedingungen durchzuführen. Es mussten unter anderem eine neue Hintertortribüne  und eine bessere Flutlichtanlage errichtet werden. Zudem hatten auch im Ausweichstadion, in Schwanenstadt, Zahlungen geleistet werden, da das Stadion dort als Ausweichstadion für sogenannte „Risikospiele“ gegen den Linzer ASK und Wacker Innsbruck angedacht war.

Vor dem Heimspiel gegen Innsbruck wurde dann beschlossen, dass trotz der in zweiter Instanz erteilten Lizenz, das Stadion in Schwanenstadt nicht tauglich wäre. Das Westderby musste als Geisterspiel ausgetragen werden. Im Endeffekt steht die Austria nun vor einem Dilemma: Man hat in Schwanenstadt viel Geld investiert, um das dortige Stadion als Ausweichstadion nutzen zu können, letztendlich ist es dann aber untersagt worden dieses Stadion zu bespielen.

ViolaSeitens der Austria bemühte man sich in Folge vergebens um ein anderes Ausweichstadion für die drei restlichen Risikospiele. Auch beim ungeliebten Nachbar RB Salzburg fragte man an. Diese wiesen die Anfrage allerdings mit der Begründung zurück, dass dem Rasen eine zusätzliche Belastung nicht zumutbar wäre. Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass Red Bull Salzburg in diesem Jahr in keinem europäischen Wettbewerb vertreten ist und die Austria dieses Stadion lediglich für drei(!) Spiele nutzen wollte.  

Es soll zwar unter anderem in München, Mailand, Genua, Rom und Verona Vereine geben, welche in der Lage sind sich Stadion und Rasen für eine komplette Saison (teilweise inklusive Spiele im Europapokal) zu teilen, aber womöglich haben diese Vereine bessere Greenkeeper als der Brausehersteller. Ein Schelm wer hier etwas Böses denkt. Klar ist, dass der Aufwärtstrend des Salzburger Originals den RB-Funktionären gar nicht schmecken dürfte. 

Und auch vom Bundesland Salzburg kommt in dieser Angelegenheit wenig Unterstützung, man möchte wohl einen so mächtigen Investor (Salzburg Ring & Rainerkaserne) ungern verärgern. Kein Ausweichstadion bedeutet im Endeffekt wohl wieder ein Geisterspiel. Ein Geisterspiel bedeutet fehlende Zuschauereinnahmen, enorme Strafzahlungen und in letzter Konsequenz eine noch höhere finanzielle Belastung als durch den Umbau sowieso schon vorhanden ist. So könnte die Austria wohl die Lizenz verlieren und müsste erneut den Gang in den Amateurfußball antreten. 

austriaAllen widrigen Umständen zum Trotz unterstützen zirka 300 Fans die Jungs aus der Mozart-Stadt an diesem Dienstagabend beim Spiel des Letzten gegen den Vorletzten im 21. Wiener Gemeindebezirk. Obwohl die Salzburger zweimal gegen den Floridsdorfer AC in Führung gingen, gelang es nicht selbige über die Zeit zu bringen und so hieß es nach 90 Minuten 2:2. Nächste Woche steht das Pokalspiel gegen Rapid Wien am Programm, man kann nur hoffen, dass Spiele wie jenes gegen den Rekordmeister für die Austria in Zukunft nicht vollkommen außer Reichweite gelangen. Die Fanszene der Salzburger hat auf alle dunklen Szenarien und  offenen Fragen auf jeden Fall die passende Antwort. Es ist das gleiche Motto wie nach dem vermeintlichen Todesstoß durch Red Bull im Jahr 2005 -  "Die Austria wird euch alle überleben".

Wer der Salzburger Austria helfen möchtet, dem sei an dieser Stelle die „eine Heimat für die Austria Spendenaktion“ ans Herz gelegt. http://www.hfda.at/ Jede Spende trägt dazu bei, ein Stück Fußballkultur zu fördern.

Fotos: Tim Seidenberg (zur Flickr-Seite des Fotografen)

> zur turus-Fotostrecke: SV Austria Salzburg

Artikel wurde veröffentlicht am
21 Oktober 2015
Spielergebnis:
2:2
Zuschauerzahl:
1.300
Gästefans
300

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