Die Partie Rot Weiss Essen gegen Viktoria Köln war in den vergangenen Spielzeiten immer ein harter Kampf mit offenem Visier und so schien die Zaunfahne des "Boxclub Hafenstrasse" an der Westtribüne irgendwie auch gestern als Motto zu passen, auch wenn es nicht ganz so derb zuging wie vielleicht im Ring. Auch die sehenswerte Choreographie des RWE-Fanclubs Red Mambas Essen gab die Zielrichtung vor:
Essen gegen Viktoria Köln: Harter Kampf um einen Punkt an der Hafenstraße
Auf der rechten Hälfte der West wurde rot-weisse Fahnen geschwenkt und ein Blockfahne gezogen: "Durch Kampf zum Sieg, Durch Einigkeit zur Größe, Durch Harmonie und Geselligkeit, Unzertrennlich vereint - Wachse und bleibe, rot-weiss...". Ein guter stimmungsvoller Start ins Spiel und nachdem auch die RWE-Spieler die ersten sportlichen Anläufe der Kölner überstanden hatten ging es rund.
Die knapp über 7.092 Zuschauer, darunter 1,5 Busladungen Viktoria Fans (ca. 70) sahen in der ersten Hälfte die rot-weissen ganz gut mithalten gegen den (wie jedes Jahr) Aufstiegsfavoriten aus der Domstadt. Zwei gute Möglichkeiten durch Kevin Behrens (29. Spielminute) und Cebio Soukou (31. Spielminute) hätten aber besser verwertet werden können. Zum Ende der ersten Hälfte kam die Viktoria mehr ins Spiel, aber ohne etwas zählbares rausschlagen zu können.
War die erste Hälfte eher ruhiger im Spielverlauf, ging es in der zweiten Halbzeit richtig zur Sache an der "Hafenstraße". Sowohl auf dem Platz, als auch auf den Rängen wurden Emotionen frei gesetzt. Es wurde gegrätscht, lamentiert, geholzt, aber auch gefoult und manch einer dachte der Schiedsrichter Dr. Lennart Brüggemann, habe seine gelben und roten Kartons vergessen. Bierduschen für Ersatzspieler und gegnerischen Torwart waren die Folge. In der aufgeheizten Stimmung viel das 1:0 für Rot Weiss Essen durch Philipp Zeiger (53. Spielminute) und die "Hafenstraße" schien zu explodieren, zumal RWE direkt nachlegen wollte. Viktoria Köln - mächtig unter Druck - verteidigte stark und kam sogar zum Ausgleich. Der eingewechselte Rene Klingenburg war der Torschütze, aber sein Schuss wurde von Philipp Zeiger fast unhaltbar in der 71. Spielminute abgefälscht. Die letzten 20 Minuten wurde dann nocheinmal höchst spannend, wollten doch beide Teams den Sieg. Es gab "Cuts" im Gesicht, fliegende Bierbecher und einen Ball der in die Trainerbank geschossen wurde.
Am Ende blieb es beim 1:1. RWE war dem Sieg nahe, so wie in der vergangenen Woche in Verl. Essen bleibt auf dem für die Fans enttäuschenden zehnten Platz (und zehn Punkte bis zur Spitze), Viktoria Köln rutschte erstmal auf den Dritten vor. Am nächsten Wochenende ist für die rot-weissen ersteinmal die zweite Runde des Niederrhein-Pokals angesagt und gleich ein Knaller: Es geht zum Traditionsverein KFC Uerdingen in die Grotenburg, bevor in zwei Wochen das Auswärtsspiel bei den Sportfreunden Lotte ansteht. Auch Viktoria Köln darf kommendes Wochenende im Mittelrhein-Landespokal ran: Es geht zu FC Germania 1910 Teveren bevor in zwei Wochen die Reserve von Fortuna Düsseldorf in den Sportpark Höhenberg kommt.
- Stadion an der Hafenstraße