FC Basel vs. FC Zürich: Der FCB hält bei erhitzter Atmosphäre die Weste weiß

MB Updated 01 September 2015
FC Basel vs. FC Zürich: Der FCB hält bei erhitzter Atmosphäre die Weste weiß

BaselFCB gegen FCZ. Es ist das Duell schlechthin in der Schweiz. Und auch am gestrigen Sonntag strömten über 30.000 Fußballfreunde in den St. Jakob Park, um diese Begegnung zu sehen. Wie in zahlreichen Aufeinandertreffen in all den Jahren zuvor wurde es auch dieses Mal wieder hitzig auf den Rängen. Sportlich trennt beide Vereine derzeit ein ganzes Eckchen. Während der FC Basel von Beginn an wieder ganz oben das Feld anführt, steckt der FC Zürich am Tabellenende fest. Zwar ist die laufende Saison noch frisch und längst ist noch nicht aller Tage Abend, doch gewisse Tendenzen können ganz gewiss ausgemacht werden. Am Meistertitel wird auch 2015/16 kein Weg am FC Basel vorbei führen und beim FC Zürich muss man schnell schauen, dass der Karren endlich Fahrt aufnimmt, um nicht gleich die europäischen Ränge aus dem Blickfeld zu verlieren. Zumal der Stadtrivale Grasshopper auf Rang zwei zu finden ist. Vor der gestrigen Begegnung blieb im Ligaalltag der FC Basel sieben Mal in Folge gegen den FCZ ungeschlagen. Den letzten Zürcher Sieg gab es am 11. August 2013, als mit 2:1 bei den Baslern gewonnen werden konnte.

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FCZAlso hinein in die mit Spannung erwartete Partie. Zu Beginn gab es auf Heimseite reichlich Rauch in den Vereinsfarben blau, gelb und rot. Die mit dem Sonderzug angereisten Gästefans präsentierten ein großes Spruchband, auf dem weiß auf blau „FC Züri - zeig was chasch“ (FC Zürich - zeig was du kannst) zu lesen war. Anschließend stieg blauer und weißer Rauch auf und nebelte die dortige Ecke des Oberrangs komplett ein. All der Rauch war noch gar nicht komplett verzogen, als es bereits zum ersten Mal klingelte. Und zwar im Gehäuse des FC Zürich. In der fünften Minute lochte Michael Lang nach einer Ecke von Matias Delgado mit dem Kopf zum 1:0 ein. Wieder wurde in der Muttenzerkurve reichlich Pyrotechnik abgebrannt, die Fans waren nun endgültig auf Betriebstemperatur. 

FCZIn der Folgezeit ließ der Gastgeber nichts anbrennen und bestimmte ganz klar das Spiel. Hektisch wurde es in der 35. Minute, als beim Versuch, eine Ecke des FCB vor dem Gästeblock auszuführen, mehrere Gegenstände in Richtung Spielfeld flogen. Der Schiedsrichter bat Delgado und die anderen Spieler kurzerhand zu sich und legte eine kurze Trinkpause ein. Als beim nächsten Versuch, die Ecke zu treten, wieder Feuerzeuge auf Delgado flogen, unterbrach der Schiedsrichter die Partie und schickte beide Teams in die Kabinen. Hitzige Wortgefechte auf den Rängen. Ganz klar, die pöbelnden Zürcher Fans fanden es albern, wegen diesem vergleichsweise kleinen Zwischenfall das Spiel unterbrechen / abbrechen zu wollen.

BaselUnd auch Basler Zuschauer waren durchaus der Meinung, dass es beim letzten Mal weitaus schlimmer war, als etliche Bengalen in den Innenraum geschleudert wurden. Was also tun? Der Präsident des FC Zürich hatte die Lösung. Er ging kurzerhand zum Gästeblock und redete beruhigend auf ihn ein. Und ja, er ging nicht nur zum Block, er ging mitten hinein. Das zeigte Wirkung - es konnte weiter gehen. Weitere nennenswerte Zwischenfälle gab es nicht, wenn gleich parallel dazu draußen vor dem Block die behelmte Polizei bereits Stellung an einem Zaun bezog.

FCZDem FC Zürich tat die rund zehnminütige Pause wohl gut. Kaum zurück aus der Kabine, konnte der Ausgleich zum 1:1 erzielt werden. Nach einer Freistoßflanke war es Ivan Kecojevic, der den Ball im Gehäuse unterbringen konnte. Ein blauer Rauchtopf und mehrere Bengalos wurden nun gezündet, etwaige Probleme zog das Abbrennen jedoch nicht nach sich. Mit dem Spielstand von 1:1 ging es schließlich wenig später zu regulären Pause. Nach der bei den hohen Temperaturen nötigen Erfrischung legte der FC Basel noch ein Schippchen drauf und ließ den Gästen aus Zürich keine Chance mehr. Souverän wurde das eigene Spiel aufgezogen, mit viel Einsatz und reichlich Aggression bei den Zweikämpfen. Es dauerte allerdings bis zur 71. Minute, bis der Knoten platzen sollte. Mit einem flachen Schuss markierte Shkelzen Gashi das 2:1. 

BaselDie Weichen für den Basler Sieg waren gelegt. Im Gästeblock spürte man, dass wieder mal nichts zu holen war. Allerdings wurde der Support bis zum Schluss konsequent durchgezogen. Und auf dem Rasen? Fünf Minuten vor Schluss wurde Marc Janko von den Beinen geholt, den daraus resultierenden Strafstoß verwandelte er gleich selbst. 3:1 für den FC Basel, der zugleich den Endstand bedeutete. Nochmals brannte es ein wenig im Heimbereich. Zudem wurde noch ein großes Spruchband mit der fetten Aufschrift „Keine machts, ihr macheds schlächt“ präsentiert. Dieses bezog sich auf eine Aktion der FCZ Ultras, bei der jene versucht hatten zahlreiche Graffiti der Basler zu zerstören / übermalen. 

Fotos: Arne Amberg

Text: In Zusammenarbeit mit Arne Amberg

> zur turus-Fotostrecke: Fußball in der Schweiz

Inhalt über Klub(s):
Artikel wurde veröffentlicht am
01 September 2015
Spielergebnis:
3:1
Zuschauerzahl:
30.579

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