Nach schwachem Start in der Spur: BSG Wismut Gera auf Oberligakurs?

MB Updated 04 Mai 2015
Nach schwachem Start in der Spur: BSG Wismut Gera auf Oberligakurs?

GeraIm März, kurz vor Beginn der Rückrunde, fand im Rahmen der Buchlesung von Marco Bertram (Zwischen den Welten) auch eine Diskussion zum Thema "Die Perspektiven des Fußballs in Gera – Bekommt jede Stadt den Fußball, den sie verdient?" statt. Aufgrund der Tatsache, dass die Wismut zu diesem Zeitpunkt ziemlich weit oben in der Landesliga mitspielte und die restlichen Konkurrenten allesamt angekündigt hatten, das Aufstiegsrecht nicht wahrnehmen zu wollen, sollte die Perspektive für die Saison 2015/16 eigentlich klar sein. Einer Aussage konnte man allerdings entnehmen, dass man von den Absagen der anderen nicht profitieren möchte und nur den Gang in die Oberliga antritt, wenn man es denn auch sportlich auf den Aufstiegsplatz schaffen sollte.

Die Ausgangsposition war wie schon erwähnt nicht die schlechteste, doch nach mehreren Verzögerungen beim Start in die Rückrunde, verliefen die ersten Spiel nicht wirklich nach Plan. Aus den ersten vier Begegnungen sprangen lediglich zwei Punkte heraus. In Neustadt und Zuhause gegen Martinroda setzte es Niederlagen, während man gegen Weimar und Dachwig/Döllstädt zumindest ein Unentschieden erreichen konnte. Nach dem Heimspiel gegen Martinroda machte sich vor allem beim älteren Publikum die Enttäuschung breit. Neben diversen Feststellungen zum Spiel einigte man sich dann darauf, dass man den Aufstieg abhaken und sich auf knappe 100 Zuschauer beim nächsten Heimspiel freuen könnte. 

BSGDoch es sollte alles anders kommen. Nur zwei Tage später beim Nachholspiel in Mühlhausen wurde die Wende eingeleitet. Seitdem wurden alle Spiele gewonnen, sodass man jetzt zwar immer noch sieben Zähler Rückstand auf den Erstplatzierten (Wacker Nordhausen II) hat, aber sowohl das Nachholspiel gegen die SG Borsch, als auch das direkte Aufeinandertreffen in Nordhausen noch anstehen. In den letzten beiden Heimspielen kam es jeweils zu Spitzenspielen, denn mit Eintracht Eisenberg und der Spielvereinigung Geratal kamen jeweils direkte Tabellennachbarn ins Stadion am Steg.

Gegen die Eintracht aus Eisenberg stand dabei die Revanche für ein denkwürdiges Hinspiel an. Nachdem man dort nach 0:3 zur Pause noch auf ein 2:3 herankam, musste man sich letztendlich mit 2:4 geschlagen geben. Außerdem gab es allein auf Geraer Seite sieben gelbe, eine gelb-rote und eine glatt rote Karte. Das Rückspiel verlief dann aber weit weniger spektakulär. Direkt in der ersten Minute hatte Gera bereits eine gute Chance sofort in Führung zu gehen, vergab diese aber. Nur wenige Minuten später lag der Ball jedoch im Tor und so stand es nach 9 Minuten bereits 1:0. Torschütze war der junge Jagupov, momentan der beste Torschütze in den Reihen der Wismut. Noch vor dem Halbzeitpfiff erhöhten die Geraer auf 2:0. Eisenberg hatte das ganze Spiel über nicht wirklich viel entgegenzusetzen. Lediglich ein Freistoß, der an die Latte ging, ist hier erwähnenswert. In der zweiten Halbzeit fiel dann kurz vor Schluss noch der dritte Treffer des Tages und somit stand am Ende ein eigentlich nie gefährdeter 3:0 Heimsieg zu Buche.

GeraGegen die Spielvereinigung Geratal gestaltete sich das ganze schon etwas schwieriger. Hier waren es die Gäste, die nach wenigen Minuten in Führung gingen. Wismut bis dahin die spielbestimmende Mannschaft, jedoch ohne den letzten Zug zum Tor. Das änderte sich auch nach dem Tor nicht wirklich. Bis an den 16er sieht das alles ganz gut aus, doch der letzte Pass oder einfach mal der Schuss aufs Tor passte nicht wirklich. So war es dann ein langer Ball, der dafür sorgte, dass Jagupov frei vor dem Torwart auftauchte und von diesem dann von den Beinen geholt wurde. Als letzter Mann und trotz der klaren Vereitelung einer Torchance sah er dafür nur Gelb und hätte sich eigentlich beim Schiedsrichter noch bedanken müssen, dass er nicht  in der ersten Halbzeit schon unter die Dusche geschickt wurde. Der fällige Freistoß landete in der Mauer und ohne weitere spielerische Highlights, dafür aber mit einigen abenteuerlichen Entscheidungen des Schiedsrichters endete die erste Halbzeit trotz etlicher Unterbrechungen ziemlich pünktlich. 

WismutDie zweite Halbzeit zeigte dann eine offensiv deutlich zielstrebigere Wismut-Elf. Nachdem Alexander Just stark parierte und somit das 0:2 verhinderte, ging das Spiel fast nur noch in eine Richtung, nämlich auf das Tor der Gastmannschaft. Ein eigentlich geklärter Ball wurde auf der rechten Seite gut zurückgeholt und nach einer starken Flanke stieg Franz am höchsten und köpfte zum 1:1 Ausgleich ein. Nur kurz darauf konnte Jagupov wieder einmal nur per Foul am Torschuss gehindert werden. Den fälligen Elfmeter verwandelte Schumann zum 2:1 und damit zur völlig verdienten Führung. Geratal erwachte nun wieder ein wenig und hatte wieder einige gefährliche Szenen, wobei sie nie wirklich zum Abschluss kamen oder, wie bei zwei Freistößen hintereinander, die Abseitsfalle der Wismut gnadenlos zuschnappte. 

Als die Gäste dann noch einmal alles nach vorn warfen, ergaben sich für die Orange-Schwarzen gute Kontermöglichkeiten. Nachdem der wieder einmal starke Jagupov zweimal allein vor dem Torwart ein wenig glücklos agierte, kam Warning kurz vor Schluss gar nicht mehr zum Torschuss, denn kurz davor wurde er zu Fall gebracht. Wieder gab es Elfmeter und wieder war der Ball im Tor. Der Torschütze war der Gefoulte selbst. 

GeraDas 3:1 war auch der Endstand und aus der Elsterkurve hörte man direkt darauf "Landesliga war schön, Zeit für uns zu gehn", bevor dann später noch von größeren Erfolgen geträumt wurde. Besonders ein Zuschauer hatte in dem Schiedsrichter und einem Spieler neue Freunde gefunden und musste diese Zuneigung mehrfach lautstark zum Ausdruck bringen. Während das für diese wahrscheinlich nicht wirklich lustig war, trug es allerdings für den Rest der Anwesenden nicht unwesentlich zur Unterhaltung bei.

Am kommenden Wochenende steht das Auswärtsspiel in Arnstadt an, was wohl vor allem für die Fans nicht gerade unbedeutend sein wird. Am Wochenende darauf folgt dann bereits das vorletzte Heimspiel der Saison, bevor dann drei Auswärtsspiele nacheinander folgen. Dazu gesellt sich dann wahrscheinlich irgendwann auch noch das Nachholspiel gegen Borsch. Beendet wird die Saison mit einem Heimspiel gegen Union Mühlhausen. 

Wenn man die Serie weiter ausbauen kann und sich die Reserve von Wacker Nordhausen vielleicht mal einen Schnitzer erlaubt, steht der Oberliga im nächsten Jahr nichts mehr im Wege. Und zumindest den Landesmeistertitel könnte man dann in der Elsterkurve erst einmal ohne die Enkelkinder feiern. In diesem Sinne weiterhin viel Erfolg für den Rest der Saison!

Fotos: Beate Pauli, Danny N. (Graffiti-Bild)

> zur turus-Fotostrecke: BSG Wismut Gera

Artikel wurde veröffentlicht am
04 Mai 2015
Spielergebnis:
3:1
Zuschauerzahl:
319

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