MSV Duisburg vs. Hansa Rostock: Leinen los in Richtung Aufstieg und Klassenerhalt

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KH Updated 13 Mai 2015
MSV Duisburg vs. Hansa Rostock: Leinen los in Richtung Aufstieg und Klassenerhalt

Das letzte Heimspiel gegen Rostock im September 2013 würden einige Duisburger Fans am liebsten verdrängen, nicht aus sportlicher (die Zebras gewannen mit 2:0), sondern eher aus Fan-Sicht: Kurz vor Spielende, die Rostocker Anhänger hatten ihre Zaunfahnen längst abgehangen und verstaut, präsentierten sie die erbeutete Zaunfahne der Duisburger Gruppierung "Inferno", um sie nur kurze Zeit später mit Pyrotechnik anzuzünden. Wütende Duisburger Fans versuchten damals in Richtung Gästeblock zu gelangen, aber die Sicherheitskräfte konnten dies verhindern (wir berichteten). Nach zwei Spielen in Rostock gestern nun das erste Wiedersehen nach den Vorkomnissen an selber Stelle.

Rostock Fans in DuisburgDie Rostocker Suptras reisten unter dem Motto "Alle in den Oberrang" an und die Duisburger waren entsprechend gewarnt, denn im Oktober letzten Jahres versuchten die Dresdener Fans vor Spielbeginn über den Oberrang in den MSV-Fanbereich zu gelangen, um dort Fanmaterial zu stibitzen. Rein vorsoglich hatten sich diesmal die Sicherheitskräfte entsprechend positioniert, um ein Aufeinandertreffen der Fangruppen zu verhindern. Diese konzentrierten sich auch vielmehr auf ihren Support. Die Duisburger Fans zeigten zu Spielbeginn eine sehenswerte Choreographie ("Leinen los") und wenig später ein Spruchband ("Keine Solidarität mit RB Leipzig"), welches sich auf die anvisierte Solidarität der deutschen Profiklubs mit dem Leipziger Brause-Konstrukt bezog. Nach der Halbzeitpause kletterten ein paar (teils-vermummte) Duisburger Fans auf den Zaun des Heimbereichs und zeigten entweder geklaute oder gekaufte Rostocker Fanutensilien. Die mitgereisten 2.000 Rostocker Fans beeindruckte das nicht, sie zogen das gesamte Spiel hindurch ihren gewohnt strammen Support durch.

Sie konnten zufrieden sein mit der Leistung ihres Teams. Noch vor wenigen Monaten sah die Welt an der Ostsee alles andere als gut aus. Als der jetzige Trainer Karsten Baumann (der in den vergangenen Saison noch den MSV Duisburg coachte und den Niederrheinpokal holte) am 9. Dezember die fast sinkende Kogge übernahm, setzte es zwar noch zwei brachiale Niederlagen (1:4 in Erfurt und 0:4 gegen Holstein Kiel), die aber wie ein Weckruf beim Verein wirkten: Im neuen Jahr verlor Hansa Rostock (mit neu zusammen gestelltem Team) nur einmal und das auch nur in die Schlussminute (2:3 in Bielefeld). Sorgen um den Abstieg aus der dritten Liga macht man sich in Duisburg nicht. Beim MSV heißt es "Leinen los" in Richtung Aufstieg und die Fans dankten es dem Klub. Insgesamt 15.630 Zuschauer (15.000 + X Aktion damit geglückt) kamen am Ostersonntag in die Arena und hofften auf den nächsten "Dreier" und die Zurückeroberung des Relegationsplatzes.

Es begann auch alles prima für die Zebras. Gleich zu Beginn kam der Gastgeber zu mehreren Chancen - u.a. Martin Dausch zirkelte in der sechsten Minute den Ball an die Latte. Auch Kingsley Onuegbu scheitert wenig später per Kopf. Hansa hält dagegen, kann aber den Distanzschuss von Martin Dausch in der 42. Spielminute nicht verhindern: 1:0 für den MSV. Die Freude der Duisburger Anhänger währte nur kurz, denn Hansas Sabrin Sburlea erzielte kurz vor dem Halbzeitpfiff das erste Tor für seinen Klub. Nach der Pause machten die Duisburger wieder das Spiel und kamen in der 50. Spielminute zur erneuten Führung durch Kingsley Onuegbu. Wieder dauerte es nicht lange bis zum Ausgleich. Mit Hilfe der Duisburger Abwehr gelingt Halil Savran der umjubelte Ausgleich. Dass es am Ende dabei blieb und für Rostock nicht so endet wie in Bielefeld, lag zum Teil auch am Duisburger Pech: Als Michael Gardawski den Ball in der vierten Minute der Nachspielzeit im Rostocker Strafraum an den Fuß bekommt, lenkt sein Reflex das Leder statt ins Tor knapp am Tor vorbei. Am Ende blieb es beim 2:2 und die Rostocker Fans verabschiedeten die Duisburger mit dem Gesang "Die Nummer eins im Pott sind wir". Für Hansa (Platz 15 - vier Punkte vor dem Abstiegsplatz) wartet mit den Stuttgarter Kickers im nächsten Heimspiel der nächste Aufstiegskandidat, bevor es zum "Abstiegsduell" nach Unterhaching geht. Duisburg (Platz vier - zwei Punkte hinter dem Relegationsplatz) reist zur Reserve des VfB Stuttgart und empfängt dann den FC Energie Cottbus.

> Fotos vom MSV Duisburg

> Fotos von Hansa Rostock

Stadionname:
  • SCHAUINSLAND-REISEN-ARENA
Artikel wurde veröffentlicht am
06 April 2015
Spielergebnis:
2:2
Zuschauerzahl:
15.630
Gästefans
2000

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Inhalt über Liga
3. Liga

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5 Kommentare
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G
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G
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Weiter durchziehen und als Bonbon den Pokal gegen Neustrelitz holen.
G
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Danke für den Bericht.
Ergänzend muß man zum veränderten Auftreten des FCH in der Rückrunde sagen
das Karsten Baumann und Uwe Klein die Hälfte der Mannschaft in der Winterpause ausgetauscht hat.
Es wurde gezielt und vor allem erfolgreich verändert.

L
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G
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