1. Geraer Bandenmasters: Union-Fans sorgen für Schlagzeilen

Eine in sportlicher Hinsicht perfekte Premiere feierte das 1. Geraer Bandenmasters in der Panndorfhalle. 650 zahlende Zuschauer sahen 73 Tore und mit dem Regionalligist TSG Neustrelitz einen verdienten Sieger. Der Vorjahresmeister in der Regionalliga Nord-Ost gewann das Finale nach Toren von Amando Aust und Marcel Schied mit 2:1 gegen die Bundesliga-Reserve des 1. FC Union Berlin. Die Hauptstädter hatten die Vor- und Zwischenrunde noch verlustpunktfrei dominiert, doch im Finale reichte es für das Team von Trainer Robert Jaspert nur zum Anschlusstreffer.

Für eine sportliche Überraschung sorgte der FC Eisenach. Nach der Blamage beim vereinseigenen Penta-Cup zeigte der Oberligist in Gera ein anderes Hallengesicht. Im ersten Spiel bezwang die Mannschaft den als Turnierfavorit gehandelten ZFC Meuselwitz mit 3:0. Auch das Spiel gegen den Finalisten aus Berlin konnten die Wartburgstädter spannend gestalten. In der 11. Minute erzielte Andy Trübenbach, der mit 6 Toren beste Torjäger des Turniers, sogar die vielumjubelte 3:2 Führung. Doch innerhalb von zwei Minuten traf die U23 noch drei Mal und drehte das Spiel. Durch den 2:1 Sieg gegen den gastgebenden SV Roschütz sowie eine 2:4 Niederlage gegen den späteren Turniersieger reichte es für die Eisenacher zum Einzug in das Spiel um Platz 3. Dort traf der Tabellenfünfte der NOFV-Oberliga Süd auf den Regionalligisten VfB Auerbach. Die Vogtländer lagen nach 7 Minuten mit 2:0 in Führung. Doch dann drehte Andy Trübenbach mit einem Hattrick das Spiel. Den Treffer zum 4:2 Endstand erzielte Steffen Scheidler.

Die beste Ostthüringer Mannschaft des Turniers stellte der SV Elstertal Silbitz/Crossen. Mit einem 2:1 Sieg gegen den SV Roschütz entschied der Landesklassist das Spiel im Platz 5 für sich und verwies die Gastgeber auf einen guten sechsten Platz. Der siebte Platz für die Oberligamannschaft des FC Carl Zeiss Jena sowie der vorletzte Platz für den Turnierfavoriten ZFC Meuselwitz dürften zu den sportlichen Enttäuschungen des Turniers gerechnet werden. Mit dem POST SV Gera landet der klassenniedrigste Verein auf dem letzten Platz des Turniers.

Auf dem Parkett verlief das Turnier sehr fair. In 21 Spielen kamen die beiden Spielleiter Steffen Läsker (SV Moßbach) und Marcel Rauner (SV Blau-Weiß 1990 Niederpöllnitz) ohne Karten aus und mussten nur vier Mal eine 2 Minuten Zeitsperre aussprechen.

Doch trotz des guten Fußballs auf dem Parkett und der perfekten Organisation durch die Verantwortlichen des Siebtligisten, bleibt mit der Premiere immer ein großes "Aber" verbunden. Dafür verantwortlich zeichnen sich ein Teil der Fans der Bundesligareserve des FC Union Berlin. "Die Fans haben den Einlass gestürmt und dabei auch in die Kasse gegriffen", berichtet der Vorsitzende des SV Roschütz. Dabei hatte Werler eigentlich alles das gemacht, was an anderen Orten von Fanvertretern gefordert wird. Keine Polizeipräsenz, um jegliche Provokation zu vermeiden; keine überbordende Kommerzialisierung, z.B. durch Verkauf des Hallenturniernamens und faire Eintrittspreise, weil das Turnier mit vielen ehrenamtlichen Helfern und nicht mit einer Agentur gestemmt wurde.

Doch all diese Bemühungen wurden letztendlich mit der Erstürmung der Halle und dem damit einhergehenden Diebstahl sowie den in Kauf genommen Verletzungen der Sicherheitsverantwortlichen zunichte gemacht. Entsprechend groß die Enttäuschung bei den Verantwortlichen. "Natürlich war ich verärgert. Unser kleiner Verein und das kleine Orga-Team hängen sich mit großem Engagement rein, investieren Zeit und Geld. Und dann werden durch so eine Aktion alle Anstrengungen kaputt gemacht", so Werler.

Trotzdem sind die Organisatoren fest gewillt, wieder ein überregionales Hallenfußballturnier langfristig in Gera zu etablieren. Schon heute liegen Zusagen aus der Bundesliga für das Turnier im Jahr 2016 vor. "Der Auftakt hat uns trotz der unschönen Dinge abseits des Parketts darin bestärkt, dass Gera ein derartiges Turnier will. Wir werden weiter machen und daher wird es am 2. Januar 2016 die 2. Auflage der Geraer Banden-Masters in der Panndorfhalle geben", informiert Werler abschließend.

Fotos: Danny N.

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