1. FC Magdeburg erkämpft in der eiskalten Alten Försterei drei Punkte

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MB Updated 10 Dezember 2014
1. FC Magdeburg erkämpft in der eiskalten Alten Försterei drei Punkte

MagdeburgBei Eiseskälte hatten sich am Dienstagabend immerhin 1.704 zahlende Zuschauer im Stadion An der Alten Försterei eingefunden, um den Auftritt des 1. FC Magdeburg bei der U23 des 1. FC Union Berlin zu sehen. Rund die Hälfte von ihnen drückte dem ambitionierten Team aus der Börde fest die Daumen. Und am Ende hätten es im Gästeblock sogar über 1.000 Magdeburger Jungs sein können, wenn nicht rund 150 FCM-Anhänger im Vorfeld der Partie von der Polizei eingekesselt und mit einem Platzverbot belegt worden wäre. Als bei Anpfiff noch immer keine relevanten Zaunfahnen hingen, hieß es, draußen stünde noch ein ganzer Schub. Ein kurze Zeit später kreisender Polizeihubschrauber am dunklen Abendhimmel ließ vermuten, dass es irgendwo zwischen S-Bahnhof Köpenick und Stadion Probleme gab. Immer wieder richtete sich der Lichtkegel auf das dortige Wohngebiet und den anliegenden Forst.

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Union ZweeEs blieb dabei. Nur drei kleine Zaunfahnen schmückten an einer Ecke des Gästeblocks den Zaun. So grüßte unter anderen Hardy (seit 1978) den Rest der Welt. Von einem Block-U-Banner war an diesem Abend keine Spur. Und auch der Support sollte sich anfangs ein wenig anders gestalten als sonst. Ein wenig Improvisation, ein wenig old school. Im Laufe der zweiten Halbzeit gab es dann allerdings doch noch die Klatscheinlagen und ein paar bekannte Klassiker. Auf Heimseite wurde zehn Minuten nach Anpfiff hinter dem Tor das Banner „Union Zwee“ befestigt. Ein kleiner Mob stellte sich hinter diesen und beteiligte sich am gelegentlichen Support. Als nach der Halbzeitpause jedoch noch immer der Polizeihelikopter am Köpenicker Himmel kreiste, wurde das Banner wieder abgenommen und die kleine Fraktion verließ geschlossen das Stadion, um zu schauen, was in den dunklen Nebenstraßen wohl vor sich gehen mag.

MagdeburgAuf dem Rasen entwickelte sich ein kerniges Spiel, das im Laufe der Zeit stetig Fahrt aufnahm. In der anfangs ausgeglichenen Partie gingen die Eisernen in der 21. Minute mit 1:0 in Führung. Nach einem Freistoß war Tugay Uzan mit dem Kopf zur Stelle. FCM-Keeper Jan Glinker und Marius Sawislo hatten sich gegenseitig behindert. 19:30 Uhr. Während der Hubschrauber über Köpenick kreiste, kam auf dem Platz Hektik auf. Magdeburg drängte zum Ausgleich. Und das mit Erfolg. In der 31. Minute stand Christian Beck plötzlich allein vor Union-Keeper Kroll und schob zum 1:1 ein. Jubelorgie im Gästeblock. Zehn Minuten später fast das 2:1 für die „Größten der Welt“. Einen scharfen Schuss aus spitzem Winkel konnte Torwart Kroll jedoch zur Ecke klären. Es blieb beim 1:1. Vorerst zumindest.

TorDie Magdeburger legten nun ein Schippchen drauf und erkämpften sich ein Übergewicht. Es waren im zweiten Spielabschnitt gerade mal zwei Minuten gespielt, da verpasste Steffen Puttkammer mit einem Heber knapp das Union-Gehäuse. Die mitgereisten Fans mussten jedoch nicht verzagen, nur kurze Zeit später war noch einmal Christian Beck nach einer von rechts getretenen Ecke zur Stelle. 2:1 für den 1. FCM. Die Freude kannte nun bei Fans und Spielern keine Grenzen mehr. Ausgelassen wurde die Führung gefeiert, ja geradezu frenetisch. Magdeburg hat derzeit einen guten Lauf und dieser sollte in der Alten Försterei unbedingt fortgesetzt werden. Mit hohem Einsatz gingen die Gäste in die Zweikämpfe und fighteten um jeden Ball.

FCMDoch noch war der Drops nicht gelutscht. Die Union-Bubis hielten wacker gegen und kamen zu Möglichkeiten. Nachdem Leonard Brenneisen in der 71. Minute mit Gelb-Rot vom Platz musste kamen die Hausherren nur wenige Minuten später zur großen Ausgleichsmöglichkeit. Adam Nemec verfehlte mit dem Kopf denkbar knapp. Nachdem auch noch Mike Eglseder den Ausgleich auf dem Fuß hatte, wurde es höchste Zeit für die Magdeburger den Sack zuzumachen. Und das taten sie. Nach einem Konter konnte Niklas Brandt den Ball zum 3:1 aus Sicht der Gäste in den Maschen unterbringen. 

FCMUnd noch immer war die Partie nicht gelaufen. In der 86. Minute Elfmeter für Union II. David Hollwitz trat an und schob unten rechts ein. Die letzten Minuten hieß es Bibbern und Zittern für die FCM-Fans. Union II versuchte noch einmal alles, die Magdeburger droschen den Ball nach Möglichkeit nur noch aus der Gefahrenzone. Als Schiedsrichter Lars Albert schließlich die Partie abpfiff, konnte die Party am Zaun des Gästeblocks starten. Der sechste Sieg in der Regionalliga Nord in Folge. Der Abstand zu Tabellenführer Wacker Nordhausen beträgt nur noch vier Punkte. Ausgebaut werden kann die Serie im kommenden Jahr – und zwar am 22. Februar 2015 daheim gegen Germania Halberstadt. 

Fotos: Marco Bertram 

> zur turus-Fotostrecke: 1. FC Magdeburg

> zur turus-Fotostrecke: 1. FC Union Berlin

Artikel wurde veröffentlicht am
10 Dezember 2014
Spielergebnis:
2.3
Zuschauerzahl:
1.704
Gästefans
850

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Inhalt über Liga
Regionalliga

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4 Kommentare
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Die Magdeburger wollten wohl in die Abseitsfalle:

http://www.berliner-zeitung.de/polizei/1--fc-union-berlin-anhaenger-des-1--fc-magdeburg-randalieren-in-koepenick,10809296,29284458.html
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