Tennis Borussia bleibt Tasmania Berlin auf den Fersen

MB Updated 22 Oktober 2014
Tennis Borussia bleibt Tasmania Berlin auf den Fersen

KäffchenKirsch-Baiser-Kuchen und Eierschecke für jeweils zwei Euro. Zwei Geflügelwiener für schlappe 1,60 und ein frisch gezapftes Bier für bezahlbare 2,20 Euro. Der 1. FC Wilmersdorf zeigte sich beim Sechstligaduell gegen den Ortsnachbarn Tennis Borussia Berlin als guter Gastgeber. Gerade mal fünf Euro mussten die Zuschauer berappen, um auf dem Sportplatz an der Straße am Schoelerpark dabei zu sein. Ermäßigter Eintritt für alle. Manch einer hatte bereits seinen Berlin-Pass oder einen Studentenausweis gezückt. Konnte wieder eingesteckt werden. Ein Blick drauf war an diesem spätsommerlichen Sonntagnachmittag nicht nötig. Was nötig war: Ein Blick in die mitgebrachten Taschen. Dieser sei wichtig, weil es beim letzten Aufeinandertreffen zum Einsatz von Pyrotechnik kam, erklärten die Ordner. Und das im überaus beschaulichen Wilmersdorf!

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TebeSchätzungsweise 500 bis 600 Zuschauer hatten sich zum Nachbarschaftsduell 1. FC Wilmersdorf vs. Tennis Borussia Berlin eingefunden. Offiziell waren es 412 zahlende Fußballfreunde. Bei phantastischem Wetter wurde das Bier gezapft und das Grillgut an den Mann gebracht. Ältere Damen hielten auf der Terrasse einen klassischen Kaffeeplausch, während ihre Liebsten am Spielfeldrand dem Treiben auf dem Kunstrasen beiwohnten. Hinter einem Tor wurde auf einer leicht abschüssigen Wiese sich niedergelassen. Hier fanden sich eher die jüngeren Sportsfreunde ein. Manch einer machte Picknick, der Kinderwagen stand unter einem Baum. An einem Mast hatte jemand kurzerhand eine Antifa-Fahne gehisst.

TebeAuf dem Platz ging es für TeBe darum, Anschluss an den Tabellenführer Tasmania Berlin zu halten. Kopf an Kopf führen beide Traditionsvereine die Tabelle der Berlin-Liga an. Allein das Torverhältnis macht derzeit den minimalen Unterschied aus. Um eine Stunde zeitversetzt legte Tasmania gegen den TSV Rudow 1888 mit 1:0 vor, TeBe musste in Wilmersdorf ebenfalls für einen Dreier sorgen. Bereits nach sieben Minuten kamen die Gäste aus dem Mommsenstadion nach einer Ecke zur ersten dicken Torchance. Bereits jetzt wurden die ersten älteren Fans auf der gegenüberliegenden Schattenseite des Sportplatzes am Geländer  stehend ungeduldig. „Schieß doch mal, ey!“

TebeBlauer Himmel. Gelbes Herbstlaub. Berliner Unterklassenfußball-Idylle wie es im Buche steht. Noch ein Nackensteak und ein Bier bitte! Nach dem Biss ins saftige Fleisch: „Weg das Ding, ey!“ Gemeint war der Ball und nicht das Grillgut, denn dieses schmeckte durchaus passabel. „Oh, boah, ey. Hat der keen Spray, der Schiri?“ Und weiter. TeBe versuchte sich zunächst meist auf dem linken Flügel. Auf der sonnigen Seite des Sportplatzes. Sehr zum Ärger der älteren Gesellschaft. „Mensch ey, immer da drüben spielen die!“ Yeap, aber das gar nicht mal schlecht! Hamdi Chamkhi wurde geschickt, der Ball ging weiter zu Ramy Raychouni. Und schon zappelte der Ball im Wilmersdorfer Netz. 1:0 für die Charlottenburger Borussen nach 17 Minuten. Wenn das nicht die nötige Sicherheit gab! TeBe-Trainer Daniel Volbert blieb trotzdem weiter unter Strom. Die Gäste blieben am Drücker, kurz vor der Pause machte Michael Fuß fast das 2:0, doch mit der knappen 1:0-Führung ging es in die Halbzeitpause.

TebeWährend auf dem Nachbarplatz die zweite Wilmersdorfer Mannschaft sich abrackerte, legten auf der Wiese am Rande des Hauptplatzes einige die Beine hoch. Die letzten richtig warmen Sonnenstrahlens dieses Jahres genießen. Energie für die kommenden tristen Monate tanken. Wenn bei Nieselregen und Nebel an einem Freitagabend ins Mommsenstadion marschiert wird. In der 52. Minute schreckten die anwesenden TeBe-Fans auf. Gute Möglichkeit für Wilmersdorf, doch Keeper Michael Hinz zeigte eine Parade und klärte zur Ecke. Alles halb so wild. Fünf Minuten später sorgte auf der Gegenseite Michael Fuß für das 2:0 der Borussen. „Wer auch sonst?“, rief der Sprecher über den Platz. Es war bereits sein elfter Saisontreffer. Hut ab, Micha! 

TebeIn der restlichen halben Stunde kam Tennis Borussia zu einigen weiteren Möglichkeiten, doch am Ende blieb es beim unter dem Strich ungefährdeten 2:0-Erfolg. Feiern am Mittelkreis, abklatschen bei den Fans. „Nur noch ein Tor bis zur Tabellenführung!“, wurde den Spielern zugerufen. Goalgetter Michael Fuß bekam zudem eine Büchse Bier zugeworfen. Dieser riss das Teil kurzerhand auf und ließ es schäumen. Ein Schlückchen auf den Sieg. Tasmania Berlin spürt bereits den Atem der Verfolger. Bereits am kommenden Freitag muss TeBe wieder ran. Und zwar im heimischen Mommsenstadion gegen den Berliner SC. Und ja, gut möglich, dass richtiges dreckiges Herbstwetter das Ganze „verfeinert“.

Fotos: Marco Bertram

>zur turus-Fotostrecke: Tennis Borussia Berlin

Inhalt über Klub(s):
Artikel wurde veröffentlicht am
22 Oktober 2014
Spielergebnis:
0:2
Zuschauerzahl:
412
Gästefans
250

Ligen

Inhalt über Liga
Verbandsliga

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