Westfalenderby Münster gegen Bielefeld geht an den SCP

R Updated 20 Oktober 2014
Westfalenderby Münster gegen Bielefeld geht an den SCP

Alle waren bereit: die Sonne, die Klubs, die Spieler, die Fans und die Sprengstoffspürhunde. Im rappelvollen Preußenstadion eröffneten die Heimfans in den Stimmungsblöcken M und N (Fiffi Gerritzen Kurve) das Westfalenderby zwischen dem SC Preußen Münster und DSC Arminia Bielefeld mit einer sehenswerten Choreographie („Unsere große Liebe, die Du an ihren Farben erkennst - Eine Legende der Vergangheit - lebt in uns für alle Zeit“). Die Gästefans (2.400) trugen ihrerseits mit knackigem Support und ein wenig Rauch, der sich aber schnell verzog, zur Derbyatmosphäre bei.

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Angetrieben von den jeweils eigenen Fans gingen die Teams ins Spiel und kämpften von Beginn an um jeden Ball – teilweise ein wenig zu übermütig, so dass Schiedsrichter Sascha Stegemann sich schon früh gezwungen sah, in die Gesäßtasche nach dem gelben Karton zu greifen. Die Ausgangslage vor der Partie: Mit einem Sieg hätte Arminia Bielefeld an die Spitzenposition der dritten Liga klettern und Preußen Münster dagegen mit Punkten zum Konkurrenten aufschließen können. Bielefeld war zu Spielbeginn die aktiviere Mannschaft und hatte die ersten Chancen des Spiels. Die Preußen Abwehr hielt aber noch. Nach etwa 30 Minuten fand auch die Heimelf besser ins Spiel und zu der ersten großen Chance (nach einem Kopfball von Marcel Reichwein in der 15. Minute): Marcus Piossek versuchte es mit einem Distanzschuss den DSC Torwart Alexander Schwolow aber abwehrte. In der 40. Spielminute belohnten sich die Arminen dann mit dem 1:0 Halbzeitstand durch Sebastian Schuppan.

Preußen Münster ist die Mannschaft der zweiten Hälfte in dieser Drittliga-Saison - auch im gestrigen Westfalenderby. Frischer als Bielefeld kamen die Adlerträger auf den Platz zurück und bestimmten fortan das Spiel. Über die linke Seite und Standards holten die Preußen gute Chancen heraus, aber erst eine Unachtsamkeit von Bielefelds Jerome Propheter, der im Strafraum eine Flanke von Marcus Piossek mit der Hand stoppte, brachte Münster gewinnbringend ins Spiel zurück: 1:1 per Elfmeter durch Amaury Bischoff in der 64. Spielminute. In der 80. und 83. Spielminute (Rocky Krohne und Marcus Piossek) nutzen die Münsteraner zwei Fehler in der Bielefelder Defensive zu einem Doppelschlag und zur 3:1 Führung. Einige der mitgereisten Gästefans holten nun ihrerseits zum Gegenschlag bzw. Kanonenschlag aus und zündeten nicht nur Böller und Bengalos, sondern auch Raketen, die auf das Spielfeld flogen. Der Schiedsrichter unterbrach die Partie für einige Minuten, während sich die Polizei vor dem Gästesektor platzierte. Einige Bielefeld Fans kommentierten die Aktion der eigenen Ultras (Block Eins) mit wütenden Sprechchören „Wir sind Arminen und ihr nicht“. Die Partie wurde nochmal angepfiffen. Am Ende blieb es beim 3:1 Derbysieg für Preußen Münster.

Die dritte Liga rückt damit im oberen Drittel noch enger zusammen. Zwischen dem Ersten Wehen Wiesbaden und dem Achten Preußen Münster liegen nur zwei Punkte. Münster reist am kommenden Freitag zu Fortuna Köln, während Bielefeld zu Hause gegen Rot Weiß Erfurt kickt.

Am Rande: Aufgeheizt nach dem spannenden Derby schienen anscheinend nicht nur die Bielefelder Fans, sondern auch einige Anhänger des SC Preußen. An der Kreuzung Siemensstraße – Trautmansdorffstraße griffen einige Münsteraner „Fahrrad-Hooligans“ ein vor der Ampel wartendes Auto aus Herford, besetzt mit Fans aus Bielefeld, an und traktierten es mit Tritten. Die Arminia Fans sprangen aus dem Auto und nur das Umschalten der Ampel auf Grün für die wartenden Autos verhinderte eine Eskalation – die Preußen Fans radelten davon, erhielten aber nach hundert Metern die prompte Antwort ihrer Aktion, als eine Bierflasche geworfen aus dem Bielefelder Auto auf dem Gehweg zersplitterte. Aktion und Reaktion - dabei blieb es. Das Rückspiel findet am Wochenende des 18. April 2015 auf der Bielefelder Alm statt.

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Artikel wurde veröffentlicht am
20 Oktober 2014
Spielergebnis:
1:3
Zuschauerzahl:
14.300
Gästefans
2400

Ligen

Inhalt über Liga
3. Liga

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