Wenn es um die Fernseh-Vermarktung von Spielen des Traditionsklubs Rot-Weiss Essen durch den Westdeutschen Fußball- und Leichtathletikverband (WFLV) geht, will das Team um Verbandspräsident Hermann Korfmacher ganz vorne mitmischen. Eine fünfstellige Zuschauerzahl - super Atmosphäre und das in der vierten Liga verkauft sich sehr leicht an TV-Sender wie Sport 1. Dass dies aber nur durch die Basis - den Rot-Weiss Essen Fans - möglich gemacht wird, hat der Verband anscheinend vergessen. Anders ist es nicht zu verstehen, dass schon festgelegte Spiele plötzlich verlegt werden und das unter dem Argument "Sicherheitsrisiko".
RWE Fans stellen sich gegen WFLV & ZIS: Alle nach Rödinghausen
Gemeint ist das RWE-Auswärtsspiel beim Aufsteiger SV Rödinghausen (Entfernung: 183 Kilometer), welches eigentlich am letzten September-Wochenende stattfinden sollte. Nun hat der WFLV zusammen mit der Zentralen Informationsstelle für Sporteinsätze (ZIS) ohne Rücksprache mit RWE das Spiel auf den 29. September (Montag) um 19:30 Uhr verlegt. Die Fans haben davon aus den Medien erfahren. Auch der SV Rödinghausen scheint alles andere als erfreut, hoffte der Klub doch auf ein gut gefülltes Häcker Wiehenstadion.
Und auch die RWE-Fans sind alles andere als zufrieden. So veröffentlichte die Fan- und Förderabteilung von Rot-Weiss Essen einen offenen Brief an den Verband mit der Bitte die Spielansetzung nocheinmal zu überdenken. So kritisierte die FFA, dass der Verein in die Verlegungsplanungen nicht mit einbezogen wurde. Zudem wird moniert, dass bisher keine eindeutigen Gründe für die Verlegung vorliegen. Die Fanorganisation vermutet, dass das Spiel als Risikospiel eingestuft und deswegen verlegt wurde. Zwischen RWE und Rödinghausen gibt es aber keine negativen Verbindungen, da es auch das erste Spiel der beiden Klubs gegeneinander ist.
Ob aber Verband und ZIS eine Gefahr aus Rödinghausen im Sinn gehabt, als die Verlegung vollzogen wurde, ist unwahrscheinlich. Eher scheinen sich die Befürchtungen in Richtung Fans aus Osnabrück oder Bielefeld zu bewegen, die ähnlich wie die RWE-Fans an einem unattraktiven Montagabend wohl die Anreise scheuen. Wenn es diese Bedenken sind und der Verband sich mit dem Stadionumfeld in Rödinghausen aus Sicherheitsgründen nicht wohlfühlt, dann könnte das Spiel auch in einem anderen Stadion in der Region stattfinden, aber soweit scheint der WFLV nicht zu denken.
Die Essener Ultras antworten auf ihre Weise und rufen nun mit einem martialischen Banner auf nach Ostwestfalen zu reisen - "Jetzt erst recht - Alle nach Rödinghausen egal wie - Feuer und Flamme RWE".