15:30 Uhr - Ruhrstadion Bochum: Es roch nach erster Liga heute an der Castroper Straße und auch die Bochumer Fans waren schon gut drei Stunden vor Anpfiff des DFB-Pokalspiels zwischen dem VfL Bochum und dem VfB Stuttgart hoch motiviert. Während sonst üblichweise die zugreisenden Gästefans in einem Pulk den Weg aus der BO-City zum Stadion nehmen, waren es heute rund 1.000 blau-weiße Fans, die dem Aufruf der Ultras Bochum gefolgt sind und sich hinter dem Banner "Wir sind die Jungs von der Castroperstraße" gemeinsam laut skandierend auf den Weg zu ihrer Heimstätte machten.
Bochum vs. Stuttgart: Glücksgefühle beim VfL, Fehlstart für Armin Vehs VfB
Die motivierte Stimmung der Fans im Vorfeld übertrug sich ins Stadion: Zum Start zeigten die Bochumer Anhänger vor den insgesamt 22.694 Zuschauern eine sehenswerte Choreo unter dem Motto "Bochum ich häng an Dir" und "Unser Wappen... Unsere Farben... Eine Runde weiter tragen!". "Wappen" war das richtige Stichwort - die rund 2.700 Mitgereisten inszenierten die Rückkehr ihres "alten Wappens" mit einem riesigen Banner ("Endlich wieder auf unser Brust") und einem Konfettiregen vor Beginn des Spiels.
Zum Spiel: Während die Bochumer schon zwei Pflichtspiele hinter sich haben und Dank des guten Torverhältnis von der Spitze der zweiten Liga grüßen, beginnt für den VfB Stuttgart die Bundesliga erst in der kommenden Woche. Theoretisch bestand also die Chance für den eingespielten VfL den von Alt/Neu-Trainer Armin Veh gecoachten und favorisierten Erstligisten es vielleicht ein wenig schwerer zu machen. Soweit zur Theorie, wie diese bestmöglich in die Praxis umgesetzt wird, zeigte Neu-Bochumer Simon Terodde in der neunten Minute, als er nach einem Abwehrfehler völlig freistehend den Ball im Tor hinter Sven Ullreich versenkte. Ein ohrenbetäubender Jubelorkan brach im Ruhrstadion los. Und der VfL Bochum setzte nach und kam in den folgenden fünf Minuten zu zwei weiteren hochkarätigen Chancen. Erst in der 34. Spielminute konnte Oriol Romeu Vidal den ersten nenneswerten Torschuss der Stuttgarter abgeben. Die einzige Mannschaft die spielte, war der VfL Bochum und als der Halbzeitpfiff ertönte sah man etwas, was man vor allem in den letzten Spielzeiten nicht oft gesehen hat: Standing Ovations.
Die zweite Hälfte ein Abbild der Ersten: Bochum machte von Beginn an das Spiel und lochte direkt in der 48. Spielminute ein: wieder Neuzugang Simon Terrode. Die VfL-Fans skandierten bereits den bekannten Schlachtruf "Ihr könnt nach Hause fahrn" sowie "Erste Liga keiner weiß warum" in Richtung der Fans aus dem Ländle. Anders als die Mannschaft zeigten sich die VfB-Fans aber völlig unbeeindruckt und zogen ihren Support trotz des Rückstandes fast das ganze Spiel durch. Stuttgart fand nur auf den Rängen statt. Der VfB konnte von Glück sagen einen Torhüter wie Sven Ullreich zu haben, ansonsten hätte es noch schlimmer kommen können. Der VfB war schon in der ersten Häfte angeknockt. Am Ende siegte völlig verdient der VfL Bochum und das ganzte Stadion hüpfte.
Für den VfB Stuttgart beginnen schwere Startwochen. Zum Auftakt gastieren die Schwaben beim Europapokalteilnehmer Borussia Mönchengladbach. Der VfL Bochum hat am dritten Spieltag der zweiten Liga ein Heimspiel. Zu Gast ist der alte Klub des heutigen Doppeltorschützen Simon Terrode: 1. FC Union Berlin. Dazu hofft der Klub auf ein glückliches Los für die zweite Runde des DFB Pokals.