Herz-Choreo und dynamischer Support: Die Eisbären fegen die Adler vom Eis

MB Updated
Herz-Choreo und dynamischer Support: Die Eisbären fegen die Adler vom Eis

Eine knappe Niederlage in Mannheim? Eine Mannheimer Choreo bezüglich der Vereinsfarben Blau, Weiß und Rot? In Mannheim war man der Meinung, das Halbfinale sei bereits in greifbarer Nähe und blau-weiß-rot sei nur der MERC? Der EHC Eisbären Berlin hatte am gestrigen Abend vor über 12.000 Zuschauern zwei passende Antworten parat. Zum einen wurde in der EHC-Fankurve ebenfalls eine Choreo präsentiert: „Schon einige meinten ‚unsere Farben‘ … doch nur wir sie im Herzen tragen.“ Zum anderen fegten die Eisbären die Adler aus Mannheim brachial mit 6:1 vom Eis. Das hatte gesessen! Kein Wunder, dass auf der anschließenden Pressekonferenz der Mannheimer Trainer Sean Simpson arg kurz angebunden war. Da half auch mehrfaches Nachhaken eines Journalisten nichts. Allerdings war auch EHC-Trainer Uwe Krupp etwas wortkarg. Nur nicht zu euphorisch werden, nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, und schön den Puck flach halten. Kein Wunder, sieht man sich bereits am morgigen Freitag in Mannheim wieder. Spiel Nummer sechs folgt dann am Sonntag in Berlin. 2:2 steht es nun in der Viertelfinalserie. Das Ganze dürfte noch ein richtig heißer Tanz werden. Zumal am Ende der gestrigen Partie auf dem Eis ein wenig die Nerven blank lagen und die Fäuste flogen. Unter dem Strich die gestrigen Strafminuten: 24 für die Eisbären, 45 für die Adler.

Eine knappe Niederlage in Mannheim? Eine Mannheimer Choreo bezüglich der Vereinsfarben Blau, Weiß und Rot? In Mannheim war man der Meinung, das Halbfinale sei bereits in greifbarer Nähe und blau-weiß-rot sei nur der MERC? Der EHC Eisbären Berlin hatte am gestrigen Abend vor über 12.000 Zuschauern zwei passende Antworten parat. Zum einen wurde in der EHC-Fankurve ebenfalls eine Choreo präsentiert: „Schon einige meinten ‚unsere Farben‘ … doch nur wir sie im Herzen tragen.“ Zum anderen fegten die Eisbären die Adler aus Mannheim brachial mit 6:1 vom Eis. Das hatte gesessen! Kein Wunder, dass auf der anschließenden Pressekonferenz der Mannheimer Trainer Sean Simpson arg kurz angebunden war. Da half auch mehrfaches Nachhaken eines Journalisten nichts. Allerdings war auch EHC-Trainer Uwe Krupp etwas wortkarg. Nur nicht zu euphorisch werden, nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, und schön den Puck flach halten. Kein Wunder, sieht man sich bereits am morgigen Freitag in Mannheim wieder. Spiel Nummer sechs folgt dann am Sonntag in Berlin. 2:2 steht es nun in der Viertelfinalserie. Das Ganze dürfte noch ein richtig heißer Tanz werden. Zumal am Ende der gestrigen Partie auf dem Eis ein wenig die Nerven blank lagen und die Fäuste flogen. Unter dem Strich die gestrigen Strafminuten: 24 für die Eisbären, 45 für die Adler.

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Doch der Reihe nach. Nach der durchwachsenen Vorrunde, die mit Rang acht abgeschlossen wurde, trauten vor allem Außenstehende der Mannschaft des EHC Eisbären nicht allzu viel zu. Nachdem in der Qualifikationsrunde die Straubing Tigers mit 3:1 und 3:2 geschlagen wurden, horchten die ersten bereits auf. Der Mannschaft Nahestehende betonten allerdings bereits im Vorfeld, dass mit den Eisbären zu rechnen sei und die Sache gegen Mannheim wohl über sieben Spiele gehen wird. Einige Verletzte kehrten wieder zurück, und der EHC würde nun mit voller Kapelle und voller Power aufspielen können. Wohl wahr. Zweimal schrammten die Eisbären an einem möglichen Sieg in Mannheim vorbei. Einmal hieß es 3:4 nach Verlängerung, einmal hieß es am Ende 2:3. Die zweite Partie daheim am 10. März wurde indes deutlich mit 6:3 gewonnen. 

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Auf in den nächsten Kampf! 12.212 Eishockey-Freunde hatten den Weg in die Mercedes-Benz-Arena gefunden, unter ihnen schätzungsweise 200 Anhänger aus Mannheim. Ein Spiel am Mittwochabend ist wahrlich kein Optimum, aber Feste müssen halt gefeiert werden, wie sie fallen. Aus weißen, blauen und roten Fähnchen wurde in der Stehkurve die Choreo gebildet. In der Mitte bildeten zahlreiche Doppelhalter mit dem Vereinsemblem ein weißes Herz. Oben und unten war der eingangs erwähnte Spruch zu lesen. Das konnte sich sehen lassen! Auf dem Eis ging es im ersten Drittel auf Augenhöhe zur Sache, und das erste Tor wollte erst nach 16:53 Minuten fallen. Ryan MacMurchy brachte die Adler, die gerade in Überzahl spielten, in Führung, und auf dem Oberrang feierten die mitgereisten Fans. Es dauerte jedoch nur eine halbe Minute, bis die Berliner Dank des Treffers von Charles Linglet ausgleichen konnten. Groß der Jubel auf den Rängen, die Halle erhob sich, Spieler und Zuschauer waren nun endgültig auf Betriebstemperatur.

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Während das erste Drittel von den gegenüberliegenden Rängen verfolgt wurde, durfte im zweiten und dritten Drittel ein naher Blick auf das Geschehen in der Stehkurve geworfen werden. Interessant, wie unterschiedlich die Perspektiven sind. Während man auf den Sitzplätzen des Oberranges ganz klar das Gefühl hat, in einer modernen Arena zu sitzen, fühlt es sich in der Stehkurve durchaus angenehm an. Kein Quoten-Mini-Stehblock, sondern durchaus eine geräumige Kurve, die ein wenig an Fußball erinnert. Logisch, dass die Stimmung nicht mit der in einem Fußballstadion vergleichbar ist. Ebenso logisch erscheint, dass die Atmosphäre nicht die Gleiche ist wie einst im geliebten Wellblechpalast. Unter dem Strich kann sich das Erlebnis Stehplatzbereich bei den Eisbären durchaus hören und sehen lassen. 

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Bemerkenswert ist die Teilung der aktiven Fanszene. Von der Eisfläche aus rechts betrachtet ist u.a. die Gruppierung „Fanatics Ost 2002“ zu sehen. Ein Anblick, der nahtlos an die Zeiten im alten Welli anknüpft und mir persönlich durchaus vertraut ist. Vom Eis aus links sind indes die Mitglieder der Gruppierung „Black Corner 2007“ anzutreffen. Dass es sich hierbei um politisch links eingestellte Fans handelt, ist an den aufgehängten Banner unschwer zu erkennen. Wer seit einigen Jahren nicht mehr einen Blick auf die aktive Fanszene geworfen hatte, dürfte ein stückweit überrascht sein. Weiß auf Schwarz „Good night white pride“. Ein Stück weiter das markante Emblem der israelischen Arbeiterbewegung Hapoel. Allerdings sind auch in diesem Bereich der Fankurve die weinroten Dynamo-Utensilien vertreten. Zwar gab es wohl in der jüngerer Vergangenheit schon mal Reibereien zwischen den beiden Seiten der Fankurve, doch unter dem Strich wird der Support gemeinsam koordiniert - und das ist gut so. 

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Während das früher überaus beliebte „Ost-Berlin“ nicht mehr allgegenwärtig ist, kommt das „Dynamo“ im Laufe des Spiels immer wieder zum Einsatz. Getragen von der breiten Masse. In Schlachtrufen und beim Gesang. „Auf geht´s Dynamo, hey ho!“, „Auf Dynamo, schieß ein Tor!“, „Dynamo, Dynamo!“ oder sogar ein Wechselgesang in der ganzen Halle. „Dyyyyynaaaamo - Dyyyynaaaaamo!“ Zudem aus den Lautsprechern und von den Rängen am gestrigen Abend sechsmal zu hören war das berühmte, bereits zu Welli-Zeiten gesungene „Ene mene miste, es rappelt in der Kiste!“ Richtig rund ging es im zweiten Drittel, in dem die Eisbären das Fundament für den überaus verdienten Sieg legten. Mit flachem Schuss besorgte Louis-Marc Aubry nach 25:55 Minuten das 2:1, nur zweieinhalb Minuten später war es André Rankel, der im zweiten Nachschuss das 3:1 erzielte. Nach 36:32 Minuten konnte Laurin Braun nach vorherigem Pfostentreffer das 4:1 klar machen. Auch wenn im Eishockey einiges möglich ist, gefühlt war dies ganz klar die Vorentscheidung. Und richtig! Im letzten Drittel ließen die Berliner nichts mehr anbrennen. Nochmals Laurin Braun und Darin Olver sorgten für den 6:1-Endstand. Mit den Fans gefeiert wurde nach Abpfiff nicht. Aberglaube. Ab in die Kabinen! Die Spannung muss hochgehalten werden. Das nächste Duell in Mannheim wartet. Und ja, einmal muss schließlich bei den Adlern gewonnen werden, um nach Möglichkeit ins Halbfinale einzuziehen.

Fotos: Marco Bertram

> zur turus-Fotostrecke: EHC Eisbären Berlin

 

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