Volleyball-Krimi: Spitzenreiter Berlin dreht gegen Generali Haching das Spiel

MB Updated

Während draußen ungemütlicher Nieselregen den Schnee zum dreckigen Matsch werden ließ, kam in der mollig warmen Max-Schmeling-Halle langsam aber sicher gute Stimmung auf. Auf dem Programm stand das Spitzenspiel der Volleyball-Bundesliga zwischen dem amtierenden Meister Berlin Recycling Volleys (SCC Berlin) und dem Vizemeister Generali Haching (TSV Unterhaching 1910). Immerhin 5.248 Zuschauer hatten sich eingefunden. Für Volleyball ganz gewiss eine prächtige Hausnummer. Keine Frage, das Berlin Team in Orange hat seinen festen Platz hinter / neben Alba Berlin und Füchse Berlin gefunden.

VolleyballWährend draußen ungemütlicher Nieselregen den Schnee zum dreckigen Matsch werden ließ, kam in der mollig warmen Max-Schmeling-Halle langsam aber sicher gute Stimmung auf. Auf dem Programm stand das Spitzenspiel der Volleyball-Bundesliga zwischen dem amtierenden Meister Berlin Recycling Volleys (SCC Berlin) und dem Vizemeister Generali Haching (TSV Unterhaching 1910). Immerhin 5.248 Zuschauer hatten sich eingefunden. Für Volleyball ganz gewiss eine prächtige Hausnummer. Keine Frage, das Berlin Team in Orange hat seinen festen Platz hinter / neben Alba Berlin und Füchse Berlin gefunden.

VolleyballAngenehm überraschte das überaus entspannte Drumherum. Ein netter Einlass, freie Platzwahl in den meisten Blöcken, ein durchaus akzeptables Rahmenprogramm, das nicht allzu sehr ins Kitschige geht, sowie ein Catering, das mit einem passablen Preis-Leistungs-Verhältnis zu überzeugen weiß. So gibt es kleine Softgetränke bereits ab 1,50 Euro und eine Portion Pommes ist für zwei Euro zu haben. Eingeheizt wurde 15 Minuten vor Spielbeginn mit dem Song „Du hast“ von Rammstein. Kein Wunder, das bei solch einem guten Gesamtkonzept die Mitmachquote der Zuschauer bei gefühlten 95 Prozent liegt. 

CantianstadionWer noch mehr Entertainment sucht, geht zu Alba in die O2 World. Wer sich in Berlin für Volleyball interessiert, der macht sich auf den Weg in die Max-Schmeling-Halle nahe des Jahn-Sportparks. Apropos: Bereits vor 60 Jahren wurde an gleicher Stelle Volleyball vor großem Publikum gespielt – und zwar unter freiem Himmel (siehe Fotos). Wer am Nachmittag des 16. Dezember 2012 auf den Rängen der Max-Schmeling-Halle saß, bekam wirklich was geboten. Wobei es anfangs so aussah, als könnten die Jungs von Generali Haching die weiße Weste des amtierenden Meisters beschmutzen. Mit einem Sieg hätten die Gäste nach Punkten gleichziehen können.

Berlin VolleyNach einer Schweigeminute in Gedenken an die zahlreichne Opfer des Massakers an der Grundschule im US-amerikanischen Newtown, dem Probeklatschen und dem hundertfachen Wurf der Leuchtstäbchen aufs Spielfeld, das mit dem Besen kurzerhand freigeräumt werden musste, gestaltete das Team von Generali Haching von Beginn an die Partie völlig offen. Und nicht nur das. Nach einigen Minuten konnten die Gäste im ersten Satz mit 16:14 in Führung gehen. Berlin blieb dran und konnte zum 18:18 ausgleichen. „Block dich hoch!“ wurde eingespielt. In der Halle herrschte nun richtig gute Atmosphäre  - und auch Klatschpappen-Hasser werden an dieser Stelle milde mit dem Kopf nicken und sagen: Passt schon.

VolleyballDie Hausherren konnten mit 19:18 und anschließend sogar mit 21:19 in Führung gehen, doch dann gab es auf Berliner Seite einen echten Knackpunkt. Der fast sicher geglaubte erste Satz wurde aus der Hand gegeben. Ein zu weiter Aufschlag, noch zwei, drei weitere Fehler und schon führten die Gäste mit 24:21. Auch die Auszeit brachte nichts mehr. Mit 25:21 konnte Haching den ersten Satz für sich entscheiden. Im zweiten Satz blieben die Gäste fast permanent in Front. Allerdings kämpften sich die Gastgeber immer wieder heran. Nachdem es zwischenzeitlich bereits 13:19 stand, kam Berlin dann doch wieder voran. Mit Wucht holte der aus Serbien stammende Aleksandar Spirovski mit der Nummer 4 den einen oder anderen Punkt. Keine Frage, der markante, über zwei Meter große und fast 100 Kilo schwere Spieler war auf Berliner Seite eine echte Stütze. Berlin kam im zweiten Satz noch mal mit 19:22 heran, doch am Ende konnten die Hachinger auch diesen mit 25:21 für sich entscheiden.

Schmeling-HalleWegschwimmende Felle? Hätte man meinen können. Nach dem Stand von 4:4 im dritten Satz gab es schon wieder einen Knackpunkt. Eine haarige Entscheidung. Statt des bereits angezeigten 6:8 stand es dann sogar 5:9. Einige Pfiffe für die Schiedsrichter vom ansonsten überaus positiv gestimmten Publikum. Der Knackpunkt wurde jedoch nicht zum Genickbruch. Die Berlin Recycling Volleys zeigten, wer Herr im Hause ist und kämpften sich auf 14:15 heran. Wieder einmal ließ es der in Belgrad geborene Diagonalspieler Aleksandar Spirovski richtig krachen. Kurze Auszeit. Nun gab es „T.N.T.“ von AC/DC. Und siehe da – Berlin glich zum 15:15 aus. Der dritte Satz blieb auf Messers Schneide. 16:17, 19:19, 21:20. Dann wieder zwei Big Points von Spirovski. 23:20 für Berlin. Beim Spielstand von 24:21 stand die Halle. Satzball. Und zack! Bingo. 25:21. Auf 1:2 nach Sätzen verkürzt.

VolleyballVolleyball ist für Zuschauer eine spannende Angelegenheit. Manchmal ist es wirklich nicht absehbar: Wird das Spiel anderthalb Stunden gehen oder gar weit über zwei Stunden? In Berlin ging es am Sonntag über die volle Länge. Jedoch war dies wirklich nicht vorhersehbar, denn nach einem Drittel des vierten Satzes schien bei den Berlinern die Luft raus zu sein. Plötzlich stand es 5:12. Haching schien nun den Sack zumachen zu wollen. Noch einmal ging ein Ruck durch das Berliner Oranje-Team. Block zum 7:12. Ein Kracher zum 11:16, ein knapper Ball gar zum 16:17. Wieder eine kurze Auszeit. Eine La Ola im Zeitlupentempo auf den Rängen. Weiter ging´s. 17:17, 18:20, 20:20, 22:20. Mit voller Wucht zum 23:20. Am Ende dann 25:21. Berlin konnte nach Sätzen zum 2:2 ausgleichen.

JubelDer fünfte und letzte Satz – der Tie-Break – musste her. Wer nun als erster 15 Punkte (mit zwei Punkten Vorsprung) einfahren konnte, hatte das Spiel für sich entscheiden können. Eine Partie auf dem Grat. 3:2, 3:4, 5:6, 7:7, 7:8. Noch einmal Seitenwechsel. 9:8, 10:10, 12:12. Ein Hachinger Ball ging ins Netz. 13:12 für Berlin. Dann sogar 14:12. Satzball, der zugleich Matchball war. Der kroatische Außenangriff-Spieler Roko Sikiric (bis 2011 bei den Gästen unter Vertrag) behielt Nerven und konnte das Ding klar machen. 15:12. 3:2 nach Sätzen. Der amtierende Meister konnte die Spitzenpartie in sauberer Manier drehen. Für den Volleyball ganz gewiss eine echte Werbung. Niemand der über 5.200 Zuschauer wird wohl bereut haben, am dritten Advent statt Kaffee und Kuchen in der heimischen Stube Volleyball-Bundesliga geschaut zu haben. 

Für die Berlin Recycling Volley geht es bereits am kommenden Mittwoch, den 19. Dezember, weiter. Auf dem Programm steht das Nachholspiel gegen das Schlusslicht VCO Berlin. Gespielt wird in der Sporthalle am Anton-Saefkow-Platz. Dort kamen beim letzten Heimspiel von VCO Berlin gegen TV Ingersoll Bühl gerade einmal 87 Zuschauer...

> zur turus-Fotostrecke: Volleyball in Berlin 

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