Vereinigte Arabische Emirate: Zu Gast bei Al Sharjah und Al Wahda Club

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Al WahdaImmerhin 14 Teams spielen derzeit in der Premier League der Vereinigten Arabischen Emirate. Neun Vereinsamen beginnen mit einem „Al“, eine Tatsache, die dazu führt, dass Ortsfremde beim Betrachten des Spielplanes recht fix durcheinander kommen. Aktueller Tabellenführer ist der Al-Ain Sports and Cultural Club, der im Sheikh Khalifa International Stadium seine Heimspiele austrägt. Der Verein aus al-Ain (Emirat Abu Dhabi) wurde – nachdem er 2010/11 knapp am Abstieg vorbeigeschrammt war – in der zurückliegenden Saison Meister der VAE.

Al WahdaImmerhin 14 Teams spielen derzeit in der Premier League der Vereinigten Arabischen Emirate. Neun Vereinsamen beginnen mit einem „Al“, eine Tatsache, die dazu führt, dass Ortsfremde beim Betrachten des Spielplanes recht fix durcheinander kommen. Aktueller Tabellenführer ist der Al-Ain Sports and Cultural Club, der im Sheikh Khalifa International Stadium seine Heimspiele austrägt. Der Verein aus al-Ain (Emirat Abu Dhabi) wurde – nachdem er 2010/11 knapp am Abstieg vorbeigeschrammt war – in der zurückliegenden Saison Meister der VAE.

Apropos Abstieg. Im Februar 2010 wurde dem Al Sharjah Club ein Besuch abgestattet. In der aktuellen Saison wird man dagegen vergebens nach diesem Verein suchen. Der Grund: Am Ende der Spielzeit ist Al Sharjah als abgeschlagener Tabellenletzter (nur zwei Siege in 22 Spielen) abgestiegen. Besser lief es in der besagten Saison 2009/10, in die an dieser Stelle eine kleine Zeitreise unternommen werden soll. 

VAEDas Al Sharjah Stadium ist komplett mit Sitzplätzen ausgestattet und bietet eine typische große Haupttribüne. Zirka 1.000 Zuschauer hatten sich zum Ligaspiel gegen den Bani Yas Club eingefunden. Unter ihnen rund 50 Gästefans, die eine blau-weiße Fahne vor den Block hängten und die ersten dreißig Minuten lang ein und das selbe Lied zum Besten gaben. Dazu einen Dudelsack und eine Trommel. Klang wirklich gut und wurde ganz und gar nicht eintönig. Die rund 20 aktiven Heimfans hatten ebenfalls eine Trommel mit dabei und versuchten durch diverse Rhythmen und Gesänge auf sich aufmerksam zu machen. Kurioserweise schwiegen die Gästefans nach den 30 Minuten und starteten erst nach Wiederanpfiff wieder. Auch dann war jedoch nach 30 Minuten komplette Sendepause. Die Partie als solches war recht flott und wurde bereits in der ersten Halbzeit durch ein Tor von Senghor zu Gunsten der Gäste entschieden. 

VAENach dem Spiel ging es für zehn AED (VAE-Dirham) mit dem Taxi zum Busbahnhof, von dem aus es mit dem Direktbus für 30 AED nach Abu Dhabi ging. Der Bus war brechend voll und hatte nich wirklich eine gute Beinfreiheit. Da an Schlafen bzw. Schlummern auf Grund der laut telefonierenden Sitznachbarn unmöglich war, wurden die zweieinhalb Stunden mit Lesen verbracht. Kurz nach halb elf erreichte der Bus schließlich Abu Dhabi. Das Al Wahda Stadion und die Al Wahda Shopping Mall liegen übrigens direkt neben dem Busbahnhof. Am Rande: In Abu Dhabi befindet sich die drittgrößte Moschee der Welt – die Sheikh Zayed Bin Sultan Al Nahyan Moschee. Außerhalb von Saudi-Arabien ist sie sogar die größte. Das Bauwerk, das rund 40.000 Gläubigen einen Platz bietet, wurde nach dem am 02. November 2004 verstorbenen Scheich Zayed Bin Sultan Al Nahyan (Emir von Abu Dhabi und erster Präsident der VAE) benannt.

VAESportlich an der Tagesordnung stand am 06. Februar 2010 die Partie der zweiten Qualifikationsrunde zur AFC Champions League zwischen Al Wahda Club und dem aus dem indischen Salcette stammenden Churchill Brothers SC. Das Al Nahyan Stadium kommt typisch arabisch daher und könnte eine Kopie von Al Sharjah oder des Al Kuwait Stadiums sein. Die Haupttribüne ist als einzige überdacht und ist in drei Bereiche aufgeteilt. In der Mitte die ganz wichtigen Personen, nach außen hin halt das eher normale Publikum. Auf der Gegengerade gibt es braune Sitze, die Kurven sind dagegen ohne Bestuhlung und stattdessen nur mit Steinstufen versehen. Eine Stunde vor Anpfiff war noch nicht allzu viel los, doch kurz vor dem Anpfiff der Partie, bei dem es für Al Wahda um den Einzug in die Champions League ging, füllten immerhin rund 4.000 Zuschauer die Ränge. 

Im Gegensatz zu Europa gibt es hier keine Hin- und Rückspiele. Nur eine Partie, der Sieger zieht in die nächste Runde ein. In der ersten Runde konnte Al Wahda beim syrischen Vertreter Al Karamah aus Hims mit 1:0 gewinnen. In der zweiten Runde war nun der gesetzte Churchill Brothers SC zu Gast. Klare Sache: Dem Sieger winkte der Einzug in die Hauptrunde. Wer nun gedacht hatte, die Partie würde mit einem zaghaften Abtasten beginnen, der sah sich getäuscht. Die Hausherren gingen gleich in die Vollen und kamen sogleich zu hochkarätigen Möglichkeiten. Lediglich der Ball wollte einfach nicht ins Netz. Mehrfach klatschte der Ball ans Aluminium, mehrfach konnte sich der indische Torhüter auszeichnen. Es kam, wie es häufig in solchen Spielen kommt. Mit einem Konter in der 40. Minute erzielten die Gäste das völlig unverdiente 1:0, was die rund 500 indischen Fans um so mehr freute. Diese wurden plötzlich richtig laut und ernteten von den Emiratis böse Sprüche und ulkige Laute.

VAEAllerdings wurde Al Wahda für seine Mühen belohnt und erzielte in der 45. Minute noch den Ausgleich zum 1:1. Nach dem Pausentee war Schluss mit lustig. Das Team von Al Wahda legte los wie die Feuerwehr und ging recht rasch mit 4:1 in Front. Nachdem in dem Spiel noch zwei weitere Treffer fielen, endete dieses mit 5:2. Letztendlich souverän zog Al Wahda somit in die Vierer-Gruppe der Champions League ein. Al-Ittihad aus Saudi-Arabien, Zobohan aus dem Iran und Bunyokdor aus Usbekistan waren die Gegner. 

Das Fazit zum Spiel gegen den Churchill Brothers SC: Die Stimmung auf den Rängen war durchaus okay, allerdings war die Anlage des Vorsängers dermaßen laut eingestellt, so dass man sein eigenes Wort kaum verstehen konnte. Ein Block auf der Gegengerade war zu jenem Spiel mit roten, weißen, grünen und schwarzen T-Shirts gekommen und bildete somit die Flagge der Vereinigten Arabischen Emirate. Dazu wurde die eine oder andere VAE- und Al Wahda-Flagge geschwenkt. Rundum war das Ganze durchaus nett anzusehen. Und der indische Gästeblock? Dieser sang und jubelte nur nach den beiden Toren. Den Rest des Spieles verharrten die Fans brav in ihrer Ecke...

Fotos: Christopher Wode

> zur turus-Fotostrecke: Fußball auf der Arabischen Halbinsel

> zur privaten Seite des Autors: www.harza.de 

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