Babelsberger Befreiungsschlag gegen erstaunlich schwache Osnabrücker

MB Updated

Babelsberg 03Als eine Stunde vor Spielbeginn die jungen Osnabrücker Fans als gesangfreudige Gruppe am Gästeblock eintrafen, konnten sie noch nicht ahnen, dass es für sie kein erfolgreicher Ausflug werden würde. Nach dem überaus guten Start ihres VfL in die laufende Drittligasaison war beim SV Babelsberg 03 ein Sieg eigentlich fest eingeplant, zumal die Filmstädter zuletzt dreimal in Folge verloren hatten. Allerdings hatte der Babelsberger Stadionsprecher einen Riecher und kündigte den rund 400 angereisten Fans in Lila-Weiß an, dass trotz der eindeutigen Tabellensituation durchaus was drin sein könnte für Nulldrei.

VfL OsnabrückUnd in der Tat. Vor knapp 2.500 Zuschauern zeigte sich das Heimteam konzentriert und motiviert. Was jedoch noch mehr überraschte: Die in Weiß antretenden Gäste spielten schwach und blieben meilenweit hinter den zuletzt gezeigten Leistungen zurück. Trainer Claus-Dieter Wollitz brachte es später auf der Pressekonferenz auf den Punkt. Ohne Ideen, nichts wurde investiert, das Osnabrücker Spiel hatte im Prinzip nicht stattgefunden – zumindest, was die Leistung im ersten Spielabschnitt betrifft. Da auch die Babelsberger Spieler kein Offensiv-Feuerwerk abbrannten, mussten die Zuschauer auf den Rängen des Karli mit eher müdem Sommerfußball vorlieb nehmen. Die Hausherren waren in erster Linie bedacht, hinten aufzupassen. In der Abwehr nur nichts anbrennen lassen, vorsichtig das Spiel nach vorn aufbauen.

BabelsbergNach den ersten 40 Minuten mit nur wenigen Höhepunkten, dachte man bereits, es würde mit einem 0:0 in die Kabine bzw. an den Würstchenstand gehen. Weit gefehlt, denn kurz vor der Pause wurde es noch einmal richtig hektisch! Nachdem der VfL-Keeper Manuel Riemann den Ball nicht richtig zu fassen bekam, musste er nachgreifen und wurde wohl vom Fuß des Babelsberger Spielers Benjamin Kauffmann am Arm getroffen. Hektik. Gelbe Karten für beide Seiten. Nur Sekunden später stand der Osnabrücker Torhüter wieder im Mittelpunkt. Dieses Mal brachte der Keeper den gleichen Mann per Notbremse von den Füßen. Elfmeter für Babelsberg und die rote Karte für den Schlussmann aus Osnabrück. Völlig außer sich schimpfte Riemann wie ein Rohrspatz und musste von seinen Mitspielern zurückgehalten werden. 

ElfmeterDer Ersatztorwart Nils Zumbeel musste nun auf das Spielfeld. Kurz den Ball geprüft und dann rein ins Gehäuse. Er hätte nun der Held des Tages werden können. Wurde er aber nicht, denn Philipp Kreuels ließ Zumbeel keine Chance und schoss den Ball gekonnt in die Maschen. Traubenbildung. Großer Jubel auf den Rängen. Erleichterung pur. Der Knoten schien geplatzt zu sein. Da ging doch was! Während ein paar Gästefans noch wütend am Zaun hingen, pfiff Schiedsrichter Christian Dingert die erste Halbzeit ab und wies den Weg zum Pausentee.

auf dem BodenIm zweiten Spielabschnitt versuchte Osnabrück ein Schippchen draufzulegen, doch auch jetzt sollte nicht viel gelingen. Babelsberg blieb indes hoch konzentriert und versuchte in aller Ruhe aus sicherer Abwehr das Spiel aufzuziehen. Sah nicht grandios aus, war aber absolut verständlich. Wer würde den wütenden Gästen schon ins offene Messer laufen wollen? Angeheizt von einem Wollitz, der an der Außenlinie seinen VfL-Spielern immer wieder Anweisungen zurief. Babelsberg hatte die Partie erstaunlich gut im Griff und kam gelegentlich zu recht viel versprechenden Möglichkeiten. Ein zweites Tor wollte jedoch nicht mehr fallen. Vielmehr lagen 15 Minuten vor Schluss zwei Osnabrücker Spieler im eigenen Strafraum. „Mimosen, Mimosen!“, ertönte es aus dem Babelsberger Fanblock. 

JubelfeierDass am heutigen Tag den Gästen einfach nichts gelingen wollte, zeigte sich in der 80. Minute, als ein Freistoß von Gaetano Manno ins Nichts ging. Zwar kam es ganz zum Schluss noch einmal zu einem echten Aufbäumen des VfL Osnabrück, doch mit einem sicheren Frederic Löhe im Kasten brachte der SV Babelsberg 03 die drei Punkte in trockene Tücher. Da zeitgleich auch Rot-Weiß Erfurt mit einem 5:0 gegen Borussia Dortmund II ein echter Befreiungsschlag gelang, blieb den Babelsbergern Dank des eigenen Heimsieges das Abrutschen auf den letzten Platz erspart. Vielmehr darf aufgeatmet werden, zumindest bis Sonntagnachmittag steht Nulldrei oberhalb der magischen Linie.

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