Erstaunliche Wende: Babelsberg 03 rettet gegen Wehen Wiesbaden einen Punkt

MB Updated

JubelDer SV Wehen Wiesbaden zu Gast in Potsdam-Babelsberg. 19 wackere Auswärtsfans hatten am Dienstagabend den weiten Weg zum Karl-Liebknecht-Stadion gefunden. 17 von ihnen tummelten sich im Stehblock, zwei von ihnen im Sitzplatzbereich der Gästetribüne. Eine Faninvasion sieht gewiss anders aus. Allerdings fand der Stadionsprecher aufmunternde Worte für die kleine Reisegruppe. Aufmuntern brauchte man die Anhänger aus Hessen nicht, denn ihr Team bestimmte in den ersten 45 Minuten das Spiel nach Belieben. Klingt übertrieben, doch in der Tat war das Babelsberger Spiel in der ersten Halbzeit vor allen Dingen eins: Ein Offensivdesaster!

Wehen WiesbadenDie komplett in Schwarz gekleideten SVWW-Spieler ließen den Ball rollen und die Babelsberger einfach nicht vor das eigene Tor. Mit dabei in der Startelf der Gästemannschaft: Dominik Stroh-Engel, der in der vergangenen Saison noch das Trikot der Filmstädter getragen hatte. Zurück an alter Stätte hatte Stroh-Engel im ersten Spielabschnitt sogar ein paar Chancen, doch ein Schuss und ein Kopfball von ihm waren einfach nicht hart und platziert genug. 

Auffällig war während der ersten 45 Minuten vor allen Dingen der Gästespieler mit der Nummer 23. Alf Mintzel war auf der linken Seite überaus aktiv. Zudem trat er sämtliche Ecken (von denen gab es reichlich) und die meisten Freistöße. Wehen Wiesbaden blieb am Drücker. In der 20. Minute hätte bereits die Gästeführung fallen müssen. Von links kommend passte Mintzel auf Zlatko Janjic und dieser gab den Ball weiter an Stroh-Engel, der den Ball nicht im Babelsberger Gehäuse unterbringen konnte. Wie bereits erwähnt hatte Stroh-Engel noch eine gute Möglichkeit. Nach einer Ecke von rechts köpfte er genau in die Hände des 03-Keepers Frederic Löhe. 

JubelBesser machte es Marcus Mann. In der 28 Minute trat Alf Mintzel wieder einer seiner gefährlichen Ecken. Dieses Mal kam Mann an den Ball und köpfte das völlig verdiente 1:0 für die Gäste. 

„Wehen!“, „Wiesbaden!“ Ein zaghafter Wechselchor bei den 17 Fans im Gästestehblock. Ein kraftvolles „Los jetzt hier!“ ertönte aus dem Block des Filmstadt Infernos. In der 30. Minute ein Ansatz im Babelsberger Offensivspiel. Süleyman Koc brachte den Ball von der rechten Seite vielversprechend rein, doch Wehens Torwart Michael Gurski konnte die Kirsche ohne Probleme herunterpflücken. Nach einer weiteren Gästeecke gab es eine Unachtsamkeit der Babelsberger Hintermannschaft zu sehen. Die Folge: Das 2:0 für Wehen Wiesbaden in der 32. Minute. Wieder war es Marcus Mann, der kühle Nerven bewies. Noch Fragen? Ein Pfifferling auf Babelsberg? Zu jenem Zeitpunkt wohl kaum!

Babelsberger Doppelwechsel in der 37. Spielminute. Kühne für Koc, Heil für Hebib. Währenddessen ertönte aus der Ecke ein erstes „Dietmar Demuth, du bist der beste Mann...“. Von der Gegengeraden nochmals ein knackiges „Los jetzt hier!“ Und aus dem Gästeblock? Der Wind wehte ein „Bier her, Bier her, oder ich fall um...“ in Richtung Sitzplatztribüne. In Richtung Überdachung knallte Oliver Kragl den Ball. Aus Sicht der Babelsberger ganz klar: So konnte das nicht weiter gehen!

BabelsbergUnd siehe da. Überpünktlich und motiviert waren die Babelsberger Spieler nach dem Pausentee und der dazugehörigen Ansprache zurück auf dem Rasen. Markus Müller nahm sogleich Maß, sein Gewaltschuss zischte knapp über die Latte des Gästegehäuses. Unter dem nun eingeschalteten Flutlicht lief es plötzlich besser. Babelsberg mit Dampf. Das Spiel war nun ausgeglichen, mit Möglichkeiten auf beiden Seiten. Sehenswert dann der Anschlusstreffer zum 1:2 in der 73. Spielminute. Im Liegen spitzelte Markus Müller dem Mannschaftskollegen Philipp Kreuels den Ball zu. Dieser fackelte nicht lange und lochte ein. Knapp 2.500 Zuschauer ließen das Karli aufleben. 

Da ging noch was. So viel war klar. Babelsberg nun mit Übergewicht. Wehens Pascal Bieler musste vor Oliver Heil klären. Anschließend spielte Matthias Rudolph dem motivierten Markus Müller den Ball zu. Dieser schoss den Ball allerdings über das Tor. Auf der Gegenseite hatte Stroh-Engel nach einem Zuspiel von Lars Günther die Möglichkeit, mit einem 3:1 alles klar zu machen, doch der Babelsberger Keeper zeigte vollen Einsatz. 

TorFreistöße bei Babelsberg 03? Stets gefährlich! In der 79. Minute wurde lange beraten, wie der Freistoß ausgeführt werden soll. Mit Erfolg, denn Markus Müller brachte den Ball rechts unten im Kasten unter. SVWW-Torwart Michael Gurski konnte nur verdutzt hinter sich schauen. Groß der Jubel auf dem Rasen und auf den Rängen. Da ging sogar noch mehr. Müller versuchte es wenig später mit einem sehenswerten Heber aus der Distanz, allerdings verfehlte der Ball das gewünschte Ziel. Wehen Wiesbaden hinten nun ohne Ordnung. Michael Wiemann traf fast ins eigene Tor, gerade so konnte der Torwart den Ball ins Aus bugsieren. Was folgte, war eine gute Ecke der Hausherren. Das 3:2 wäre wahrscheinlich des Guten dann doch zu viel gewesen. Letztendlich blieb es bei der Punkteteilung.

Gästetrainer Peter Vollmann ärgerte sich nach dem Spiel über die dilettantischen Abwehrfehler in der zweiten Halbzeit. Zufrieden sei er indes mit den ersten 45 Minuten gewesen. Clever und souverän habe seine Mannschaft da gespielt. Nach der Pause habe jedoch der Mut zur "klaren Klärung" gefehlt, so Vollmann. Er sei unzufrieden mit dem Ergebnis, doch letztendlich gehe das 2:2 in Ordnung. 

KarliErleichtert über den geholten Punkt zeigte sich Babelsbergs Trainer Christian Benbennek. Der erste Spielabschnitt war nicht akzeptabel, da sei es nicht schwer gewesen gegen die Babelsberger zu spielen. So sei es kein Wunder, dass der SV Wehen Wiesbaden nach Belieben sein Spiel nach Wunsch gestalten konnte. Lob gab es für die Moral nach dem Pausentee. Allerdings hätte sein Team von Beginn an so auftreten müssen, so Benbennek. Ja, sehr laut sei es gewesen in der Kabine während der Pause. Trainer und auch der Stürmer Markus Müller hatten ordentlich Dampf abgelassen. Auf kritische Fragen von Seiten der Journalisten gab Christian Benbennek zu Bedenken, dass die Mannschaft noch jung sei und eine Entwicklung vollziehen müsse. Angst um Babelsberg 03? Angst sei der völlig falsche Begriff. Die Fans hätten zur Pause zurecht sauer sein können, erklärte der 03-Trainer. Umso schöner, dass immerhin noch ein Punkt eingefahren werden konnte.

Für den SV Wehen Wiesbaden steht als nächstes das Heimspiel gegen den SC Preußen Münster an. Die Mannschaft des SV Babelsberg 03 hat zwei Auswärtsspiele vor sich. Zum einen das Ligaspiel in Heidenheim, zum anderen das Landespokalspiel in Neustadt. Am Sonntag, den 26. August kommt es dann im Karl-Liebknecht-Stadion zum mit Spannung erwarteten Duell mit dem Halleschen FC. Oder wie sagte es der Stadionsprecher so schön? Wie sehen uns wieder gegen Chemie Halle!

> zur turus-Fotostrecke: SV Babelsberg 03

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