Böse Überraschung für Rot-Weiß Oberhausen. Im Halbfinale des Diebels-Niederrheinpokals mussten sich die Malocher mit Herz und Leidenschaft im heimischen Stadion Niederrhein den Underdogs vom Acker im Elfmeterschießen geschlagen geben. Underdogs? Acker? Gemeint ist der Sechstligist mit dem klangvollen Namen SV Hönnepel-Niedermörmter. Ein Zungen- und Fingerbrecher vom Herrn. Dazu ein klasse Logo mit einer Gras kauenden Kuh und eine klare Ansage: „Und der Acker bebt am Niederrhein.“ Abgekürzt wird der Vereinsname „SV Hö-Nie“ – diesen Namen werden die RWO-Fans nicht so schnell vergessen.
Der Acker bebt: SV Hö-Nie zieht nach Sieg gegen RWO ins Pokalfinale ein
Böse Überraschung für Rot-Weiß Oberhausen. Im Halbfinale des Diebels-Niederrheinpokals mussten sich die Malocher mit Herz und Leidenschaft im heimischen Stadion Niederrhein den Underdogs vom Acker im Elfmeterschießen geschlagen geben. Underdogs? Acker? Gemeint ist der Sechstligist mit dem klangvollen Namen SV Hönnepel-Niedermörmter. Ein Zungen- und Fingerbrecher vom Herrn. Dazu ein klasse Logo mit einer Gras kauenden Kuh und eine klare Ansage: „Und der Acker bebt am Niederrhein.“ Abgekürzt wird der Vereinsname „SV Hö-Nie“ – diesen Namen werden die RWO-Fans nicht so schnell vergessen.
1.243 Zuschauer fanden sich am gestrigen Abend im Stadion Niederrhein ein, um dem Pokalmatch beizuwohnen. Nicht wenige im weiten Rund freuten sich bereits auf ein Finale gegen den Nachbarn Rot-Weiss Essen. Das klingt nach Pott, nach Tradition und einer vollen Hütte: RWO gegen RWE. Lasst jucken Kumpels. Die Rechnung wurde jedoch ohne die Bullen des SV Hö-Nie gemacht. Diese hatten nämlich auch richtig Lust auf ein Finale und einen möglichen Einzug in die erste Runde des DFB-Pokals 2012/13. Knete für den Acker. Investitionsmöglichkeiten für den Sportplatz und die Jungbullen.
Kurze Rede, langer Sinn. In der achten Minute sah es danach aus, als würde die Mannschaft des RWO nach dem Abstieg aus der 3. Liga wenigstens noch im Pokal ein bisschen glänzen können. Tor von David Jansen. 1:0. Was sollte jetzt noch schief gehen? Eine Menge! Fabio Forster gelang in der 75. Minute der Ausgleich. In der Verlängerung ging Hö-Nie sogar Dank des Treffers von Andre Trienenjost mit 2:1 in Führung. In der 114. Minute verhinderte Marvin Ellmann die ganz böse Blamage. Mit einem 2:2 ging es schließlich ins Elfmeterschießen. Bekanntlich werden in jenem stets die Karten neu gemischt. Viel Glück. Viel Nervenarbeit. Gute Momente der Torhüter. Dank Hö-Nie-Keeper Jan Terhorst konnten die weit unterklassigen Gäste schließlich das Elfmeterschießen für sich entscheiden.
Entsetzen beim RWO. Blamiert bis auf die Knochen. Das hatte der völlig verkorksten Saison die Krone aufgesetzt. Eine peinliche und größtenteils unwürdige Vorstellung sei das Spiel der Rot-Weißen gewesen, ist auf der offiziellen Webseite zu lesen.
Logischerweise ganz andere Töne auf der in den Farben Schwarz und Gelb gehaltenen Seite des SV Hönnepel-Niedermörmter. Dort freut man sich zurecht über die Sensation.
Zwei Fragen seien jedoch erlaubt: Wo befindet sich dieses Niedermörmter? In welcher Liga ist der Verein überhaupt angesiedelt?
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NRWler mögen bei diesen Fragen die Augen verdrehen, doch im Rest der Republik könnte das die Eine-Million-Euro-Frage sein!
Die Antwort: Zwischen Xanten und Kleve befindet sich nahe des westlichen Ufers des Rheins die Stadt 14.000-Einwohner-Stadt Kalkar, zu der am 1. Juli 1969 die Ortschaft Niedermörmter eingemeindet wurde. Niedermörmter liegt rund vier Kilometer entfernt vom eigentlichen Kalkar in den Auen des Niederrheins. Hönnepel, das ebenso zu Kalkar gehört, befindet sich rund anderthalb Kilometer nördlich.
Und der dazugehörige Fußballverein, der am Dienstagabend Pokalgeschichte geschrieben hatte? Der Klub mit dem gehörnten Bullen mit einem Bündel Gras im Maul im Vereinsemblem lässt seine erste Herrenmannschaft in der Niederrheinliga auflaufen. Zuletzt gab es einen 3:1-Sieg beim 1. FC Wülfrath vor 75 Zuschauern im Rheinkalk-Stadion. Rang acht ist Stand der Dinge, Platz sechs könnte noch locker erreicht werden.
Im Niederrheinpokal wurde in der ersten Runde der DJK Novesia auf dessen Sportplatz mit 6:1 geschlagen. In der zweiten Runde fuhren die Bullen einen 2:0-Sieg beim SV Viktoria Goch ein. Wieder ein Auswärtsspiel hatte der SV Hönnepel-Niedermörmter in der dritten Runde. Kein Problem. Mit 5:2 wurde Ratingen 04/19 vom Rasen geschickt. Im Viertelfinale wurde es eng. Der Gegner war kein geringerer als der NRW-Ligist VfB Speldorf. Glücklicherweise musste nicht auswärts im Speldorfer Ruhrstadion, sondern auf der heimischen Sportanlage an der Düffelsmühle 2 angetreten werden.
Ein landesweites Schmunzeln auf den Lippen der Leser? Gut möglich. Das Schmunzeln verging indes dem Fünftligisten. 150 Zuschauer bejubelten in der 88. Minute den Treffer des Tages des Mannschaftskapitäns Uwe Sokolowski. Noch weniger zu schmunzeln hatten die Spieler und Fans von Rot-Weiß Oberhausen – doch das hatten wir schon.
Man darf gespannt sein, ob auch im Finale gegen Rot-Weiss Essen der Acker beben wird. Essener passt auf! Schaut in die weißen, halb geschlossenen Augen des Bullens! Dann wisst Ihr, was Euch blühen könnte!
Foto Mitte: Stadion Niederrhein, Archivaufnahme
Foto unten: Logo des SV Hö-Nie
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