Abschied mit Rauch und Tränen: Der 1. FC Köln steigt wieder mal ab!

MB Updated

Aus einer möglichen Relegation gegen Fortuna Düsseldorf wird nun doch nichts. Da Hertha BSC zeitgleich gegen die TSG 1899 Hoffenheim mit 3:1 gewinnen konnte, stand nach der Kölner 1:4-Pleite gegen den FC Bayern München fest: Nach 1997/98 steigt der 1. Fußballclub Köln bereits zum fünften Mal in die 2. Bundesliga ab. Die Geißböcke werden langsam aber sicher zu echten Fahrstuhlfahrern. Ähnlich wie der VfL Bochum und der MSV Duisburg. Die Zebras hatten seit 1991 vier Aufstiege und fünf Abstiege zu verzeichnen, die Bochumer toppten dies sogar mit fünf Aufstiegen und sechs Abstiegen. Kölle nun auf dem besten Weg es der grauen Maus aus Bochum gleichzutun?!

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1. fc koelnAus einer möglichen Relegation gegen Fortuna Düsseldorf wird nun doch nichts. Da Hertha BSC zeitgleich gegen die TSG 1899 Hoffenheim mit 3:1 gewinnen konnte, stand nach der Kölner 1:4-Pleite gegen den FC Bayern München fest: Nach 1997/98 steigt der 1. Fußballclub Köln bereits zum fünften Mal in die 2. Bundesliga ab. Die Geißböcke werden langsam aber sicher zu echten Fahrstuhlfahrern. Ähnlich wie der VfL Bochum und der MSV Duisburg. Die Zebras hatten seit 1991 vier Aufstiege und fünf Abstiege zu verzeichnen, die Bochumer toppten dies sogar mit fünf Aufstiegen und sechs Abstiegen. Kölle nun auf dem besten Weg es der grauen Maus aus Bochum gleichzutun?!

Es qualmte gestern mächtig in Köln-Müngersdorf. Gegen den FC Bayern, der die Vizemeisterschaft sicher hatte und das Spiel als Vorbereitung für das CL-Finale und DFB-Pokalfinale sah, gab es für die Kölner nichts zu holen. 0:1 in der 34. Minute durch Thomas Müller. Das Geißockgenick gebrochen wurde zehn Minuten nach der Halbzeitpause. Erst ein Eigentor von Pedro Geromel in der 54. Minute, dann ein Linksschuss von Arjen Robben in der 56. Minute. 0:3 aus Sicht der Müngersdorfer. Auch der Anschlusstreffer von Milijove Novakovic ließ kaum noch Hoffnung aufkeimen. Als Thomas Müller in der 85. Minute das 4:1 erzielt hatte, konnte man zumindest sagen, dass das Ganze nicht knapp und unglücklich war.

1997/98 kam es in Köln zum ersten Mal zum „worst case“. Die Geißböcke, die einst neben dem Hamburger SV, dem 1. FC Kaiserslautern und Eintracht Frankfurt zu den Dinos der 1. Bundesliga zählten, stiegen als Tabellenvorletzter ab. Apropos: Einziger Dino ist derzeit nur noch der HSV – und der wurde in der zurückliegenden Spielzeit nur Tabellenfünfzehnter.

Damals am 9. Mai 1998 war es ausgerechnet Bayer 04 Leverkusen, das die Kölner in die Zweitklassigkeit geschickt hatten. Gegen die Werkself kamen die Kölner nicht über ein 2:2 hinaus, Borussia Mönchengladbach sicherte sich indes mit einem 2:0 beim VfL Wolfsburg den Klassenerhalt.

MüngersdorfMit einem erhofften direkten Wiederaufstieg wurde es nichts. Die Zweitligasaison 1998/99 schloss der 1. FC Köln mit einem enttäuschenden zehnten Rang ab. Selbst Tennis Borussia Berlin stand besser da. In der Saison darauf sah es dagegen bestens aus, als souveräner Zweitligameister stiegen die Kölner gemeinsam mit dem VfL Bochum und dem FC Energie Cottbus auf. Allerdings gelang es dem 1. FC Köln nur zwei Jahre im Oberhaus zu bleiben. Nach einem recht passablen zehnten Platz am Ende der Saison 2000/01 flossen im Mai 2002 wieder die Tränen in Köln-Müngersdorf.
Immerhin gelang dieses Mal als Zweiter hinter dem SC Freiburg und vor der Frankfurter Eintracht der direkte Wiederaufstieg. Stabilisierung? Fehlanzeige! Es blieb turbulent. Und wie! Die Spielzeit 2003/04 war ein Megadesaster. Als abgeschlagenes Schlusslicht ging´s zurück in Liga zwei. Gerade einmal sechs Siege hatten die Kölner in 34 Partien einfahren können. Postwendend der Aufstieg – und das als souveräner Tabellenführer vor dem MSV Duisburg und Eintracht Frankfurt.

GeißbockExtremer konnte es mit den Köllschen Gefühlen nicht auf und ab gehen. 30 eingefahrene Punkte genügten in der Erstligasaison 2005/06 nicht zum Klassenerhalt. Wieder einmal zurück im Unterbau des deutschen Profifußballs. Der Fahrstuhl stockte. Der Abstieg wurde ohne Rückfahrkarte gebucht. In der Zweitligasaison 2006/07 waren die Kölner nur Mittelmaß, am Ende sprang nur Rang neun heraus. Im Jahr darauf wurde der 1. FC Köln am Ende Dritter. Das Fußballoberhaus durften die Geißböcke wieder begrüßen.
Das Erfreuliche: In Köln schien sich die sportliche Situation ein wenig zu stabilisieren. Platz 12, Platz 13 und Platz 10 – relativ entspannt wurde dreimal in Folge der Klassenerhalt gesichert. Die Hoffnung auf eine Tendenz nach oben wurde in der zurückliegenden Spielzeit zunichte gemacht. Dabei sah es anfangs gar nicht mal so schlecht aus. Nach zehn Spieltagen standen den fünf Niederlagen immerhin vier Siege und ein Remis gegenüber. Nach dem 20. Spieltag befanden sich die Kölner sogar auf dem neunten Rang. Platz sieben, der zur Qualifikationsrunde in der Europa League berechtigt, schien in Reichweite. Zarte Träume in der Domstadt.

koeln fansAm 21. Spieltag dann der erste Dämpfer. 0:1 gegen den Hamburger SV am 12. Februar. Als sogleich eine 1:2-Niederlage beim 1. FC Nürnberg folgte, ahnte man bereits: Das könnte nach unten hin wieder eng werden. Und richtig! Gegen die Rivalen aus Leverkusen setzte es daheim ein 0:2. Zwar folgte ein winziges Zwischenhoch, doch richtig raus kamen die Kölner unten nicht mehr. Nach dem 30. Spieltag stand Köln bereits auf dem Relegationsplatz. Die Konstellation blieb vorerst gleich: Der abgeschlagene 1. FC Kaiserslautern als Schlusslicht, Hertha BSC als Vorletzter und die Kölner auf Platz 16, der das Hintertürchen Relegation bereithielt. Ausgerechnet am letzten Spieltag tauschten nun die Berliner und Kölner ihre Plätze.

Schockzustand am Rhein. Statt Bayern München, Bayer 04 Leverkusen, den FC Schalke 04 und Borussia Dortmund wird es nun unter anderen den SV Sandhausen, den VfR Aalen und vielleicht auch Jahn Regensburg zu sehen geben. Üble Sache für die Kölner, die immer und immer wieder von einem erneuten Auftritt in ganze anderen Gefilden geträumt hatten. Europapokal – wie oft fiel dieser Begriff während der letzten Jahre, wenn der geliebte Eff-Zäh mal wieder zwei Siege in Folge einfahren konnte...

> zur turus-Fotostrecke: 1. FC Köln

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