Auf nach St. Pauli: Die Anhänger des FC Hansa Rostock machen mobil

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Eines steht fest. Das wird am kommenden Sonntag gewiss keine gemütliche Kaffeetour. Rund 2.000 Ultras bzw. Fans des FC Hansa Rostock werden in der Hamburger Innenstadt erwartet, um dort Flagge zu zeigen und gegen die Polizei zu demonstrieren. Konnte dies das Ziel der Hamburger Behörden sein? Lieber einen eher schwer kontrollierbaren blau-weißen Demozug in der Innenstadt statt einer Rostocker Reisegemeinschaft im Fußballtempel des FC St. Pauli? Immerhin ließe sich die Situation im Stadion ein Stück weit besser kontrollieren als auf der Straße.

FC St. PauliEines steht fest. Das wird am kommenden Sonntag gewiss keine gemütliche Kaffeetour. Rund 2.000 Ultras bzw. Fans des FC Hansa Rostock werden in der Hamburger Innenstadt erwartet, um dort Flagge zu zeigen und gegen die Polizei zu demonstrieren. Konnte dies das Ziel der Hamburger Behörden sein? Lieber einen eher schwer kontrollierbaren blau-weißen Demozug in der Innenstadt statt einer Rostocker Reisegemeinschaft im Fußballtempel des FC St. Pauli? Immerhin ließe sich die Situation im Stadion ein Stück weit besser kontrollieren als auf der Straße.

Suptras 01Auf Grund der recht guten Arbeit zwischen den beiden Klubs könnte beim Rostocker Anhang der verhasste FC St. Pauli ein wenig aus dem Fokus rücken. Buhmann wird am Sonntag vor allen Dingen die Hamburger Polizei sein, die nicht zuließ, dass es zu einem Nordduell mit Gästefans aus Rostock kommt. Die Mannschaft des FC Hansa, die jedes Pünktchen im Abstiegskampf benötigt, muss nun ohne lautstarke Unterstützung auf den Rängen auskommen. Allerdings kann es sein, dass von außen die Rostocker Schlachtgesänge zu hören sind.

nach Hamburg„Demo auf Sankt Pauli – Blau weiß rot gegen polizeiliches Kartenverbot“ – unter diesem Motto rufen die Suptras Rostock ´01 zur Fahrt in die Hansestadt Hamburg auf. Gegen sechs Uhr soll es in Rostock mit dem WE-Ticket der Deutschen Bahn losgehen, stattfinden soll die Demo ab 11 Uhr auf dem Paul-Nevermann-Platz in Hamburg Altona. Dieser befindet sich direkt vor dem dortigen Kopfbahnhof. Zum Stadion am Millerntor sind es rund 1,5 Kilometer Fußweg durch Altona-Altstadt und den Kiez von St. Pauli. Angedacht ist eine offizielle Route für die Demonstration. Vom Paul-Nevermann-Platz soll es anfangs über die breite Max-Brauer-Allee ein Stück nach Süden und dann in Richtung Osten über die Ehrenbergstraße, Jessenstraße, Louise-Schroeder-Straße, Simon-von-Utrecht-Straße, Budapester Straße und den Neuen Pferdemarkt und die Straße Neue Kamp zum U-Bahnhof Feldstraße gehen. Dieser befindet sich nur wenige Meter nördlich des Stadions am Millerntor.

Geplant sind eine Zwischenkundgebung und eine Abschlusskundgebung am U-Bahnhof Feldstraße beziehungsweise auf dem Millerntorplatz. Angegeben wurden zudem zwei Alternativstrecken.
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Eine reine Krawalldemo mit Hooligans und brandschatzenden Fußballrowdys? Wäre dies zu erwarten, hätte es ganz sicherlich keine Genehmigung der Hamburger Polizei gegeben. So wehren sich die Rostocker Anhänger gegen die populistische Vorberichterstattung der Boulevardzeitungen. Vielmehr wollen die Rostocker Fans ein demokratisches Grundrecht wahrnehmen. Die Fanszene Rostock e.V. betont, dass es bereits in der Vergangenheit eine gute Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden gab.

fc hansaAllerdings wird kaum zu verhindern sein, dass gewaltbereite, erlebnisorientierte Fußballfans im Schlepptau sein werden. Zwar wird betont, dass sich die Anreise von Hooligans anderer Vereine der Erkenntnis entziehe, doch neutral betrachtet kann dieser Fakt nicht ausgeschlossen werden. Eine Demonstrationszug von Rostocker Fans im Kiez von Altona-Altstadt und St. Pauli? Das klingt fast zu verrückt um wahr zu sein.

Zudem dürfte die sportliche Situation nicht außer Acht gelassen werden. Punkten der FC Energie Cottbus und der FC Erzgebirge Aue und verliert der FC Hansa beim FC St. Pauli, bliebe nur noch der Weg über die Relegation. Wenn überhaupt. Gewinnt der Karlsruher SC daheim gegen den SC Paderborn könnten bereits am kommenden Sonntag langsam aber sicher die Lichter auf der Kogge ausgehen. Erkämpfen die Rostocker allerdings bei den Paulianern einen Punkt und verliert der KSC gegen den Aufstiegskandidaten aus Paderborn, so klettert der FC Hansa auf Rang 16. Eine Relegation möglicherweise gegen den Chemnitzer FC würde dann das nächste brisante Fußballkapitel dieser Saison öffnen...

Anmerkung, 20. April, 10:45 Uhr:
Gestern Abend war auf einigen Seiten zu lesen, dass die Kundgebung grundsätzlich verboten wurde. Aktueller Stand der Dinge ist, dass eine stationäre Demo am Glockengießerwall nahe des Hauptbahnhofs genehmigt wird. Heute zieht die Rostocker Fanszene e.V. vor das Oberverwaltungsgericht, um die gesamte geplante Demo genehmigt zu bekommen. 

Update, 21. April, 12 Uhr:
Das Hamburger Oberverwaltungsgericht entschied, dass eine Demonstration auf geänderter Route vom Bahnhof Altona aus stattfinden darf. Ab 11 Uhr wird es losgehen, einer friedlichen, lautstarken Rostocker Demo steht nun nichts mehr im Wege. Das Magazin turus.net wird ab 9 Uhr vor Ort in Hamburg sein und über den Verlauf des gesamten Tages ausführlich berichten!

> zur turus-Fotostrecke: FC Hansa Rostock

> zur turus-Fotostrecke: FC St. Pauli

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