Problemspiel FC St. Pauli vs. Hansa Rostock: Harsche Kritik am Gerichtsurteil

MB Updated

Die Wellen schlugen hoch, als am 1. April 2012 bei turus.net ein Artikel veröffentlicht wurde, in dem zu lesen war, dass der DFB ab 2012/13 den Verkauf von Gästetickets stark einschränken wolle. Obwohl es sich um einen Aprilscherz handelte, wirkte der Text sehr authentisch und viele Fußballfans glaubten, dass Horrorszenario trete wirklich ein. Entrüstung von Cottbus bis Köln. Dass in der Realität sogar bereits ein paar Schritte weiter gegangen wird, beweist die polizeiliche Verfügung für das mit Spannung erwartete Zweitligaspiel FC St. Pauli – FC Hansa Rostock.

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Hansa FansDie Wellen schlugen hoch, als am 1. April 2012 bei turus.net ein Artikel veröffentlicht wurde, in dem zu lesen war, dass der DFB ab 2012/13 den Verkauf von Gästetickets stark einschränken wolle. Obwohl es sich um einen Aprilscherz handelte, wirkte der Text sehr authentisch und viele Fußballfans glaubten, dass Horrorszenario trete wirklich ein. Entrüstung von Cottbus bis Köln. Dass in der Realität sogar bereits ein paar Schritte weiter gegangen wird, beweist die polizeiliche Verfügung für das mit Spannung erwartete Zweitligaspiel FC St. Pauli – FC Hansa Rostock.

St. Pauli FansSchauplatz Millerntor. Die Polizei der Hansestadt Hamburg verbietet dem FC St. Pauli dem FC Hansa Rostock Ticktes für das Nordduell am 22. April 2012 zur Verfügung zu stellen. Geplant war ein Kontingent von 2.500 Eintrittskarten. Ein packendes Duell ohne Gästefans - ein schreckliches Szenario. Eine Lösung, die eigentlich keine Probleme löst.

So sehen das auch der FC St. Pauli und der FC Hansa Rostock. Der FC St. Pauli zog vor das Hamburger Verwaltungsgericht. Ohne Erfolg, denn dieses bestätigte die Untersagungsverfügung der Hamburger Polizei. Unverständnis beim FC St. Pauli und beim FC Hansa Rostock. Am heutigen Nachmittag gaben die Rostocker eine Stellungnahme raus, in der folgendes zu lesen ist:

FC Hansa Rostock„Der F.C. Hansa Rostock erachtet die Entscheidung des Hamburger Verwaltungsgerichts, die die Untersagungsverfügung der Hamburger Polizei bestätigt, als nicht zielführend. ...
„Ich bin darüber entrüstet, dass hier pauschal 2.500 Menschen in Generalverdacht genommen werden und halte dieses Vorgehen, mit der gesamtgesellschaftlichen Problematik umzugehen, für den falschen Weg. Dies habe ich auch bei der Sicherheitsbesprechung zu dieser Partie gegenüber der Polizei kundgetan“, erklärt Bernd Hofmann, Vorstandsvorsitzender des F.C. Hansa Rostock.
Bei diesem Sachverhalt, der ein Präzedenzfall im Deutschen Fußball bedeuten könnte, bat der F.C. Hansa Rostock mit seinem Rechtsbeistand den Deutschen Fußball-Bund und die Deutsche Fußball Liga um Unterstützung bei der Vermittlung.Die Möglichkeit, die Gästekarten stattdessen an Fans des F.C. St. Pauli zu verkaufen, lehnt der F.C. Hansa Rostock kategorisch ab. ?Dagegen wird der Plan des FC St. Pauli, gegen das Urteil Beschwerde einzulegen, begrüßt und erhält die volle Unterstützung des F.C. Hansa.“


St. Pauli FansEinfach Auswärtsfans verbieten? Soll dies die Lösung für die Zukunft sein? Eine Polizei, die sich einfach über die Köpfe der Vereine und des Verbandes hinwegsetzt? Aussperren, statt die Probleme an anderer Stelle anzugehen?
Wo soll solch eine polizeiliche Verfügung hinführen? Zu einer Solidarität unter den Fans / Ultras? Ganz nach dem Motto: In den Farben getrennt – in der Sache vereint?! Sollen sich Rostocker Fans in zivil unter das Publikum mischen? Ist nicht zu erwarten, dass trotzdem hunderte Rostocker Problemfans nach Hamburg reisen werden? Mit dem bekräftigenden Gefühl: Jetzt erst recht! 

1. FC KölnWas ist in Zukunft noch zu erwarten? Ist solch eine Verfügung in Hamburg erst der Anfang? Wozu noch Strafen des DFB? Energie Cottbus gegen Dynamo Dresden? Ohne Gästefans! Vielleicht auch im Fall eines Abstieges von Hertha BSC: Berliner Derbies am besten gleich ohne Gästefans! Karlsruher SC gegen Eintracht Frankfurt? Auch ein Fall für die Polizei!
Und ach ja, die Polizei der Mainmetropole könnte doch gleich sagen: Generelles Reiseverbot der Ultras / Fans der Eintracht! Generalverdacht auch für die Anhängerschaft des 1. FC Köln. Zündeleien, Pyrotechnik, Autobahnjagden – alles hätte ein Ende. Prima!
Was bleibt? Ein extremer Stimmungsverlust in den Stadien. Und die Polizei? Die kann gleich zu Hause bleiben. Sonder- und Sonntagszulagen gibt es dann jedoch auch nicht mehr...

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