Union Berlin gewinnt gegen Energie Cottbus und schnuppert Höhenluft

MB Updated

Wie die Zeit vergeht. Noch ganz deutlich kann ich mich an das Spiel gegen den FC Energie Cottbus der Saison 1995/96 erinnern. Man schrieb den 10. September 1995. Auf den Rängen des Stadions An der Alten Försterei fanden sich gerade einmal 2.650 Zuschauer ein. Es machte zu jener Zeit keinen großen Unterschied, ob Lok Altmark Stendal oder Energie Cottbus kam. Gegen Stendal kamen 2.000 Zuschauer, gegen die Lausitzer halt 650 mehr. Immerhin, der Gästeblock war ein Tick gefüllter. Von voll konnte jedoch keine Rede sein. Die Eisernen konnten die Partie mit 1:0 für sich entscheiden, den Treffer des Tages erzielte in der 69. Minute Jacek Frackiewicz, der zuvor beim VfL Wolfsburg und anschließend bei Tennis Borussia Berlin gespielt hatte.

union - cottbusWie die Zeit vergeht. Noch ganz deutlich kann ich mich an das Spiel gegen den FC Energie Cottbus der Saison 1995/96 erinnern. Man schrieb den 10. September 1995. Auf den Rängen des Stadions An der Alten Försterei fanden sich gerade einmal 2.650 Zuschauer ein. Es machte zu jener Zeit keinen großen Unterschied, ob Lok Altmark Stendal oder Energie Cottbus kam. Gegen Stendal kamen 2.000 Zuschauer, gegen die Lausitzer halt 650 mehr. Immerhin, der Gästeblock war ein Tick gefüllter. Von voll konnte jedoch keine Rede sein. Die Eisernen konnten die Partie mit 1:0 für sich entscheiden, den Treffer des Tages erzielte in der 69. Minute Jacek Frackiewicz, der zuvor beim VfL Wolfsburg und anschließend bei Tennis Borussia Berlin gespielt hatte.


Union 90erApropos Tennis Borussia Berlin. Am Ende der Regionalligasaison 1995/96 stand TeBe an der Tabellenspitze und musste in der Relegation gegen den Nord-Meister VfB Oldenburg antreten. Die Sache ging für TeBe denkbar knapp verloren, den Union-Fans hatte es mächtig gefreut. Am Rande: Union wurde damals Zweiter der Regionalliga Nordost, Energie Cottbus stand mit einem Punkt Rückstand auf dem dritten Rang.
In der darauffolgenden Saison machte der FC Energie Cottbus ernst. Mit Volldampf wurde Energie Meister der Staffel Nordost. Mit 4:0 und 3:0 weggeputzt wurde der 1. FC Union Berlin. Am Ende der Saison setzten sich die Lausitzer in der denkwürdigen Relegation gegen Hannover 96 durch und stiegen in die 2. Bundesliga auf.

Union - EnergieDie Wege trennten sich für ein paar Jahre, genauer gesagt bis zur Zweitligasaison 2003/04. 14.191 Fußballfreunde wollten am zweiten Spieltag das heiß ersehnte Aufeinandertreffen sehen. Was für ein Unterschied zu 1995! Nun brannte beim Berlin-Brandenburg-Duell wieder die Luft. Mit 1:0 gewann Energie, das Tor schoss Reghecampf per Foulelfmeter in der 20. Minute. Und auch das Rückspiel konnte Cottbus für sich entscheiden. 12.660 Zuschauer sahen das Montagabendspiel im Stadion der Freundschaft. Am Ende hieß es 2:1. Berhalter hatte gleich zweimal getroffen – einmal ins gegnerische, einmal ins eigene Tor.
Auch die kommenden drei Begegnungen blieb Cottbus gegen Union ungeschlagen. 1:1, 4:2 und 0:0. Die Lausitzer bauten ihre Serie aus. Energie wurde somit nicht nur für Hertha BSC (in der ersten Bundesliga), sondern auch für den 1. FC Union Berlin ein echt unangenehmer Angstgegner. Am 13. Dezember 2010 platzte allerdings der Knoten. 18.432 Zuschauer bekamen einen 4:2-Sieg der Eisernen zu sehen. Mosquera, Peitz, Quiring und Benyamina waren die gefeierten Torschützen.

Union CottbusGestern sollte nun mit einem Sieg nachgelegt werden, um die Gesamtbilanz wieder aufzupolieren. Dies sollte in einer sehr umkämpften und ausgeglichenen Partie gelingen. Mit 1:0 konnten die Hausherren knapp die Oberhand behalten. Knapp 17.500 Zuschauer wollten das Duell, das schon mal gern als Berlin-Brandenburg-Derby bezeichnet wird, sehen. Freie Plätze gab es noch im Sitzplatzbereich auf der Gästetribüne. Rund 1.500 Energie-Fans hatten sich eingefunden. Die letzten Heimspiele hatten manch einen Cottbusser davon abgehalten, sich auf den Weg nach Berlin-Köpenick zu machen. 0:0 gegen Ingolstadt und 0:2 gegen Paderborn – das waren in der Tat bittere Spiele. Immerhin, Cottbus ist eine der wenigen Mannschaften, die bisher auswärts mehr Punkte einfahren konnte als zuhause. Bei der gestrigen Spielleistung war dies durchaus nachzuvollziehen. Mit Bravour trat die Energie-Elf auf und lieferte sich ein Duell auf Augenhöhe.

SpruchbandDass am Ende bei den Eisernen die Null stand, war vor allen Dingen Torhüter Jan Glinker zu verdanken. Nach Abpfiff wurde dieser ausgiebig von seinen Mitspielern und den Zuschauern auf den Rängen gefeiert. Eine seiner größten Rettungstaten war zehn Minuten vor Schluss zu bestaunen, als er gegen Rangelov den Ausgleich verhinderte. Den Treffer des Tages erzielte Silvio-De Oliveira bereits in der zehnten Spielminute. Nach einer Mattuschka-Ecke köpfte Stuff zum zweiten Pfosten, an dem Energie-Keeper Thorsten Kirschbaum nicht gut genug klären konnte. Aus kurzer Distanz durfte Silvio einlochen.
Union hatte die Partie nun gut im Griff und kam zu weiteren Möglichkeiten, die jedoch ungenutzt blieben. Es dauerte eine Weile, bis Cottbus wieder richtig ins Spiel kam. Im Gästeblock wurde in der 25. Minute das Brandenburg-Lied angestimmt, auf dem Rasen kamen Christian Müller und Daniel Adlung prompt zu prima Möglichkeiten.
Im zweiten Spielabschnitt trafen beide Seite jeweils einmal das Aluminium. In der 55. Minute war es Christopher Quiring, in der 66. Minute Daniel Adlung, die Bekanntschaft mit der Querlatte machten. In der 86. Minute hatte Unions Kapitän Mattuschka die Vorentscheidung auf dem Fuß. Ui, ui, ui. Aus zirka 15 Metern Entfernung hatte er freistehend alle Zeit der Welt, das Ding klar zu machen, doch der Ball sauste rechts am Gehäuse vorbei. Sechs Minuten – inklusive der zwei Minuten Nachspielzeit – musste das Berliner Publikum noch zittern, dann konnten die drei eingefahrenen Punkte gefeiert werden. Mit 28 Punkten steht Union nun auf dem siebten Platz. Folgen in der kommenden Woche drei Punkte gegen den FSV Frankfurt, könnte sogar Platz sechs winken. Energie Cottbus muss dagegen zur SG Dynamo Dresden reisen...

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