Nach der Partie Union Berlin - KSC: Grenzziehung in der S-Bahn

MB Updated

Im Anschluss des Zweitligaspiels 1. FC Union Berlin gegen den Karlsruher SC, das die Eisernen mit 3:1 für sich entscheiden konnten, gab es ein ganz besonderes Szenario. Nicht wie sonst bei Problemspielen üblich wurden die Gästefans nach der Partie von der Polizei zum S-Bahnhof Spindlersfeld geleitet. Nein, heute ging es mit einem kleinen Umweg zum S-Bahnhof Köpenick. Doch Moment! KSC? Montagabend! Problemspiel? Der Grund: Da die Fans des KSC und von Hertha BSC eng miteinander befreundet sind, gab es von Berliner Seite kräftig Unterstützung im Stadion An der Alten Försterei.

altIm Anschluss des Zweitligaspiels 1. FC Union Berlin gegen den Karlsruher SC, das die Eisernen mit 3:1 für sich entscheiden konnten, gab es ein ganz besonderes Szenario. Nicht wie sonst bei Problemspielen üblich wurden die Gästefans nach der Partie von der Polizei zum S-Bahnhof Spindlersfeld geleitet. Nein, heute ging es mit einem kleinen Umweg zum S-Bahnhof Köpenick. Doch Moment! KSC? Montagabend! Problemspiel? Der Grund: Da die Fans des KSC und von Hertha BSC eng miteinander befreundet sind, gab es von Berliner Seite kräftig Unterstützung im Stadion An der Alten Försterei. Bereits vor dem Spiel wurden zahlreiche Hertha- und KSC-Fans mit Polizeibegleitung zum Stadion gebracht. Und siehe da, bei Anpfiff war der Gästeblock recht gut gefüllt. Knapp 1.000 Fans sorgten im Stehblock des Gästebereichs für ordentlich Stimmung - und das komplett ohne Pyrotechnik.

altInsgesamt fanden sich zum stets eher unbeliebten Montagabendspiel 12.126 Zuschauer ein. Die zahlreichen Helfer hatten am Sonntag und Montag ganze Arbeit geleistet. Zugänge und Ränge waren größtenteils vom Schnee geräumt, und der Rasen war sogar komplett grün. Allein die Latte des einen Tores zierte eine hübsche Schneeschicht.
Beide Teams versuchten von Beginn an das Spiel zu machen, die besseren Chancen hatten jedoch zunächst die Gäste aus Baden. Auf Union-Seite ging in der Offensive noch herzlich wenig. So gingen die Karlsruher in der 24. Minute durch einen Kopfball von Sebastian Langkamp nach Ecke von Iashvilli nicht unverdient in Führung. Jubel, Trubel, Heiterkeit im Gästeblock - Entsetzen auf den Rängen der Union-Fans. Wieder einmal ein Rückstand im heimischen Stadion.

altBis zur Pause passierte nicht mehr allzu viel. Das änderte sich nach dem Pausentee. Die Berliner machten mehr Druck und erarbeiteten sich gute Chancen, der Lohn der Mühe wurde in der 62. Minute eingefahren. Allerdings waren die Gäste tatkräftig beteiligt, der KSC-Spieler Müller bugsierte den Ball beim Versuch des Klärens unglücklich ins eigene Netz.
Union wollte nun mehr, der KSC gab das Spiel immer mehr aus der Hand. Als Savran das Führungstor zum 2:1 schoss, tobte das Berliner Publikum vor lauter Freude. Die Gäste kamen nicht mehr zurück in die Partie und mussten in der 90. Minute sogar das 1:3 hinnehmen. Das Berliner Publikum feierte die vorgezogene Weihnachtsbescherung, die Fans im Gästeblock ließen dagegen ihrer Wut freien Lauf.
"1. FC Union Berlin...", rief der Stadionsprecher. "Drei!!!", antwortete das Publikum. "Hertha BSC, äh, Karlsruher SC", legte der Stadionsprecher nach. "Null!!!", gab es als lachende Antwort.
Ob ausversehen oder mit Absicht - man konnte phasenweise schon mal vergessen, wer wirklich zu Gast war. Permanente Hertha BSC-Rufe, blau-weiße Farben...

altFrustriert zogen die Gästefans ab. Draußen sperrten polizeiliche Einsatzkräfte die Straße ab. Durch durften nur die Straßenbahnen. Unter Polizeibegleitung wurden KSC- und Hertha-Fans über Bahnhofstraße und Seelenbinderstraße hinten rum zum S-Bahnhof Köpenick geleitet. Ein Gästemob in der Bahnhofstraße - das sieht man nicht alle Tage. Vereinzelte Scharmützel vor dem Forum Köpenick blieben nicht aus. Der S-Bahnsteig wurde anschließend geteilt. Die vorderen Waggons für Blau-Weiß, die hinteren Waggons für Rot-Weiß. Strikte Grenzziehung in der S-Bahn. Ost und West, murmelten vereinzelte Fans. Kälte und die fortgeschrittene Zeit sorgten dafür, dass die Emotionen wieder ein Normallevel erreicht hatten, die Fahrt in Richtung Ostkreuz blieb friedlich.

Auf dem 13. Platz beendet der 1. FC Union Berlin das Kalenderjahr 2010, der Karlsruher SC befindet sich nun auf dem 16. Rang. Nach der Winterpause haben die Unioner wieder ein Heimspiel, am Freitag den 14. Januar 2011 ist Alemannia Aachen zu Gast. Der KSC empfängt am gleichen Tag zu Hause die SpVgg Greuther Fürth.

> zur turus-Fotostrecke: 1. FC Union Berlin

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