Nach Zwischenfällen gegen Rapid: Maßnahmenkatalog bei Dynamo Dresden

RS Updated
Irgendwann hört der Spaß auf und Vereine erstellen Maßnahmenkataloge gegen die eigenen Fans. Geschehen zuletzt bei Austria Wien. Nach den heftigen Ausschreitungen gegen Bilbao riss bei den Vereinsbossen der Geduldsfaden - drakonische Maßnahmen wurden ergriffen. Ähnliches passierte nun bei der SG Dynamo Dresden. Beim Freundschaftsspiel gegen Rapid Wien kam es in den Fanblöcken zu mehreren Zwischenfällen. Unter anderem wurde wieder einmal Pyrotechnik abgebrannt. Zudem kam es laut Berichten zu Übergriffen auf Ordnungskräfte.
 

Irgendwann hört der Spaß auf und Vereine erstellen Maßnahmenkataloge gegen die eigenen Fans. Geschehen zuletzt bei Austria Wien. Nach den heftigen Ausschreitungen gegen Bilbao riss bei den Vereinsbossen der Geduldsfaden - drakonische Maßnahmen wurden ergriffen. Ähnliches passierte nun bei der SG Dynamo Dresden. Beim Freundschaftsspiel gegen Rapid Wien kam es in den Fanblöcken zu mehreren Zwischenfällen. Unter anderem wurde wieder einmal Pyrotechnik abgebrannt. Zudem kam es laut Berichten zu Übergriffen auf Ordnungskräfte.

Dynamo

Knapp 8.000 Zuschauer wollten das Freundschaftsspiel gegen Rapid Wien im Rudolf-Harbig-Stadion sehen. Vor Ort waren auch rund 350 Fans und Ultras aus Wien. Die recht ordentliche Partie ging 2:4 aus. Dynamo spielte gut mit, doch letztendlich konnte der österreichische Tabellenführer das Testspiel für sich entscheiden.

Nicht zum ersten Mal wurden im Block der Dynamo-Fans verbotene Banner gezeigt und bengalische Feuer abgebrannt. Auch im Block der Rapid-Ultras wurde mächtig gezündelt. Da zudem Sicherheitskräfte angegriffen worden sein sollen, ist bei den Verantwortlichen der SG Dynamo Dresden das Maß voll. Am 28. Januar 2010 wurde nun der Öffentlichkeit ein ausführlicher Maßnahmenkatalog vorgestellt.

Verhindert werden soll damit, dass weiterhin organisiert Pyrotechnik eingeschleust werden kann. Überführte Täter werden mit Stadionverboten belegt. Der Verein wird nach Abschluss der behördlichen Verfahren versuchen, die Täter für den ihm entstandenen Schaden haftbar zu machen. Gesperrt werden die Arbeitskarten von Fanvertretern. In reduzierter Zahl werden die Arbeitskarten an überprüfte Berechtigte wieder ausgegeben. In Zukunft finden Personen- und Taschenkontrollen auch bei allen Arbeitskarteninhabern (Catering, Reinigung, usw.) statt.
Die Aufhänghöhe der Zaunfahnen wird neu festgelegt, der Blick von außen soll nun frei bleiben. Das Vermummungsverbot und das Verbot diverser Banner werden in Zukunft kompromisslos durchgesetzt. Die Einlasskontrollen sollen bei jeder Person intensiviert werden, "unabhängig von Alter und Geschlecht". Mit der Polizeidirektion Dresden wird in Zukunft enger zusammengearbeitet werden, die Videoüberwachung soll auf den neuesten Stand gebracht werden.

Wenn gleich der Maßnahmenkatalog nicht ganz so drakonisch ist, so erinnert er doch sehr an den der Austria Wien. In Wien wurden sogar bestimmte Fangruppen und deren Mitglieder ausgeschlossen. Das Fanzentrum wurde geschlossen, das Fanprojekt in der bisherigen Form wurde beendet. In Dresden wird die Kommunikation mit den Fangruppen weiter fortgeführt und versucht, "die Ursachen dieses Vorfalls zu ergründen und mit gezielten Maßnahmen die Einzeltäter vom Kern der Gruppe zu trennen."

Die Zeiten werden ungemütlich. Keine Form der Gewalt kann begrüßt werden und auch das Abbrennen von Pyrotechnik ist nun einmal komplett verboten.
In den 90er Jahren war dies noch anders. In zahlreichen Stadien wurde das Abbrennen von bengalischen Fackeln geduldet. Anfang der 90er Jahre gehörte es einfach dazu, dass auf dem Betzenberg bei Heimspielen des 1. FC Kaiserslautern und im Westfalenstadion von Borussia Dortmund reichlich gezündet wurde. Man sprach damals noch begeistert von "südländischer Atmosphäre". Die Zeiten änderten sich, die Stadien wurden modernisiert und zu Entertainment-Tempeln ausgebaut. Für Rauch und Fackeln ist kein Platz mehr. Das Abbrennen von Pyrotechnik wird nun hart bestraft.

Die Frage wird immer lauter: Wo führt der Fußball hin? Noch mehr Kommerzialisierung? Verhärtung der Fronten zwischen Ultra-Gruppierungen und Vereinen? Es gibt eindeutige Tendenzen, die diesen Trend belegen. Gespräche und gegenseitiges Aufeinanderzukommen wird wichtig sein. Komplettes Aussperren ganzer Fangruppen wie bei Austria Wien kann und darf nicht die Lösung sein. Ist zu hoffen, dass in Dresden Lösungen gefunden werden, mit denen beide Seiten halbwegs zufrieden sind. Ein reiner Strafenkatalog führt in die Sackgasse. Ohne den festen Stamm der Fans wäre ein Verein wie Dynamo Dresden ein bedeutungsloser Club. Allein und nur allein die treuen, zahlreichen Anhänger machen Dynamo Dresden zu dem was es ist! Spieler und Vereinsbosse kommen und gehen - Fans bleiben!
 

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