Karlsruher SC

24 Apr 2017 23:25 #34190 von Twixx
Twixx antwortete auf Karlsruher SC


Wir mussten in der Vergangenheit die Erfahrung machen, dass sich unsere Spiele nicht selten dafür instrumentalisieren lassen, sie als künstliches Horror-Szenario darzustellen, die den Spieltag und die Nachberichterstattung erheblich behindern und mit falschen Tatsachen überhäufen. Was sich aber im Vorfeld der gestrigen Partie gegen den SV Sandhausen abgespielt hat, überraschte selbst uns und lässt zahlreiche offene Fragen zurück. Das Horror-Szenario wurde diesmal innerhalb kürzester Zeit konstruiert. Wir müssen die Uhr hierfür gerade einmal knapp zwei Wochen zurückdrehen.

Erster Vorbote des Horror-Szenarios war hierbei die Deklarierung der gestrigen Partie zum Hochrisikospiel. Das Ganze war für uns sehr irritierend, da zu den wenigen Fans des SV Sandhausen überhaupt keine besondere Beziehung besteht. Im Gegenteil: Sandhausen und Umgebung ist Miteinzugsgebiet zahlreicher KSC-Fans und es ist allgemein bekannt, dass diese in der Region deutlich in der Überzahl sind. Darüber hinaus gab es mit der aktiven Karlsruher Fanszene in Sandhausen nie Probleme, Ausschreitungen oder Ähnliches. Selbst Pyrotechnik, was gerne fälschlicherweise synonymisch als „Randale“ bezeichnet wird, wurde noch nie in Sandhausen gezündet. Die Situation wurde von den Verantwortlichen dementsprechend völlig falsch im Vorfeld eingeschätzt. Wo genau der Mehrwert unserer sogenannten szenekundigen Beamten bleibt, ist hierbei fraglich.

Die Deklarierung als Hochrisikospiel zog naturgemäß einige Verbote seitens des Vereins SV Sandhausen mit sich: So wären für uns eine Choreo, Schwenkfahnen, Doppelhalter, Zaunfahnen, Trommeln und Megafone verboten gewesen. Als einziger Grund wurde hierfür angegeben, dass in einem vergangenen Spiel von Gästefans angeblich ein Bierbecher auf das Spielfeld geworfen wurde. Wie aber etwa ein Verbot von Zaunfahnen oder Trommeln das Werfen von Bierbechern einschränken soll, ist uns rätselhaft. Dass die Verbote völlig überzogen waren, scheint zumindest dem DFB aufgefallen zu sein. Auf dessen Druck hin wurden für das Spiel schlussendlich zumindest Trommeln und Megafone erlaubt.

Mit ungutem Gefühl fuhren wir folglich gestern nach Sandhausen und trafen uns wie jedes Jahr an einer nahegelegenen Gaststätte, um der katastrophalen Parksituation am Stadion aus dem Weg zu gehen und legten den restlichen Weg zu Fuß zurück. Dabei wurden wir auch in den vergangenen Jahren von der Polizei begleitet. Was sich aber gestern kurz nach Abmarsch ereignete, ist erneut völlig irritierend. An einem nahegelegenen Friedhof wartete eine komplette BFE-Einheit in voller Montur sowie mit Vermummung auf uns und kesselte uns ein. Ohne Angabe von Gründen mussten wir mehrere Minuten warten und wurden dann zunächst sehr straff und abgeschirmt ans Stadion begleitet. Das Auftreten der Beamten war äußerst aggressiv und vor allem nervös. Die 2 Liter Pfefferspray-Dose hatten die meisten bereits im Anschlag. Es scheint fast so, als ob den Beamten eingeschärft wurde, hier übertrieben hart aufzutreten um ein mögliches Fehlverhalten unsererseits zu provozieren. Zu diesem kam es logischerweise nicht und nach der Hälfte der Strecke waren die Polizeiketten um uns auch nicht mehr allzu eng, da die Beamten realisierten, dass von uns überhaupt keine Gefahr ausging.

Gegen 13:10 Uhr erreichten wir schließlich das Stadion. Das Bild, dass sich uns hier bot, ließ uns nicht zuversichtlich werden, dass wir das Spiel überhaupt noch sehen sollten. Denn die Polizei hatte mehrere „Zelte“ aufgebaut. Was in der Berichterstattung auf sport1 lapidar als „intensivere Kontrollen“ abgetan wurde, trifft den Hintergrund dieser Zelte nicht ansatzweise: Denn hier drin werden sogenannte Nacktkontrollen von den Beamten durchgeführt um sicherzugehen, dass Fans keine verbotenen Gegenstände ins Stadion schmuggeln. Dabei muss man sich vor mehreren Beamten komplett nackt ausziehen, gewisse Dehnübungen machen und sich gegebenenfalls noch in den Allerwertesten schauen lassen. Dieses Prozedere kommt für gewöhnlich vor der Einweisung in ein Gefängnis, bei Terrorverdächtigen oder Drogenschmugglern zum Einsatz. Dass normale Fußballfans sich dessen vor Eintritt in ein Stadion unterziehen müssen, ist völlig grotesk und für uns in keinster Weise tragbar.

In der BRD gilt eigentlich die Unschuldsvermutung, aber diese wird mit solch einer Untersuchung scheinbar außer Kraft gesetzt. Es ist umso erschreckender, dass sich andere KSC-Fans dieser Nacktkontrolle hingaben, denn diese wurden offensichtlich nicht nur bei uns, sondern auch bei anderen Fans durchgeführt. Wir ließen uns – wie bei jedem anderen Spiel auch – von den Ordnern des gastgebenden Vereins zunächst einer Kontrolle unterziehen, die das Abtasten sowie das Durchsuchen der Taschen und der mitgeführten Gegenstände umfasst. Hier war mit den Ordnern bereits geklärt, dass sie uns naturgemäß außerhalb der Zelte vor Einlass ins Stadion kontrollieren können, wir aber die scheinbar bevorstehenden Nacktkontrollen entschieden ablehnen würden. Die scheinbar geklärte Lage wurde jedoch plötzlich brisant, als die vermummten Polizisten sich uns nach der regulären Kontrolle in den Weg stellten und forderten, dass wir uns nun alle den Nacktkontrollen unterziehen müssen. Wir entschieden uns daher geschlossen, an dieser menschenunwürdigen Untersuchung nicht teilzunehmen und traten den Heimweg an. Von den bereits erwähnten Punkten abgesehen, wäre so ein Vorgehen mit allen ca. noch 500 wartenden KSC-Fans vor dem Stadion auch zeitlich unmöglich gewesen.

Die Krönung des Tages war schließlich der Weg zurück an unsere Autos. Diesmal war es die Polizei, die offensichtlich irritiert war, dass wir keine Auseinandersetzungen suchten, und auf dem Marsch zurück völlig nervös und im System eines herumschwirrenden Hühnerhaufens versuchte, sämtliche Straßen abzuriegeln.

Einen verheerenden Abschluss fand diese ganze Farce schließlich in der Berichterstattung auf sport1: Die Nacktkontrollen wurden als „intensivere Kontrollen“ abgetan und Reporter und Polizeieinsatzleiter suggerierten mit ihren Aussagen, dass aufgrund der Tatsache, dass wir diese Nacktkontrollen nicht über uns ergehen lassen wollten, wir auch etwas zu verbergen hätten. Diese Logik ist fatal: Sie setzt die Unschuldsvermutung außer Kraft und beinhaltet de facto, dass nur ein Fan, der sich vor der Polizei vor einem Spiel nackt auszieht auch ein friedlicher Fan ist und überhaupt das Spiel sehen darf, was irgendwo fast an Nötigung grenzt. Die Berichterstattung ist somit sehr erschreckend, da nicht einmal in Erwägung gezogen wird, dass wir uns diesen Maßnahmen schlicht nicht hingeben wollten, da sie vollkommen menschenunwürdig sind – und das sind sie, da gibt es keine Argumente dagegen!

Was von dem gestrigen Tag zurück bleibt ist vor allem Irritation und viele offene Fragen:

Mit welcher Begründung wurden sämtliche Materialien verboten?
Warum muss erst der DFB intervenieren, damit wenigstens Megafone und Trommeln erlaubt sind?
Warum werden selbst kleinen Kindern die Fähnchen abgenommen?
Welchen Sinn hat ein Zaunfahnenverbot?
Warum werden Nacktkontrollen ausgerechnet bei einem Spiel durchgeführt, bei dem es noch nie zu Zwischenfällen mit der aktiven Fanszene kam?
Aufgrund welcher Bedrohungslage und aufgrund welcher Informationen erfolgten diese Maßnahmen?
Welchen Mehrwert hat in diesem Zusammenhang überhaupt die Arbeit unserer SKBs?

Würde in irgendeiner Form diese ganze Vorgehensweise mit uns kommuniziert und erläutert werden, könnten wir sie vielleicht in Ansätzen nachvollziehen. Doch das blieb uns bis jetzt verwehrt. Die Ereignisse in Stuttgart können hierfür unmöglich als Erklärung herangezogen werden, denn die beiden Spiele bzw. die Beziehung der beiden Fanszenen stehen in keiner Relation zueinander. Wäre dem allerdings tatsächlich so, ist die Konsequenz daraus katastrophal, denn somit könnte diese Begründung zukünftig für ähnliche Maßnahmen bei jedem Spiel benutzt werden.

Dagegen mussten wir gestern ein Zeichen setzen und entschlossen uns schweren Herzens, das Spiel unseres KSC nicht zu besuchen. Nacktkontrollen werden wir niemals über uns ergehen lassen!

ULTRA1894


ultra1894.de/wie-man-ein-kuenstliches-ho...ufbeschwoert-teil-3/
10 Mai 2017 15:26 #34313 von Twixx
Twixx antwortete auf Karlsruher SC

Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat den Karlsruher SC nach den schweren Zuschauer-Vorkommnissen im Zweitligaspiel gegen den VfB Stuttgart am 9. April 2017 zu einem Meisterschaftsspiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit ("Geisterspiel") am Sonntag zu Hause gegen Dynamo Dresden (Anpfiff 15.30 Uhr) verurteilt. Ausgenommen von diesem Ausschluss sind Dauerkarteninhaber für Sitzplätze (nicht jedoch in den Bereichen B1 und B2), die in den Blöcken E1 und E2 unterzubringenden maximal 2400 Gästefans sowie VIP-Karteninhaber und Rollstuhlfahrer. Der Kartenvorverkauf für das Spiel ist sofort einzustellen.

Darüber hinaus erhält der KSC wegen eines unsportlichen Verhaltens seiner Anhänger im Spiel beim 1. FC Nürnberg am 31. März 2017 eine Geldstrafe in Höhe von 3000 Euro. Der Verein hat das vom DFB-Kontrollausschuss in der mündlichen Verhandlung beantragte Urteil bereits akzeptiert, das Urteil ist damit rechtskräftig.

Hans E. Lorenz, der als Vorsitzender des DFB-Sportgerichts die Sitzung in Frankfurt leitete, sagte zur Urteilsbegründung: "Die Vorfälle in Stuttgart waren von Umfang und Schwere so außergewöhnlich, dass auch die Sanktion eine außergewöhnliche sein muss. Es ist im Interesse des Wettbewerbs, dass die Strafe noch in dieser Saison vollstreckt werden kann."

Beim Spiel in Stuttgart hatten etwa 150 KSC-Zuschauer zunächst vor Anpfiff den Block gestürmt und später durch zahlreiche und massive Pyro-Vergehen dafür gesorgt, dass die Begegnung in der 17. Minute für rund zweieinhalb Minuten unterbrochen werden musste und sich der Beginn der zweiten Halbzeit um etwa sechs Minuten verzögerte. Eine Gesundheitsgefährdung anderer Zuschauer und am Spiel Beteiligter wurde dabei billigend in Kauf genommen. Während des Spiels in Nürnberg gab es ferner Böller- und Becherwürfe eines KSC-Zuschauers in Richtung des Spielfeldes.


www.dfb.de/news/detail/sportgericht-verh...9e614cc60a7f4314f30c
29 Jul 2017 11:51 #34820 von Twixx
Twixx antwortete auf Karlsruher SC
04 Aug 2017 11:36 #34888 von Kalindo
Kalindo antwortete auf Karlsruher SC
04 Aug 2017 11:45 #34890 von Kalindo
Kalindo antwortete auf Karlsruher SC
10 Sep 2017 18:57 #35116 von Marco
Marco antwortete auf Karlsruher SC
Der Karlsruher SC zu Gast beim Chemnitzer FC. Wie weit ist es eigentlich von Baden nach Sachsen? Pro Strecke mussten die KSC-Fans auf dem Straßenweg 475 km zurücklegen. Unterstützt wurden sie von einigen Hertha-Fans. Eingefahren wurde immerhin ein Pünktchen, die Partie endete vor insgesamt 7.013 Zuschauern torlos. (Fotos: Marcus Hengst) Weitere Bilder von der Gästeseite:

www.turus.net/fotostrecke/sport/karlsruher-sc.html








16 Okt 2017 12:40 #35405 von Kalindo
Kalindo antwortete auf Karlsruher SC
KSC - Würzburger Kickers

www.youtube.com/watch?v=Jttn-paNdJA